Die SG Vordereifel hat es nicht geschafft, den Aufstiegs-Spielverderber zu spielen: Gegen den Tabellenzweiten SG Mülheim-Kärlich unterlag man am letzten Spieltag der Fußball-Rheinlandliga vor der stattlichen Kulisse von 400 Zuschauern in Laubch letztlich verdient mit 1:3 (1:2). Dabei gab es gar kein Spiel zu verderben, denn Spitzenreiter Cosmos Koblenz nahm seine Auswärtshürde Mosella Schweich mit 3:0 und darf direkt in die Oberliga aufsteigen. Für den Aufsteiger SG Vordereifel war es eine prächtige Premierensaison im Verbandsoberhaus. Platz sechs, 54 Punkte mit einem Torverhältnis von 90:70, lassen die Verantwortlichen zufrieden zurückblicken.
Zum Spiel: Mülheim-Kärlich musste ja zunächst einmal die eigenen Hausaufgaben erledigen. Und begann vielversprechend. Linksaußen Pascal „Kalle" Steinmetz machte den Anfang, zog mehrere Male vielversprechend auf und schloss jeweils mit rechts ab (4., 11.). Auch Lauro Männchen fühlte per Vollspann aus 25 Metern mal bei Heimkeeper Julian Steitz vor (7.). Aber auch die Heimelf fand das gegnerische Gehäuse, Finn Jordan und Ole Conrad versuchten es aus spitzem Winkel (17., 18.).
Schmitz gleicht zum 1:1 aus, Wilmsmann antwortet schnell
Zählbar wurde dann zuerst der Tabellenzweite: Steinmetz zog in alter Manier in die Mitte, traf aber im Gegensatz zu den Versuchen zuvor ins lange Eck zum 0:1 (21.). Linksverteidiger Sebastian Hollendung verpasste nach gutem Solo den Ausbau der Führung (23.). Die Begegnung legte eine kurze Verschnaufpause ein, die nächste richtig gefährliche Aktion war gleichbedeutend mit dem 1:1-Ausgleich. Jordan bediente Julian Schmitz, der entschlossen ins Zentrum zog und das Leder über die Unterkante der Latte ins Netz zu seinem 20. Saisontreffer setzte (41.). Die Freude darüber währte bei den Hausherren nur kurz, Niklas Wilmsmanns staubtrockener 22-Meter-Hieb bedeutete nur vier Minuten später das 1:2 (45.). Halbzeit.
Schmitz nahm für Vordereifel als Erster wieder Kontakt zum Mülheimer Kasten auf, sein Linksschuss strich rechts vorbei (48.). Gäste-Spielmacher Daniel Aretz prüfte auf der Gegenseite Steitz per Rechtsschuss (66.), ehe Steinmetz zur Entscheidung ausholte. Männchens Durchstecker verwertete der wuchtige Dribbler mit dem 25. Saisontreffer zum 1:3-Endstand (69.). Kleiner Beigeschmack: Zehn Sekunden zuvor knickte Vordereifels Jonas Gorges im Mittelkreis um, der Gast spielte aber weiter. Pikant: Nur wenige Minuten zuvor profitierte Steinmetz selbst auf der Gegenseite davon, dass Vordereifel den Ball ins Aus spielte, als er angeschlagen zu Boden ging. Der eingewechselte Michael Freiwald holte sich noch mit einer Unbeherrschtheit glatt „Rot" ab (77.).

Vordereifels Coach Tobias Jakobs war mit dem Auftritt seiner Elf so gar nicht einverstanden: „Nein, die Art und Weise hat mir heute gar nicht gefallen. Gegen solche Spitzenmannschaften kann man verlieren, klar – und Mülheim hat es auch gut gemacht, keine Frage. Aber wir haben heute zu unsauber gespielt, hatten viele wilde Pässe drin, haben nicht zusammen gespielt. Irgendwie hat die Überzeugung in den eigenen Aktionen gefehlt." Eine kurze Erklärung hatte er dann noch, verwarf den Gedanken aber sofort wieder: „Vorher stand fest, dass wir Sechster bleiben werden – egal, wie das Spiel ausgeht, dazu hatten wir heute nur einen kleinen Kader, aber das soll keinerlei Entschuldigung sein."
Gäste-Trainer Nenad Lazarevic blickte positiv auf die letzten 90 Minuten der regulären Saison: „Das Wichtigste war, dass wir heute eine gute Leistung abliefern wollten. Dass, auch wenn es für den direkten Aufstieg nicht reicht, wir mit einem guten Gefühl in die Relegation gehen können. Spielen wir so wie heute, bin ich guter Dinge. Aber es werden zwei knallharte Spiele", so Lazarevic mit einer Mischung aus Anspannung und Vorfreude. Mülheim-Kärlich darf nun in einer Dreier-Relegation gegen den Zweiten der Verbandsliga Südwest (FV Dudenhofen oder der TSV Gau-Odernheim, ein Spieltag steht hier noch aus) und den Zweiten der Saarland-Liga, der FSV Jägersburg, sein Aufstiegs-Glück versuchen.
SG Vordereifel - SG Mülheim-Kärlich 1:3 (1:2)
Vordereifel: Steitz - Schmitt, Gerhartz, Ja. Gorges, Fritz - Jordan, Jo. Gorges (70. Michels)-Conrad-Kossmann (59. Freiwald), Schmitz, Mey (82. D. Koczyba).
Mülheim-Kärlich: Wall - Ternes, Uhrmacher, Fritsch, Hollendung – Platzek (84. Hillen), Lauro Männchen, Wilmsmann (77. Fuß) - Aretz (85. Loosen) - Jacobs (75. M. Rönz/80. Heuser), Steinmetz.
Schiedsrichter: Jason Lieser (Hetzerath).
Zuschauer:400.
Tore:0:1 Steinmetz (21.), 1:1 Schmitz (41.), 1:2 Wilmsmann (45.), 1:3 Steinmetz (69.).
Besonderheit: Rote Karte für Freiwald (Vordereifel) wegen Unsportlichkeit (77.).