Die Ausgangslage ist klar: Nach derzeitigem Stand in der Oberliga (mit Cosmos Koblenz und FC Bitburg gibt es zwei Absteiger aus dem Fußballverband Rheinland) steht die EGC als 16. und damit Drittletzter mit 23 Punkten sieben Zähler hinter dem FSV Salmrohr, der bei einem Spiel mehr mit Rang 13 den ersten Nichtabstiegsplatz inne hat. Niederroßbach steht mit 18 Punkten am Tabellenende.
„Die nächsten Spiele sind ganz wichtig. Wir werden alles versuchen, um zu gewinnen“, gibt sich EGC-Trainer Sven Baldus kämpferisch. Dem Heimspiel gegen HWW folgt ein weiteres am Mittwoch gegen die derzeit mit Auflösungserscheinungen kämpfende FSG Ehrang und ein Auswärtsspiel bei der SG 99 Andernach.
Doch für die Wirgeser zählen zunächst einmal drei Punkte im „kleinen“ Westerwald-Derby. Nach stark verbesserten Auftritten gegenüber der Hinrunde und zwei Unentschieden gegen das Liga-Spitzenduo (1:1 gegen Spfr Eisbachtal, 3:3 bei der SG Schneifel) warnt Trainer Baldus sein Team davor, das Schlusslicht auf die leichte Schulter zu nehmen. „Sie werden alles versuchen, um es uns so schwer wie möglich zu machen“, so Baldus. Als mahnendes Beispiel nennt der 37-Jährige das Hinspiel an der Hessenstraße.
EGC Wirges will aus dem Hinspiel lernen
Im strömenden Regen lieferten sich die beiden Westerwälder einen regelrechten Schlagabtausch. 1:0, 1:1, 1:2, 2:2, 2:3, 3:3 lautete der Spielverlauf, der schließlich durch einen Treffer von Niederroßbachs Philipp Röder in der ersten Minute der Nachspielzeit in einem 4:3 für den FC HWW mündete. „Es war ein Spiel auf Messers Schneide, in dem wir uns am Ende einfach dumm angestellt haben. Wir können nun zeigen, dass wir daraus gelernt haben“, betont Baldus.
Dass die Lernkurve der jungen EGC-Elf derzeit nach oben zeigt, ist auch HWW-Trainer Metin Kilic nicht verborgen geblieben. „Sie haben Luft geschnuppert und machen einiges besser als noch in der Hinrunde“, schätzt Kilic ein. Der 51-Jährige will sich aber auf seine eigenen Spieler konzentrieren: „Das ist uns egal. Wir müssen auf uns schauen und erneut das umsetzen, das wir uns in den Trainingseinheiten hart erarbeiten.“
Heimsieg gegen Salmrohr soll HWW Schub geben
Trotz der nahezu aussichtslosen Situation sei sein Team „weiterhin motiviert“ und lebe eine „super Gemeinschaft auf und neben dem Platz“. Einen mächtigen Schub soll dabei auch der jüngste 5:2-Erfolg gegen Salmrohr geben. „Das war für die Jungs persönlich auch eine Bestätigung. Ich kann immer viel erzählen und Mut machen, aber so ein Sieg hilft da natürlich mehr“, meint Kilic, der weiterhin den Blick auf die Tabelle meidet. „Das interessiert mich null Komma null. Wir wollen einfach nur jedes Spiel gewinnen“, bekräftigt Kilic.
Ob sich ein Blick aufs Tableu demnächst wieder lohnen könnte, entscheidet sicher auch die kommende Woche. Nach dem Duell in Wirges empfängt die Mannschaft um Kapitän Lukas Blech eine Woche später mit Trier-Tarforst den nächsten Konkurrenten aus dem Tabellenkeller. Dazwischen gastiert zudem Eisbachtal (Mi., 19.30 Uhr) an der Hessenstraße.
Fragezeichen hinter Leistungsträger
Bei der Kilic-Elf steht ein Fragezeichen hinter den Einsätzen der angeschlagenen Leistungsträger Luca Reichmann und Keigo Matsuda, beide sind angeschlagen. Baldus hofft auf die Rückkehr des zuletzt mit Muskelproblemen fehlenden Kapitäns Marian Kneuper. Definitiv fehlen wird Mika Lewer.