Nun ist es nicht so, dass Tobias Jakobs die Trinkflaschen durch die Kabine getreten hätte. Dem Vernehmen nach ist auch das Mobiliar in Wissen und auf der heimischen Anlage in Laubach unversehrt geblieben. Der Trainer der SG Vordereifel ist nicht der Typ, der zur Hysterie neigt, gleichwohl gab’s im Nachgang der Klatsche am vergangenen Wochenende Gesprächsbedarf. Das 1:7 beim VfB war ebenso vom Zeitpunkt her wie in der Höhe überraschend, im Hinblick auf das anstehende Heimspiel gegen den FC Bitburg (Sonntag, 15 Uhr) erwartet der SG-Trainer nun eine Reaktion.
Jakobs hatte schon eine Vorahnung
„Es war eine Mischung aus vielen Faktoren, die mir nicht gefallen haben“, blickt Jakobs auf den vergangenen Samstag zurück, als seine Elf Aufbauhilfe für den kriselnden Ex-Regionalligisten leistete und beim ersten Wissener Sieg des Jahres Spalier stand. Jakobs wollte dabei gar nicht ins Grundsätzliche gehen und der Mannschaft die Haltung absprechen – schließlich ist es im Verlauf der Rückrunde schon häufig gelungen, einen Rückstand zu drehen. Nein, es war wohl mehr die Herangehensweise an der Sieg, schon im Vorfeld hatte der SG-Coach schon so ein komisches Gefühl. „Dass es am Ende dann so hoch ausgefallen ist, lag auch daran, dass wir zum Teil vogelwild gespielt haben“, so seine Rückschau.
„Wir drehen uns an vielen Stellen im Kreis.“
Vordereifel-Trainer Tobias Jakobs hofft, dass bei seinem Team ein Lerneffekt eintritt.
Bei der ersten Zusammenkunft unter der Woche wurden dann auch die Missstände angesprochen. „Ich kann mit einer Niederlage leben, das passiert, aber es sollte mit einer guten Leistung einhergehen.“ Was dieses Mal offenkundig nicht der Fall war. „Wir drehen uns an vielen Stellen im Kreis“, gibt er einen Einblick in seine Worte in der Kabine. „Wir machen es in vielen Spielen gut, aber wenn wir denken, es wird schon irgendwie gehen, dann wird es für uns sehr schwer.“ Dieses „Phänomen“, wie es Jakobs nennt, spricht er denn auch offen an – in der Hoffnung, dass die Mannschaft dies als Entwicklungsschritt ausmerzt.
Die Null soll möglichst lange stehen
Die Klatsche der Vorwoche schmälert freilich nicht den starken Eindruck, den der Aufsteiger bislang in der Rheinlandliga hinterlassen hat. Vor allem in den Heimspielen mangelt es in der Regel nicht an Toren, ist für Spektakel gesorgt. Das soll sich idealerweise gegen den FC Bitburg fortsetzen, auch wenn der ehemalige Oberligist nach einer mäßigen Hinserie inzwischen in der Spur ist. Geht es nach Jakobs, sind mögliche Turbulenzen nur fern des eigenen Strafraums erwünscht. „Der Ansatz wird sicher sein, möglichst lange die Null zu halten“, sagt er. „Wichtig ist, dass jeder seine Aufgabe erfüllt – und wenn wir dann als Mannschaft eine gute Leistung bringen, muss uns erst einmal jemand schlagen. Wenn wir die Dinge umsetzen, die uns starkmachen, dann werden wir auch gewinnen.“ Nicht zuletzt ist das Hinspiel noch in Erinnerung, als Ex-Oberligist Bitburg beim 2:0 der Jakobs-Elf Anschauungsunterricht in Sachen Kaltschnäuzigkeit gab. „Wir haben da noch eine Rechnung offen“, sagt der Vordereifel-Trainer, dessen Kader wieder voller wird. Fabian Windheuser muss indes weiterhin verletzt passen.