Rheinlandliga: Nach dem 1:5 gegen Ahrweiler steht der Abstieg fest
Trauriges Saisonende für Germania Metternich – Abstieg ist nach 1:5 gegen Ahrweiler besiegelt
Was die Germania-Spieler auch versuchten, gegen den Ahrweiler BC gelang wenig: Auch dieser Schuss von Kubilay Toumpan (rechts, gegen Christian Scheu) verfehlte das Tor. Foto: Jörg Niebergall
Jörg Niebergall

Metternich. Das Wetter passte irgendwie zur Stimmung. In der zweiten Halbzeit weinte in Metternich der Himmel, der Abstieg der Germania wurde von einem mächtigen Regenguss begleitet.

Auch wenn bei Spielern und Trainer nach dem 1:5 (0:2) gegen den Ahrweiler BC keine Tränen flossen, so nahm die Saison des FC Metternich auf dem Kunstrasen am Trifter Weg ein trist-trauriges Ende. Und selbst bei den Gästen vom ABC hielt sich die Freude in Grenzen: Weil die SG 2000 Mülheim-Kärlich zeitgleich mit dem 4:1 gegen Wirges den zweiten Platz nicht mehr aus der Hand gab, ist die Hoffnung in Ahrweiler auf das Erreichen der Aufstiegsrunde dahin.

Starke Rückrunde mit bitterem Ende

„Wir hatten heute den falschen Gegner, und unsere Leistung war auch nicht entsprechend“, zeigte sich Metternichs Trainer Leo de Sousa einigermaßen gefasst. Weil die Germania praktisch seit Saisonbeginn in der roten Zone der Tabelle stand, kommt der Abstieg nicht wirklich überraschend – ist aber nach der starken Rückrunde umso bitterer. Wobei sich gegen Ahrweiler schon früh abzeichnete, dass es eines besonderen Kraftaktes bedurft hätte, um dem Schicksal doch noch ein Schnippchen zu schlagen. Nur ein Sieg hätte Metternich die Hoffnung auf die Rettung erhalten, aber der zeichnete sich zu keinem Zeitpunkt ab. Der ABC war über 90 Minuten schlicht die bessere, weil präsentere und griffigere Mannschaft – und setzte die Vorgaben von Trainer Julian Feit mustergültig um. „Wir wollten ein frühes Tor erzielen, um Mülheim ein bisschen unter Druck zu setzen“, sagte Feit mit kaum noch vorhandener Stimme, „wir haben an unsere Chance geglaubt, sonst hätten wir nicht so eine Leistung gebracht, eine unserer besten in der gesamten Saison“.

Ahrweilers Porca knackt die 40-Tore-Marke

Nach dem 0:1 durch Rico Wagner (9.) kam der ABC nur selten in Bedrängnis, allenfalls in der 23. Minute wäre der Ausgleich möglich gewesen. Kubilay Toumpan vergab die beste Chance der Germania, die ansonsten nur durch einen Freistoß von Fabien Fries (15.) dem Ahrweiler Tor gefährlich nahe kam. Nicht, dass die Germania nicht alles versucht hätte, aber es blieb eben in vielen Situationen beim guten Willen. Insgesamt war das Spiel zu fehlerbehaftet, kamen die Pässe ins vordere Drittel zu selten an. Und dann gab es da ja auch noch ABC-Stürmer Almir Porca, der mit dem 0:2 kurz vor der Pause die Metternicher dem Abstieg ein Stück näherbracht – und die leise Hoffnung nährte, die zweitplatzierten Mülheimer eventuell doch noch zu überholen.

Dass die SG 2000 zu diesem Zeitpunkt ebenfalls in Führung lag, tat dem Ehrgeiz der Ahrweiler auch im Anschluss keinen Abbruch, die mit einem verwandelten Foulelfmeter von Porca kurz nach der Pause zum 0:3 für klare Verhältnisse sorgten (50.). Im strömenden Regen bemühte sich die Germania vor 400 Zuschauern, erhobenen Hauptes das Spiel und die Saison zu beenden, das 1:3 durch Tim Niemczyk (58.) zeugte von Moral. Das 1:4 von Ric Batantou (68.) und das 1:5 von Porca (81.) spiegelten aber letztlich die Kräfteverhältnisse angemessen wider – und Top-Stürmer Porca knackte mit dem Treffer zum Endergebnis auch die beeindruckende Marke von 40 Toren.

Neustart in der Bezirksliga

„Natürlich ist irgendwie eine gewisse Enttäuschung da“, trauerte ABC-Coach Feit nach zuletzt sieben Siegen aus acht Partien dem verpassten Sprung auf Platz zwei nach, „aber wir waren über die gesamte Saison gesehen auch nicht konstant genug. Das ist ein Entwicklungsschritt, den wir jetzt in Angriff nehmen müssen.“

Und die Germania? Die muss als Tabellen-16. ungeachtet aller noch offenen Konstellationen den Weg in die Bezirksliga antreten. „Wir sind nicht heute abgestiegen, aber bitter ist es trotzdem“, sagte de Sousa. Aus seiner Sicht war der Druck vielleicht zu groß, „aber ich mache der Mannschaft auch keinen Vorwurf. Wir haben in der Rückrunde mehr als genug Punkte geholt.“ Glaubt man dem Germania-Trainer, wird die Trauer am Trifter Weg alsbald einer Aufbruchstimmung weichen: „Wir wollen in der kommenden Saison eine gute Rolle spielen.“

Von Sven Sabock

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