Rheinlandliga Westerwälder schaffen ihren dritten Saisonsieg - Lage im Tabellenkeller bleibt dennoch schier aussichtslos
SV Windhagen besiegt auch SG Betzdorf 3:0
Sead Siljkovic (am Ball) versuchte das Spiel des SV Windhagen im zentralen Mittelfeld anzukurbeln. Hier hat er gerade Betzdorfs Kapitän Emre Bayram ausgespielt und hat als nächstes den Abwehrchef der Gäste, Thomas Bednorz (Nr. 21), vor sich. Foto: Creativ/Heinz-Werner Lamberz
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Windhagen. In der Fußball-Rheinlandliga hat der SV Windhagen nach seinem zweiten Saisonsieg (3:0 bei der SG Badem) gleich den dritten folgen lassen. Die Mannschaft von Trainer Martin Lorenzini besiegte auf eigenem Platz völlig verdient die SG Betzdorf. Windhagens Situation im Tabellenkeller hat sich dadurch aber nur geringfügig verbessert. Immerhin schafften es die Westerwälder aber, die Sieg-Heller-Städter noch tiefer mit in den Abstiegskampf hineinzuziehen. Betzdorf rutschte ebenfalls auf einen Abstiegsplatz ab.

„Wir waren die klar bessere Mannschaft. Je länger das Spiel dauerte, desto besser konnten wir uns in den Zweikämpfen durchsetzen. Wir waren Betzdorf auch kräftemäßig überlegen“, stellte Lorenzini nach dem Spielende zufrieden fest. Einziger Wermutstropfen waren die Verletzungen von Abwehrspieler Alexander Alt und Mittelfeldmann Sead Siljkovic, die beide in der zweiten Hälfte ausgewechselt werden mussten.

Betzdorfs Trainer Marco Weller hatte sich aufgrund akuter Personalprobleme selbst für die Startelf nominiert. Der 40-Jährige lief mit der Nummer zehn auf dem Rücken als zweite Spitze neben Kenny Scherreiks im grünen Betzdorfer Trikot auf. „Es wird bei uns immer dünner“, begründete der frühere Junioren-Nationalspieler.

Betzdorf begann gar nicht mal schlecht, agierte von Beginn an in den Zweikämpfen sehr aggressiv und sorgte damit dafür, dass die Heimmannschaft in den ersten 45 Minuten spielerisch nicht zur Geltung kommen konnte. Als Schiedsrichter Robert Depken aus Koblenz den Gästen in der zwölften Minuten etwa 22 Meter vor dem SVW-Tor, halblinke Position, einen Freistoß zusprach, sorgte das bei Thomas Kosiolek im Windhagener Kasten für besondere Alarmbereitschaft. Sein Trainer Lorenzini wird dem 19-Jährigen vielleicht von den Qualitäten des Freistoßspezialisten Marco Weller aus dessen aktiver Zeit berichtet haben. Weller trat an, hob den Ball gefühlvoll über die Windhagener Mauer, hatte seinen Schuss aber auch eine handbreit zu hoch angesetzt. Die Kugel landete auf dem Tornetz des Windhagener Gehäuses. Kurz darauf musste Weller verletzt schon wieder vom Feld.

Nach etwa 25 Minuten hatten die Gäste eine weitere gute Chance. Wer weiß, wie die Partie gelaufen wäre, wäre Ersel Sahins Schuss nicht am linken Pfosten, sondern im Tor der Gastgeber gelandet. So blieb es beim 0:0, und der Klang vom Aufprall des Balles ans Aluminium wurde für den SV Windhagen zum Weckruf.

Bis zur Pause waren es zwar „nur“ Standardsituationen, die für Gefahr vor dem Betzdorfer Tor sorgten, doch die Freistöße von Pawel Klos und einige weite Einwürfe von Stephan Krist beschworen Gefahr für das SG-Tor herauf. Ein langer Ball in den Strafraum der Gäste leitete kurz vor dem Pausenpfiff die SVW-Führung ein. Dort kam Christopher Alt an den Ball, behauptete sich in einem Zweikampf und bediente den freien Robin Heßler einige Meter entfernt. Heßler nutzte die Situation eiskalt aus und traf zum 1:0 (45.).

„Wir sind nicht gerade die talentierteste Mannschaft und brauchen deshalb einzel- und mannschaftstaktisch unsere Trainingseinheiten. Unsere Wintervorbereitung war eine einzige Katastrophe. Was in der zweiten Hälfte abgelaufen ist, hat seine Gründe in unseren Trainingsbedingungen“, sagte Weller nach dem Spiel.

Nach der Pause war von den Siegerländern fast überhaupt nichts mehr zu sehen. jetzt spielte nur noch Windhagen und verdiente sich den klaren Erfolg redlich. In der 57. Minute hatte Gökhan Akcakoca binnen weniger Sekunden gleich zweimal die Chance zum 2:0. Zunächst köpfte er einen Freistoß von Klos am langen Pfosten lauernd an die Latte. Kurz darauf schoss er nach einer weiteren Rechtsflanke aus der Drehung haarscharf flach am linken Pfosten vorbei (57.).

Christopher Alt belohnte das Heimteam zwei Minuten später: Wieder ging es über rechts, Adrian Glos war schneller als sein Gegenspieler, wurde aber im Torabschluss gestoppt. Der Schütze schoss den frei im Strafraum liegenden Ball mit Wucht ins Netz (59.). Das 3:0 von Yannick Walbröl per Kopfball nach erneutem Klos-Freistoß, diesmal von links, drückte die Überlegenheit von Lorenzinis Mannschaft auch in der Höhe angemessen aus (72.).

Von unserem Redakteur Christoph Hansen

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