Aufstiegsrunde: Triumph vor 1200 Zuschauern
Triumph vor 1200 Zuschauern: SG Westerburg stürmt mit 3:0 gegen den SV Tawern in die Rheinlandliga
Nach der speziellen Vorbereitung auf Mallorca geht die Party nun im Westerwald weiter: Die SG Westerburg/Gemünden/Willmenrod hat sich in der Aufstiegsrunde der Bezirksliga-Zweiten souverän behauptet und steigt in die Rheinlandliga auf. Fotos: Horst Wengenroth
Horst Wengenroth

Westerburg. Der SG Westerburg/Gemünden/Willmenrod sind gleich zwei Premieren auf einmal geglückt: Der Vizemeister der Ost-Staffel hat sich in der neu eingeführten Aufstiegsrunde der Bezirksliga-Zweiten durchgesetzt und steigt nun zum ersten Mal in die Rheinlandliga auf.

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Dem 1:0-Erfolg beim TuS Oberwinter ließen die Westerwälder am Sonntagnachmittag vor 1200 Zuschauern einen 3:0 (2:0)-Heimsieg gegen den SV Tawern folgen und vertreten in der Saison 2024/25 den Westerwaldkreis in der höchsten Klasse des Fußballverbandes Rheinland.

Während sich Gäste-Coach Steve Birtz erst einmal sammeln musste, brachte Westerburgs Co-Trainer Steffen Dörner, der abermals den im Urlaub weilenden Oliver Meuer vertrat, die Stimmungslage in zwei Worten auf den Punkt: „Freude pur!“ Für die Zuschauer sei es vielleicht ein „zähes Spiel“ gewesen, doch das interessierte nach dem Abpfiff von Schiedsrichter Ralf Volk niemanden mehr. „In beiden Spielen haben wir zu Null gespielt“, war Dörner begeistert und meinte: „Die Rheinlandliga kann kommen.“ Von SG-Kapitän Tim Buchmann wurde Dörner gar als „bester Co-Trainer der Liga“ geadelt.

Auf der Gegenseite sprach Tawern-Coach Birtz nach ein paar Minuten von einer „grandiosen Saison“, die seine Mannschaft gespielt habe, musste aber eingestehen: „Wir sind erst ins Spiel gekommen, als Westerburg den Gang rausgenommen hat. Insgesamt waren wir heute nicht gut genug.“

Vor der prächtigen Kulisse von 1200 Zuschauern (850 Zahlende) ging es gleich richtig zur Sache. In der zweiten Minute prüfte Tobias Schnabel Gäste-Keeper Jonas Krista, der aber ebenso auf dem Posten war wie im Gegenzug sein Kollege Niklas Leukel beim Versuch von Dennis Weber. Dass Leukel spielte, obwohl Jonathan Kloft in Oberwinter eine starke Leistung gezeigt hatte, überraschte einige vielleicht, hatte aber einen Grund. Da beide sich „auf Augenhöhe bewegen“, sollte jeder einen Einsatz in der Aufstiegsrunde bekommen, wie Dörner erklärte.

Zwei Minuten – zwei Abschlüsse: Das war ein vielversprechender Beginn, doch die folgende halbe Stunde konnte die hohen Erwartungen nicht ganz erfüllen. Die Taktik prägte das Geschehen, beide Seiten scheuten angesichts des möglichen Aufstiegs das Risiko. Die hohen Temperaturen verlangten den Protagonisten auf dem Platz vielleicht einiges ab, doch es fehlten auch die Ideen, um den Gegner unter Druck zu setzen.

Bei den Fans aus Tawern löste daher schon jeder gewonnene Zweikampf Jubelstürme aus, denn Zwingendes hatte der Vizemeister der Bezirksliga West nicht zu bieten. Bei den seltenen Vorstößen rückten die Mannen aus der Verbandsgemeinde Konz nicht energisch genug nach. Doch auch die Gastgeber blieben harmlos.

Das sollte sich erst in der 33. Minute ändern, als Johannes Derscheid mit seinem abgefälschten Schuss aus 20 Metern für den Wachmacher sorgte. Nun war Leben in der Partie, deren Schlussphase vor der Pause vor allem den Westerburger Anhang begeisterte. Erneut Johannes Derscheid, die einzige echte Spitze im Spiel der SG, war es, der einen Gegner austanzte und dann SV-Außenverteidiger Dennis Weber zu einer Rettungstat auf der Linie zwang (37.).

Relegation zur Rheinlandliga Saison 23/24
Spiel SG Westerburg - SV Tawern
am 09.06.24 in Westerburg, Netclusive Arena
Vor toller Kulisse erhöhte Paul Reichelt (rechts) kurz vor der Pause auf 2:0 für die SG Westerburg.
Horst Wengenroth

Das Momentum lag nun bei den Westerwäldern, die nicht lange brauchten, um die Vorteile in dieser Phase auch in Zählbares umzumünzen. Tobias Schnabel scheiterte mit seinem ersten Versuch zwar noch, versenkte dann aber den zweiten Ball zum 1:0 (38.) und versetzte so Tawern in eine kurze Schockstarre. In derselben Minute hätte Albert Kudrenko nachlegen können, scheiterte aber knapp.

Die Gäste hatten sich danach zwar schnell wieder berappelt und kamen nach Jonathan Konrads Flanke zur Ausgleichschance durch Luca Grün (43., knapp vorbei), das 2:0 blieb ihnen aber nicht erspart. Denn nach Vorarbeit von Matthias Wengenroth und Tobias Schnabel war Paul Reichelt in der Nachspielzeit des ersten Durchgangs zur Stelle und legte den wichtigen zweiten Treffer nach (45.+3).

Die Gäste reagierten mit zwei Wechseln, um die Offensive zu beleben, und kamen mit dem ersten Angriff im zweiten Durchgang prompt zu einer guten Chance. Jonathan Konrad setzte sich gut durch und verfehlte das Tor nur knapp (46.). Insgesamt war nun mehr Schwung im Tawerner Spiel, gute Szene blieben jedoch Mangelware. Lediglich Pascal Kirch (74.) und Karim Yahia (90.) sorgten für Gefahr, scheiterten aber beide am starken Niklas Leukel. Auf der Gegenseite hätte Tobias Schnabel für die Vorentscheidung sorgen können, als er die Latte traf (65.). So war es Albert Kudrenko vorbehalten, auf 3:0 zu erhöhen (87.) und so die letzten Zweifel am Aufstieg in die Rheinlandliga auszuräumen.

SG Westerburg/Gemünden/Willmenrod: Leukel – Henry (50. Klöckner), J. Jung, L. H. Jung, Ebers – Wengenroth (90. Seiler), Buchmann (90. Werner) – Reichelt (72. J. Gläser), Schnabel, Kudrenko – Derscheid (77. Niedermowe).

SV Tawern: Krista – D. Weber (78. Bojes), F. Weber, Düpre, Kirch – Lippert (68. Densborn)- Weisgerber (46, Yahia), Grün, Konrad – Vogel (46. Rhoden), J. Weber (78. Clemens).

Schiedsrichter: Ralf Volk (Brey).

Zuschauer: 1200 (850 Zahlende).

Tore: 1:0 Tobias Schnabel (38.), 2:0 Paul Reichelt (45.+3), 3:0 Albert Kudrenko (87.).

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