Rheinlandliga: SG schlägt VfB Linz - Stopp-Regel nach erstem Platzverweis in der 55. Minute - Mey trifft doppelt und "fliegt"
Vordereifel schlägt Linz: Dreimal Rot beim 3:1-Sieg – Schiedsrichter wendet Stopp-Regel an
Diese Szene erhitzte die Gemüter: Nach 55 Minuten sah der Linzer Kapitän Niklas Klein Rot nach einer Tätlichkeit, wie es Schiedsrichter Marc Schiry sah, an Vordereifels Julian Schmitz (in Rot, am Boden). Vordereifels Kapitän Lukas Mey, der Schmitz hier auf die Beine helfen will, sah später ebenfalls Rot wegen einer Tätlichkeit, er hatte bis dato aber bereits einen Doppelpack geschnürt beim 3:1-Sieg der Gastgeber. Foto: Alfons Benz
Alfons Benz

Die SG Vordereifel ist in der Fußball-Rheinlandliga wieder zurück in der Erfolgsspur. Nach dem 1:4 bei der SG Westerburg und dem 1:5 im Rheinlandpokal beim FSV Trier-Tarforst gewann die SGV nun das Aufsteigerduell zu Hause gegen den VfB Linz mit 3:1 (3:0). In einem Spiel mit drei Roten Karten, eine davon sah Vordereifels Kapitän Lukas Mey, der zuvor mit einem Doppelpack geglänzt hatte.

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Die Szene, die die Gemüter aber am meisten erregt hatte vor 250 Zuschauern in Laubach, war die, als der Linzer Kapitän Niklas Klein Rot wegen einer Tätlichkeit gegen Julian Schmitz sah (55.). Klein verstand die Welt nicht mehr, sein Trainer Thomas Schuster auch nicht so ganz: „Der Bruch in unserem Spiel kam dann mit der überzogenen Roten Karte, die gibt die Situation einfach nicht her.“ Klein soll nachgetreten haben, Schiedsrichter Marc Schiry wertete es als Tätlichkeit. Da die Diskussionen nicht abebbten, wendete er die neue Stopp-Regel an und sprach im Mittelkreis mit den Kapitänen, bei Linz war das dann nicht mehr Klein. Nach zehn Minuten ging es weiter.

Das ging es beim Stand von 3:1 für Vordereifel, das gerade in der Anfangsphase so gespielt hatte, wie es Trainer Tobias Jakobs sehen wollte: „Wir haben das gemacht, was wir zuletzt nicht gemacht haben und müssen eigentlich 5:1 statt 3:0 führen.“

3:0 führte seine Mannschaft aber dennoch schon nach 30 Minuten. Zunächst ging ein Freistoß aus halblinker Position von Mey nach 16 Minuten zum 1:0 ins kurze Eck, das Ganze sah nicht unhaltbar aus für den Linzer Keeper Clemens Möhring, der auch am 2:0 von Julian Schmitz nur vier Minuten später Aktien hatte, als er über den Ball trat und Schmitz ins leere Tor köpfen konnte. Beim 3:0 durch Mey war Möhring machtlos, es war ein typisches Mey-Tor: Zwei Gegner ausgewackelt, trocken abgezogen ins kurze Eck. Es war das Tor zum Halbzeitstand.

Jakobs wusste aber da schon, auch wegen der Belastung unter der Woche im Pokal: „Wenn ein Tor für Linz fällt, wird es eklig.“ Es fiel – und es wurde eklig. Linus Tücke tauchte nach einer Unaufmerksamkeit in der Vordereifeler Abwehr frei vor Keeper Jonas Landen auf und verwandelte sicher (52.). Dann gab es Rot für Klein, die Unterbrechung und im Anschluss überlegene Linzer trotz Unterzahl. Sie drängten auf den Anschluss, waren spielerisch besser, kamen aber zu keinem Treffer mehr. Deswegen sprach Schuster nachher auch nicht von verschenkten Punkten: „Wir haben Vordereifel die Tore geschenkt und dann ist das schon verdient, wenn du 0:3 hinten liegst. Die Köpfe waren unten in der Kabine, aber die Reaktion war gut.“

Apropos Köpfe: Mey ließ sich 75 Minute zu einer „Kopfnuss“ hinreißen, Schiry zückte bei ihm ebenfalls Rot. Und es war noch nicht das letzte Mal, denn der eingewechselte Linzer Finn Schlebach musste auch runter nach einer Notbremse.

Alles in allem war es dann zerfahren, gerade nach dem „Break“ nach Kleins Platzverweis. Jakobs sagte dazu: „Es war in der zweiten Hälfte ein komisches Spiel, die Roten Karten, die Unterbrechung, es bringt nicht immer was Gutes mit sich, wenn man dann so zehn Minuten Pause hat, aber gut, was will man machen.“ Vordereifel kann es egal sein, die SG ist wieder Dritter mit starken 25 Punkten, Linz wartet weiter auf seinen ersten Auswärtspunkt auf Platz 14.

Vordereifel: Landen – Schuwerack (63. Ja. Gorges), Michels, Mey, Schmitz (78. Conrad), Kossmann, Jo. Gorges (78. Hanke), Gerhartz (90. Nebeler), Jordan, Schmitt, Oster.

Linz: Möhring – Klein, Becker, A. Siljkovic (83. Fiebiger), M. Siljkovic, Krupp (63. Schlebach), Zlatkov, Rott, Tücke (90. Sahlan), Joniku, Schopp.

Schiedsrichter: Marc Schiry (Morbach).

Zuschauer: 250.

Tore: 1:0 Mey (16.), 2:0 Schmitz (20.), 3:0 Mey (30.), 3:1 Tücke (52.).

Besonderheiten: Rot gegen Klein (Linz, 55.) und Mey (Vordereifel, 76.) wegen Tätlichkeit; Rot gegen Schlebach (Linz, 88.) wegen Notbremse.

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