Fußball-Rheinlandliga:SG 99 Andernach bleibt beim 4:0-Sieggegen Wittlich erstmalsseit langer Zeit wiederohne Gegentreffer
Weber genießt das Gefühl der weißen Weste – Andernach besiegt Wittlich
Auf dem Weg zum 4:0-Endstand: Darian Dshabrailow überlupft Gästetorwart Philipp Berhard. Nils Wambach wird den Ball wenige Augenblicke später über die Linie drücken. Foto: René Weiss
René Weiss

Andernach. Steffen Weber tat sich auf Anhieb schwer, sich an sein letztes Punktspiel ohne Gegentor in der Fußball-Rheinlandliga zurückzuerinnern.

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„Puh, das muss schon etwas länger her sein. Aber es fühlt sich auf jeden Fall sehr gut an“, sagte der Torhüter der SG 99 Andernach nach dem 4:0 (1:0)-Heimsieg seiner Mannschaft in der Fußball-Rheinlandliga am Sonntag gegen den SV Rot-Weiß Wittlich. Weber begab sich auf die Recherche und wurde im April des vergangenen Jahres fündig. Damals spielten die „Bäckerjungen“ 0:0 bei der SG Ellscheid.

Partien mit weißer Weste sind bei der SG 99 in dieser Saison ein rares Gut. Die Mannschaft von Kim Kossmann lieferte in diesem Jahr im Wiederholungsspiel gegen Wittlich (4:3) und gegen Spitzenreiter SG Schneifel (4:4) schon zwei Spektakelspiele. Diesmal wollte es Kossmann mit weniger Halligalli angehen. „Das war eine sehr reife Leistung“, freute sich Weber auf dem Weg in die Kabine. Sein Trainer, der die Wittlicher Mannschaft am Mittwochabend bei ihrem Rheinlandpokal-Aus gegen den Ahrweiler BC beobachtet hatte, sprach von einer „Meisterleistung gegen den Ball. Heute freut es mich am meisten, dass wir ohne Gegentor geblieben sind.“

Düpre ist Unglücksrabe bei den Gästen

Die Rot-Weißen zeigten zwar, wie gut sie es verstehen, mit dem Ball umzugehen, aber 20 Meter vor dem Tor der Einheimischen prallten alle Versuche ab. Bei viel brotloser Kunst kam in 90 Minuten nicht viel mehr als ein Lattenkopfball von Maximilian Düpre nach einem Eckstoß heraus (37.). Düpre sollte nicht nur wegen dieser Aktion aus Sicht der Gäste der Unglücksrabe des Tages sein. Sein verhängnisvoller Rückpass, der für Schlussmann Philipp Berhard bestimmt war, kullerte in der 61. Minute ins eigene Tor. Dieses Tor zog den Gästen den Stecker.

Andernach verteidigte sehr diszipliniert und nutzte seine Gelegenheiten obendrein eiskalt. In der 40. Minute setzte sich Hannes Lutz im Mittelfeld zielstrebig durch, zog zum Tor und traf zum 1:0. Lutz hatte im abgebrochenen Spiel im September in Wittlich schon zweimal getroffen, allerdings ging dieser Doppelpack nicht in die Wertung ein. Auch Nils Wambach trifft gegen Wittlich besonders gerne: Vor drei Wochen erzielte er zwei der vier Tore gegen den gleichen Gegner. Jetzt gab's auf heimischem Platz die Neuauflage – und wie. Sein Fallrückzieher in der 67. Minute war das komplette Eintrittsgeld wert. „Ein viel schöneres Tor gibt es nicht. Aber bei Nils überrascht mich das nicht. Er versenkt im Training solche Dinger des Öfteren“, berichtete Kossmann.

Nils Wambach macht seine 20 Saisontore voll

Eine Viertelstunde später machte der 23-Jährige seine 20 Saisontore voll. Nach einer blitzsauberen Kombination über Fabian Weber, Filip Reintges und Darian Dshabrailow drückte Wambach Dshabrailows Lupfer über Gäste-Schlussmann Berhard final über die Linie. „Wer hätte das gedacht, dass wir in den ersten vier Spielen des Jahres zehn Punkte holen“, strahlte Kossmann.

Jetzt fahren die Andernacher bereits am Mittwoch (19.30 Uhr) zum Nachholspiel zu den Eisbachtaler Sportfreunden nach Nentershausen. „Mit einem guten Gefühl und wahrscheinlich einer ähnlichen Ausrichtung wie heute“, verriet der Trainer. Warum auch nicht? Die Westerwälder, die in Wissen mit 1:2 verloren, sind ähnlich spielstark wie Wittlich, sodass es gilt, die Räume in der eigenen Hälfte erneut eng zu halten. Eisbachtal entsendete Torwarttrainer Tino Rauch als Spion nach Andernach. Er sah einen überzeugenden Auftritt des nächsten „Eisbären“-Gegners.

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