Kossmann trifft Kossmann
Vordereifel gegen Andernach: Torflut oder Nullnummer?
Trainer Tobias Jakobs spielt mit der SG Vordereifel bislang eine starke Saison - will vor der Partie gegen Andernach aber noch mehr.
GreenValleyMedia. Sascha Berkele

Der Aufstieg ist für beide Teams kein Thema, der Abstieg erst recht nicht: Sowohl die SG Vordereifel als auch die SG 99 Andernach können im direkten Duell frei aufspielen. In Laubach kommt es auch zu einem familiären Wiedersehen.

Es ist das Duell zweier Mannschaften, in deren Partien es durchaus torreich zugehen kann. Wenn am Samstag (15 Uhr) die SG Vordereifel die SG 99 Andernach erwartet, trifft eines der offensivstärksten Teams der Liga auf einen Gegner, der in Nils Wambach den treffsichersten Akteur der Rheinlandliga in seinen Reihen hat. „Normalerweise müssten tatsächlich viele Tore fallen“, sagt Andernachs Trainer Kim Kossmann, um mit einem Lachen anzufügen: „Wahrscheinlich geht es dann 0:0 aus.“ So wie im Hinspiel, als es bei einer Nullnummer geblieben war.

„Das ist für mich mehr als nur ein kleines Ziel.“
Vordereifel-Trainer Tobias Jakons über die Aussicht, in der Tabelle auf Platz sechs zu springen

Beim Aufsteiger hat sich Trainer Tobias Jakobs nicht über Gebühr damit aufgehalten, das jüngste 1:2 beim VfB Linz aufzubereiten, schließlich ist seine Mannschaft in den letzten Wochen sehr gut unterwegs. „In der zweiten Halbzeit haben wir eigentlich gar nicht so viel falsch gemacht“, sagt er rückblickend, angesichts der Niederlage sieht er aber vielleicht eher einen Lerneffekt als in der Partie zuvor gegen Westerburg, als manche Defizite durch das 3:2 in letzter Minute überdeckt worden waren. Sei’s drum: Vor dem Linz-Spiel sind zuvor mit drei Siegen in Folge die letzten Zweifel in Sachen Klassenverbleib ausgeräumt worden, die Jakobs-Elf könnte nun sogar mit einem Dreier nach Punkten zur SG 99 aufschließen – und sie aufgrund der besseren Tordifferenz überholen. „Das ist für mich mehr als nur ein kleines Ziel“, sagt Jakobs, „es macht in meinen Augen am Ende einer Saison schon einen Unterschied, ob du Sechster oder Achter bist.“

Andernach will angepeilte 51-Punkte-Marke knacken

Weil beide Klubs eine grundsolide Runde spielen und kurzzeitig sogar mit den Top-Klubs der Liga tabellarisch mithalten konnten, ist das Thema „Druck“ eigentlich keines. Was sich aber nicht als nachteilig erweist, wie Jakobs findet. „Ich mache mir bei der Mannschaft in Sachen Mentalität oder Motivation keine Gedanken“, sagt der 32-Jährige, „wir spielen ja vor allem, weil es uns Spaß macht.“

Ähnlich liegen die Dinge in Andernach, wo Kossmann in diesen Tagen aber ein Stück weit darauf bedacht ist, dass sein Team die Spannung hochhält und die intern angepeilte Marke von 51 Punkten erreicht. Dafür braucht es noch zwei Siege aus den ausbleibenden sechs Partien – sicher kein unrealistisches Ziel. „Ich kann natürlich keinen Druck aufbauen, wo kein Druck ist“, beschreibt er treffend die derzeitige Lage, die die SG 99 im Niemandsland der Tabelle ausweist. „Sowohl Vordereifel als auch wir haben ja in dieser Saison durchaus positiv überrascht, ich denke, die wenigsten hätten die beiden Vereine in dieser Region vermutet.“

Plausch mit dem Cousin

Während Jakobs keine größeren Personalnöte beklagt, wird Kossmann in Laubach auf Daniel Neunheuser und Darian Dshabrailow verzichten müssen, dafür rücken einige Akteure aus der U19 nach. „Wir werden eine gute Mannschaft auf den Platz bringen“, ist er sicher und spricht von einem „50:50-Spiel“. Spätestens im Anschluss an die 90 Minuten dürfte dann auch Zeit für einen kleinen Plausch mit seinem Cousin Daniel sein, der für Vordereifel aktiv ist.

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