Rheinlandliga: ErstesAuswärtsspiel für den Neuling Vordereifel -Beim Gastgeber TuShat der Ex-Cochemersein Comeback gefeiert
SG Vordereifel: Andy Nicolays Immendorfer sind für Tobias Jakobs der „Gradmesser“
Die SG Vordereifel (in Rot, von links mit Finn Jordan, Lukas Mey und Ole Conrad) probierte bei ihrer Rheinlandliga-Premiere vor einer Woche gegen die SG Hochwald Zerf alles, sie musste sich aber auf dem eigenen Geläuf in Laubach mit 0:2 geschlagen geben. Am Sonntag steht nun die erste Auswärtsreise für die SG Vordereifel an: Um 15 Uhr ertönt der Anpfiff im Koblenzer Höhenstadtteil beim TuS Immendorf. Foto: Mark Dieler
Mark Dieler

Erste Auswärtsreise für die SG Vordereifel in der Fußball-Rheinlandliga: Der Neuling gastiert nach dem 0:2-Heimauftakt gegen die SG Hochwald am Sonntag um 15 Uhr beim TuS Immendorf.

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Der Klubs aus dem Koblenzer Höhenstadtteil ist zu einer kleinen „COC-Kolonie“ geworden: Nach dem Cochemer Andreas Nicolay und dem Mörsdorfer Julian Schmitz steht mit dem Moselkerner Torwart Dario Weins seit dieser Saison ein weiterer COC-Kicker im Kader.

Eine besondere Geschichte liefert der Cochemer Nicolay: Monatelang fiel der 31-Jährige, der 2022 von der Spvgg Cochem nach Immendorf wechselte, wegen eines Kreuzbandrisses im Knie aus. Am Sonntag feierte Nicolay bei der 1:4-Niederlage bei Rot-Weiss Wittlich ein 17-Minuten-Comeback.

Nicolay und der neue Vordereifeler Trainer Tobias Jakobs spielten in der Saison 2018/19 ein halbes Jahr beim FC Karbach zusammen. „Andy und ich sind beide Jahrgang 1993, wir haben uns schon früh in der Jugend duelliert bei den Spielen Cochem gegen Treis“, erzählt Jakobs: „Vor zwei Wochen habe ich ihn noch auf einer Hochzeit getroffen.“

Da war sicherlich auch das Duell am Sonntag schon Thema. „Immendorf ist für uns ein guter Gradmesser“, sagt Jakobs: „Sie sind ein Jahr vor uns als Meister aufgestiegen und hatten ähnliche personelle Probleme am Anfang wie wir sie jetzt haben. Aber sie haben die richtigen Schlüsse gezogen und am Ende sich gerettet. Den Weg von Immendorf würden wir gerne genauso gehen.“

Die Immendorfer Rettung gab es aber auf den letzten Drücker und in einem Entscheidungsspiel in Mendig gegen den punktgleichen FSV Salmrohr. Immendorf gewann vor rund zwei Monaten mit 1:0 und darf ein weiteres Jahr in der Rheinlandliga spielen. Vor vier Wochen standen sich beide Klubs in einem Testspiel in Immendorf gegenüber. Es ging 1:1 aus. „Ein 1:1 würde ich jetzt sofort wieder nehmen“, sagt Jakobs.

Außer, dass man den Platz und die Gegebenheiten rund um den Kunstrasen „Auf dem Dörnchen“ nun schon kenne, kann Jakobs aus dem Testspiel nicht so viel ableiten: „Es werden ganz andere Formationen als vor einem Monat auflaufen. Zumindest hat sich personell doch einiges seitdem verändert.“

Neun Mann fielen Jakobs beim Auftakt gegen Hochwald aus. Zurückkommt nur „Urlauber“ Jonas Gorges und eventuell Steffen Schmitt. Torwart Julian Steitz, Stephan Schuwerack, Lorenzo Nebeler, André Röser, Michael Freiwald, Fabian Windheuser und Marius Göbel fallen weiterhin krank oder verletzt aus. Der Großteil der Kicker dürfte aber noch im August wieder zum Vordereifeler Kader stoßen. In Immendorf sind sie allerdings noch nicht dabei.

Aus dem 0:2 gegen Hochwald Zerf vor einer Woche hat Jakobs zwei Lehren gezogen: „In der Rheinlandliga musst du 1:0 in Führung gehen, das ist die halbe Miete. Wenn du hinten liegst, wird es in dieser Liga schwierig. Die zweite Lehre ist, dass man Standardsituationen besser verteidigen muss. Das ist uns beim Gegentor zum 0:1 nicht gelungen. Ansonsten muss ich sagen, dass wir läuferisch und von der individuellen Qualität unserer Spieler gegen Hochwald absolut mithalten konnten. Ich hoffe, das ist auch in Immendorf so.“

Immendorfs Trainer Torben Kühl-Decker zog nach dem 1:4 bei Rot-Weiss Wittlich folgendes Fazit: „Wir waren in nicht gänzlich chancenlos, haben aber nach einer dürftigen Leistung nicht unverdient verloren.“ Eine gehörige Portion Pech war auch mit im Spiel, denn Immendorf schoss zwei Eigentore – ein Missgeschick, das einer Mannschaft selten passiert. Über Vordereifel sagt Kühl-Decker: „Ich glaube, es gibt ein Spiel auf Augenhöhe. In der Vorbereitung haben wir gegeneinander gespielt und es gab ein 1:1, wobei auf beiden Seiten einige Spieler fehlten.“ Marcel Gimm, der den einzigen Treffer für Immendorf in Wittlich erzielte, wird am Sonntag fehlen. „Dafür sind drei andere zurück und verstärken den Kader. Wir sind gerüstet fürs Spiel gegen den Aufsteiger aus der Eifel“, versprüht Immendorfs Trainer Optimismus.

Von Michael Bongard

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