Hält die Torflut an?
Vordereifel erwartet „eklige“ Westerburger 
Zuletzt gab's für die SG Vordereifel um Jonas Gorges (Mitte) 13 Tore in zwei Partien, gegen Westerburg soll der nächste Sieg her.
Sebastian J. Schwarz

Die SG Vordereifel ist in Torlaune, die Gäste aus Westerburg stecken tief im Tabellenkeller. Die Rollen sind vor dem Duell der Aufsteiger klar verteilt - wenn da nicht das Hinspiel wäre. 

Nimmt man ein paar Zahlen als Grundlage, dann kann es in der Partie zwischen der SG Vordereifel und der SG Westerburg am Sonntag (15 Uhr) eigentlich nur einen Sieger geben. Während die Gastgeber in den vergangenen beiden Partien beeindruckende 13 Treffer erzielt haben, steht für die Westerwälder gerade mal ein Tor aus den vergangenen fünf Spielen zu Buche. Zudem kassierten die Westerburger in der Vorwoche ein 0:5 gegen Wittlich, dem Aufsteiger droht als Vorletzter die direkte Rückkehr in die Bezirksliga.

Westerburg schöpft aus dem 4:1 im Hinspiel Hoffnung

Glaubt man den Trainern, liegen die Dinge nicht ganz so einfach, im Fußball sind Quervergleiche allenfalls Belege für die aktuelle Form einer Mannschaft. „Wir hatten auch eine Phase, in der er es nicht so gut lief, und das ist noch gar nicht so lange her“, ist Vordereifel-Trainer Tobias Jakobs weit davon entfernt, das Spiel auf die leichte Schulter zu nehmen. „Es ist richtig, dass vorn der Schuh drückt, aber wir haben auch vor dem 0:5 zweimal hinten zu null gespielt“, sagt Westerburgs Coach Christian Hartmann, „da wollen wir jetzt wieder hin“.

Natürlich hätte Jakobs nichts dagegen einzuwenden, wenn sich die Torflut fortsetzt, ihm ist aber auch bewusst, dass es nicht jede Woche so läuft wie zuletzt gegen Schneifel oder in Schweich, als seine Elf aus dem Jubeln kaum herauskam. „Ich hoffe, dass es so weitergeht“, sagt er, „aber es wird nicht jede Woche so laufen“. Sein Trainerkollege Hartmann kann das als ein beruhigendes Signal werten, wobei die Westerburger ohnehin gute Erinnerungen an den Mitaufsteiger haben: Im Hinspiel gab’s ein 4:1 im Westerwald. „Das hatten wir damals so nicht erwartet“ erinnert sich Jakobs, „wir wissen, was auf uns zukommt“. Den Begriff „eklig“ meint er mit Blick auf Westerburg durchaus als Kompliment, „sie sind sehr konterstark, was sie im Hinspiel bewiesen haben. Wir müssen unsere Aktionen abwägen.“

Das dritte Tor als Knackpunkt

So wie es Jakobs zwischenzeitlich schwerfiel, die Ergebnisdelle tiefgründig erklären zu können, so lässt auch aktuell der Torhunger nur bedingt analysieren. „Wir haben es zuletzt vielleicht geschafft, mit dem dritten Tor den Gegner zu brechen, was vorher nicht so geklappt hat.“ Positiver Nebeneffekt: Durch die jüngsten Ergebnisse muss der Blick in der Tabelle nicht mehr nach unten gerichtet werden, Jakobs bieten sich Möglichkeiten, um personelle oder taktische Varianten zu testen. Große Veränderungen plant er indes nicht. „Ich bleibe da meiner Linie treu, dass ich unabhängig von der jeweiligen Phase immer wieder mal Wechsel vollziehe, jeder soll seine Chance bekommen“. Das könnte in absehbarer Zeit auch wieder der Fall bei Steffen Schmitt sein, der nach Verletzung auf dem Weg der Besserung ist.

Westerburgs Coach Hartmann kann mit der Außenseiterrolle gut leben, die brenzlige Tabellensituation will er ausblenden. „Wir müssen sehen, dass wir unsere Leistung auf den Platz bringen“, sagt er. Nicht mit dabei sind Johannes Derscheid und Joschua Werner (berufliche Gründe), der Einsatz von Tobias Schnabel (Zerrung) ist offen.

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