33 Punkte, Platz fünf – die SG 99 Andernach kann die ausstehenden 15 Partien in der Fußball-Rheinlandliga ohne großen Druck angehen. Der Abstieg ist kein Thema mehr, die Mannschaften ganz vorn sind irgendwie nah und doch so fern. Trainer Kim Kossmann kann mit dieser Ausgangsposition vor der ersten Partie des Jahres gut leben. „Im Vorjahr hatten wir zu diesem Zeitpunkt zehn Punkte weniger“, freut er sich vor allem über die Entwicklung. Insofern ist für ihn die Ausgangslage vor der Partie beim FC Cosmos klar: „Die müssen gewinnen, wir wollen gewinnen.“
Die Partie findet zu ungewohnter Zeit am Samstag um 20 Uhr auf dem Kunstrasen vor dem Stadion Oberwerth statt, weil die Gastgeber derzeit ohne Heimstatt sind und angesichts der prallen Platzbelegung zähneknirschend den Termin akzeptieren mussten. Für Kossmann kein Problem, „Wir sind Sportsleute. Wir wissen, dass sie in der Hinsicht ein paar Probleme haben und haben der Uhrzeit zugestimmt. Koblenz ist ja auch um die Ecke, alles gut.“ Und wer weiß, so sagt er mit einem Augenzwinkern, „vielleicht gibt es zu ungewohnter Zeit ja auch ein ungewöhnliches Ergebnis.“
Gute Erinnerungen an das Hinspiel
Die „Cosmonauten“ sind mit nur drei Punkten mehr der zwar unmittelbare Tabellennachbar der SG 99, wollen aber alsbald zurück in die Oberliga und haben sich für dieses Vorhaben im Winter nochmal kräftig verstärkt. „Wenn alles normal läuft, haben wir da keine Chance“, sagt Kossmann mit Blick auf den Kader und die Ambitionen von Cosmos. Aber was ist schon normal im Fußball? Dazu reicht ein Blick auf das Hinspiel im August, als die Andernacher einen 0:1-Pausenrückstand drehten und nach zwei Treffern von Gian Luca Dolon mit 2:1 die Oberhand behielten. Aus diesem Spiel konnte der SG 99-Coach wichtige Erkenntnisse für das Rückspiel ziehen. „Wir müssen eklig sein, ein unbequemer Gegner“, sagt Kossmann, „aber natürlich brauchen wir auch einige Ballbesitzphasen“. Wobei er sich trotz der Güte der Cosmos-Akteure an den eigenen Stärken orientieren will: „Wichtig ist, dass wir auf uns schauen und unsere Entwicklung voranbringen.“
Großteil der Spieler hat schon für die neue Saison zugesagt
Mit Blick auf das Personal berichtet Kossmann von „ein paar angeschlagenen Leuten“, die etwas dünne Decke will er aber nicht als Alibi zulassen: „Wir werden eine schlagfertige Truppe haben, die gut genug ist, um zu punkten.“ Nicht dabei sein wird in jedem Fall Noah Wilbert (Knieverletzung), der in der Hintermannschaft gesetzt war. Gegen Cosmos werden zwei, drei Akteure von den A-Junioren in den Kader rücken, auch dank der vergleichsweise komfortablen Tabellensituation soll der Nachwuchs im Frühjahr mehr und mehr an die Rheinlandliga-Mannschaft herangeführt werden.
Parallel zu den ersten Partien des Jahres beschäftigt man sich in Andernach auch bereits mit der kommenden Saison. Und da sieht es durchaus erfreulich aus. „Der Großteil der Spieler hat schon zugesagt“, freut sich der Trainer „Es kommen ja auch fast alle aus Andernach, sie spielen Rheinlandliga, was wollen sie mehr?“, fragt Kossmann. Der Ur-Andernacher muss es wissen.