Vorgeschaltet werden am 7./8. August die Erstrundenspiele im Rheinlandpokal 2021/22. Angedacht ist – so es die Pandemielage zulässt – ein vermutliches Ende des Fußballjahres am Wochenende 11./12. Dezember, in der Oberliga könnte sogar noch ein weiterer Spieltag drangehängt werden. „Dann hätten wir auch in der zweigeteilten Oberliga genügend Zeit, um im neuen Jahr die Spiele der Auf- und Abstiegsrunde auszutragen“, sagt Schneider.
Schneider: Das Negative überwiegt
Apropos geteilte Ligen und Play-off-Runden: Was den Modus in den beiden höheren Klassen des Fußballverbandes Rheinland angeht, wird sich nichts ändern, die vielfach diskutierte Revolution bei den Spielsystemen bleibt aus. Es werden normale Meisterschaftsrunden gespielt mit Hin- und Rückrunde. Nein, an Mut zur Veränderung habe es nicht gefehlt, betont Schneider entschieden. „Aber in einer intensiven Debatte sind wir im Spielausschuss zu dem Schluss gekommen, dass das Negative das Positive überwiegt“, so der Funktionär aus Wissen. „Und das Ergebnis war am Ende auch einstimmig.“
Grundlage der Entscheidung war für Schneider der Blick von oben nach unten in der Hierarchie der Klassen: „Bei einer 18er-Staffel wie der Rheinlandliga wären es zwei Mal neun Mannschaften, da geht das schon nicht mehr so gut mit der Auf- und Abstiegsrunde. Machen dann die beiden Fünften etwa noch mal ein Entscheidungsspiel, ob sie in die Aufstiegs- oder in die Abstiegsrunde müssen? Im Endeffekt, finde ich, bringt es dann nicht so viel.“
Denn es gehe ja auch darum, dass die in der Gruppenphase erreichten Punkte im Idealfall mitgenommen werden sollten. „Und genau das funktioniert nur dann gut, wenn ich vorher etwa in Achter-Gruppen gespielt habe und nicht in Neuner-Gruppen.“ Würde ganz darauf verzichtet, die Punkte mitzunehmen, „steigen uns verständlicherweise diejenigen Vereine aufs Dach, die in der Gruppenphase besonders gut und erfolgreich waren.“
Deshalb sei mit Blick auf die Rheinlandliga mit ihren 18 Mannschaften, für die Schneider auch als Staffelleiter zuständig ist, ein System mit geteilten Ligen und anschließenden Aufstiegs- und Abstiegsrunden „von vornherein ausgeschlossen“ gewesen, wie er betont: „Man muss sagen, dass es insgesamt mehr Nachteile als Vorteile gibt – und dann bringt es im Endeffekt auch nichts, selbst wenn einige im Vorfeld Feuer und Flamme waren für eine Play-off-Variante.“
Ziel der Planung sei es mit Blick auf die aktuell positive Pandemieentwicklung, möglichst früh zu beginnen und im Idealfall lange zu spielen. „Wir wollen bis zum Jahresende so viele Spiele wie möglich hinter uns gebracht haben“, sagt Schneider – wohl wissend, dass das Szenario einer Verschlechterung der allgemeinen Lage in den kalten Monaten als Schreckgespenst über allen Planungen schwebt. Die größere Flexibilität, die ein Wechsel hin zu geteilten Klassen und anschließenden Runden um Auf- und Abstieg gebracht hätte, kennt auch der Spielausschussvorsitzende. „Aber wenn es so kommt, dass wir verkürzen müssen, dann würde uns auch eine einfache Runde als Grundlage für die Wertung ausreichen“, sagt er. Denn dann hätte man mit 13, 15 oder 17 Spielen auf jeden Fall ein anderes Bild als im vergangenen Herbst, als zum Zeitpunkt der Unterbrechung Ende Oktober das Gros der Mannschaften erst sieben oder acht Spiele absolviert hatte.
Übrigens: Der Verbandsspielausschuss beschloss einerseits, dass in der Rheinlandliga und in den drei Bezirksligen die Klassen nicht geteilt werden. Andererseits überlässt er es den neun Kreisen, ob sie in ihrem Gebiet nicht doch die Ligenteilung anwenden wollen.
Scheid: Start im Kreis Hunsrück/ Mosel wohl erst am 29. August
Im Kreis Hunsrück/Mosel wird weiter „normal gespielt“ werden. Sachbearbeiter Karl Scheid machte keinen Hehl daraus, dass er gegen geteilte Ligen und das Play-off-System gewesen ist. Dass nun ganz normal mit Hin- und Rückrunde gespielt werden kann, lässt bei Scheid keine Genugtuung verspüren: „Die Zeichen haben klar auf Play-off gestanden, keine Frage. Aber jedes System hat Vor- und Nachteile. Der große Nachteil im Play-off ist eben, dass es ungleiche Staffeleinteilungen gibt und dass man gegen manche Gegner viermal spielen würde und gegen andere Gegner nicht einmal. Das Negative hat letztlich überwogen – und deshalb wird weiter im altbekannten System gespielt.“
Der Verbandsspielausschuss wünscht, dass sich alle Kreise dem überkreislichen Starttermin am 15. August anschließen. Karl Scheid will da nicht mitmachen: „Überkreislich gibt es vier Mannschaften pro Liga mehr als in unseren Kreisligen. Ich will da eigentlich nicht mitmachen und schon im Kreis am 15. August starten.“ Scheids Argumente: „Wir wollen noch die alten Kreispokalwettbewerbe zu Ende bringen, außerdem soll die erste Runde in den Kreispokalen 1 und 2 eine Woche vor dem ersten Meisterschaftsspieltag stattfinden. Man soll die Kreise machen lassen wie sie möchten, ich will mich da zeitlich eigentlich nicht unter Druck setzen lassen.“
Scheid plant den ersten Meisterschaftsspieltag im Kreis Hunsrück/Mosel am 29. August, am 22. August soll die erste Pokalrunde über die Bühne gehen. Der Endspieltag in den alten Kreispokalwettbewerben soll am 14. oder 15. August in Auderath stattfinden. „Um den Termin zu wahren, müssen wir Mitte Juli mit den Spielen im alten Kreispokal beginnen“, sagt Scheid.
Kreis Mosel: Keine Ligenteilung, Meisterschaftsstart am 15. August
Wie sieht es im Nachbarkreis Mosel aus? „Wir werden auch im traditionellen System spielen mit Hin- und Rückrunde“, antwortet Sachbearbeiter Vinzenz Klein: „Die Nachteile eines Play-off-Systems haben überwogen. Wenn alles gut läuft, ist die Hinrunde im herkömmlichen System Mitte November beendet und dann hätten wir schon einen Wertungsansatz, falls wieder Corona dazwischenfunken würde.“ Im Kreis Mosel wird anders als im Hunsrück/Mosel-Kreis der Punktspielstart am 15. August erfolgen. „Eine Woche vorher findet die erste Pokalrunde statt“, sagt Klein. Der alte Kreispokal wird beginnend mit dem Achtelfinale am 4. Juli starten, das Endspiel findet am 24. Juli in Zeltingen-Rachtig statt.