Rheinlandliga: Drei Elfmeter beim 2:3 gegen den SV Morbach - Wenig Chancen in der zweiten Halbzeit
SG Eintracht Mendig/Bell zieht im Elfer-Lotto den Kürzeren
Und wieder Elfmeter: Mendigs Torwart Robin Rohr bringt Jan Weber (links) zu Fall. Da bleibt dem Schiri keine Wahl, als den dritten Strafstoß der Partie zu pfeifen, mit dem die Morbacher zum 2:2 ausglichen. Mendigs Spielertrainer Kodi Stalph im grünen Trikot sowie der Morbacher Maximilian Schemer schauen zu. Foto: Matthias Schlenger
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Mendig. Ein Spiel zum Kopfschütteln: Dass Fußball-Rheinlandligist SG Mendig gegen den SV Morbach die erste Heimniederlage kassierte, war nicht eingeplant und nach dem Spielverlauf umso überflüssiger. Beim 2:3 (2:3) hätten die Gastgeber durchaus den nächsten Dreier landen können, machten aber aus ihrer Feldüberlegenheit zu wenig und rutschten im Tableau auf Rang sieben ab.

„Solche Tage gibt es eben“, war auch SG-Verteidiger Florian Wirths ziemlich bedient, „das war ein Spiel heute, das man nicht verstehen kann.“ Kaum anders erging es seinen Teamkollegen. „Wir dachten anscheinend zu früh, dass es laufen würde“, fasste SG-Spielertrainer Kodai Stalph die Befindlichkeiten nach der zwischenzeitlichen 2:1-Führung zusammen. Sein Gegenüber Thorsten Haubst attestierte seiner Mannschaft, viel investiert zu haben. Über das fehlende Quäntchen Glück konnte er sich jedenfalls nicht beschweren.

Die Zuschauer bekamen bis zum Pausenpfiff – wie man es in Mendig gewohnt ist – jede Menge Treffer geboten. Den Anfang machte Morbachs Sebastian Schell, der nach Diagonalpass zum Abschluss kam und einlochte (9.). Für Betrieb sorgte Mendigs Doppelspitze, diesmal gebildet von Marcel Berg und Lars Bohm – Letzterer musste kürzlich noch als Innenverteidiger aushelfen. Berg holte den Elfmeter heraus, den Mustafa Madanoglu zum 1:1 verwandelte (14.).

Ähnlich lief es ab, nachdem Bohm von Marcel Schultheis zu Fall gebracht worden war: Madanoglu wählte dieselbe Ecke (20.). Runde Drei im fröhlichen Elfer-Lotto folgte umgehend. Mendigs Keeper Robin Rohr foulte Jan Weber im Sechzehner, erneut traf Schell (24.).

Zur erneuten Gästeführung fehlte wenig, Bohms Kopfball nach Flanke von Philipp Franzen ging nur knapp neben das Tor (27.). Als aber Maximilian Schemer kurz vorm Pausenpfiff eine Bogenlampe von der Strafraumgrenze aus dem Hut zauberte, schaute Rohr zum dritten Mal in die Röhre – 2:3 (41.). „Wir haben das Spiel in der ersten Halbzeit verloren, unsere Zuteilung hat nicht gestimmt“, bilanzierte Stalph.

Was tun? Stalph selbst, als defensiver Part der Mittelfeldraute quasi Libero vor der Viererkette, schaltete sich nun selbst immer öfter in die Offensive ein und hatte den Ausgleich auf dem Fuß, scheiterte aber an Yannick Görgen im SV-Tor. Der weitere Verlauf der zweiten Spielhälfte stimmte Stalph durchaus zufrieden, allerdings erbrachten klare Feldvorteile nur noch wenig zwingende Chancen.

„Wir haben es mit langen Bällen versucht, mit kurzen, über außen, durchs Zentrum“, zählte Wirths auf – es sollte gegen die mit drei Innenverteidigern aufgelaufenen Morbacher nichts bewirken. Jene Taktik, so Haubst auf Nachfrage, hatte er sich vom TSV Emmelshausen abgeschaut, der kürzlich im Spiel gegen Mendig nach entsprechender Umstellung besser zum Zuge kam. Zwar gelang den Hunsrückern kaum noch Entlastung in Form von Kontern, dafür agierten sie kompakt. Hektisch wurde es in der Schlussphase, als auch Mendig Abwehrchef Florian Schlich mitstürmte und in der Nachspielzeit beim Nachsetzen mit Torwart Görgen zusammenstieß. Sekunden später aber pfiff Referee Jens Bachmann, der insgesamt neun Mal Gelb verhängte, ab.

„Der Ausgleich wäre verdient gewesen“, trauerte Stalph manch vergebener Chance nach. Personelle und taktische Optionen waren einmal mehr spärlich gesät bei nur drei Ersatzspielern. Am Mittwochabend in Malberg dürfte immerhin Niklas Heinemann, der beruflich verhindert war, wieder im Aufgebot stehen. Bei John Rausch bleibt abzuwarten, inwiefern seine Zehenverletzung bis dahin abgeklungen ist.Matthias Schlenger

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