Rheinlandliga: Andernacher halten FSV Salmrohr beim 2:2 auf Distanz
SG 99 mit einer reifen Leistung: Andernach spielt in Salmrohr 2:2

Zweimal nach einem Rückstand zurückgekommen, mit dem FSV Salmrohr einen Konkurrenten im Kampf gegen den Abstieg aus der Fußball-Rheinlandliga auf Distanz gehalten: Mit dem 2:2 (0:0) im Auswärtsspiel konnte Kim Kossmann gut leben. Der Auftritt beim Ex-Zweitligisten war für den Trainer der SG 99 Andernach auch ein Beleg dafür, welchen Reifeprozess seine Mannschaft in dieser Saison bereits durchlaufen hat.

Ganz am Ende waren die Gäste noch zweimal im Glück, als Salmrohrs Goalgetter Hendrik Thul jeweils aus kurzer Distanz seinen 21. Saisontreffer verpasste. Den einen Punkt hatte sich die SG 99 Andernach aber durchaus verdient. Im ersten Durchgang ließen die aufmerksam verteidigenden Andernacher zunächst kaum eine gefährliche Offensivaktion der jedoch im Spiel nach vorn auch oft fahrig wirkenden Salmrohrer zu. „Allerdings“, wusste Kossmann, „haben wir die Räume, die uns der FSV da bot, nicht nutzen können“.

SG99 mit den besseren Chancen

Bereits nach sechs Minuten war Marius Wingenbach nach einem Stellungsfehler der nach dem desaströsen 2:5 bei Schlusslicht Niederroßbach umformierten Salmrohrer Hintermannschaft auf und davon. Sein Abschluss war aber zu schwach, sodass Torwart Tim Kieren sicher parierte. Klarer war die SG-Möglichkeit nach gut einer halben Stunde. Wieder hatte sich der agile Wingenbach in Szene gesetzt, passte scharf in die Mitte, wo Hannes Lutz am langen Pfosten stehend den Ball über den Winkel drosch (32.).

Viel mehr als der Versuch von Noah Wrusch, der aus halbrechter Position knapp vorbeischoss, wollte Salmrohr vor der Pause nicht gelingen (13.). Was ansonsten auf die Tore kam, wurde eine sichere Beute von Kieren und seinem Gegenüber Steffen Weber.

Salmrohr bekam in der zweiten Hälfte dann mehr Tempo in ihre Aktionen, machte über die Außenbahnen Druck, wäre aber ums Haar durch Gian Luca Dolon kalt erwischt worden. Im letzten Moment klärte FSV-Verteidiger Jannik Grün gegen den Andernacher Angreifer (51.). Kurz danach war Kieren nach einem haarsträubenden Fehlpass seines Teamkollegen Rasheed Eichhorn gefordert und rettete, als Dolon frei vor ihm aufgetaucht war (55.).

Hoffmann trifft gleich zweimal

Aber auch die Kossmann-Elf wirkte in dieser Phase defensiv anfällig. Nachdem Hendrik Thul von links aufgelegt hatte, verwertete Oliver Mennicke aus elf Metern und traf kunstvoll in den Winkel zum 1:0 (65.). Fast im Gegenzug klärte Alexander Klein mit einer Monster-Grätsche im letzten Moment vor Lutz. Bei der anschließenden Ecke von Philipp Schmitz gab die SG  99 einmal mehr eine Kostprobe ihres Könnens bei Standardsituationen: Ausgerechnet der zuletzt wochenlang an einem Nasenbeinbruch laborierende Tim Hoffmann köpfte zum 1:1 ein (68.)

Von der Zurückhaltung, die sich beide Teams im ersten Durchgang noch auferlegt hatten, war nun keine Spur mehr. Weber rettete stark per Fuß gegen Mennicke (69.), hatte dann aber keine Chance, als Noah Wrusch nach Freistoßvorlage von Louis Thul mit Hilfe der Lattenunterkante zum 2:1 (70.) traf. Salmrohr schien dem dritten Treffer näher als Andernach dem Ausgleich. Fünf Minuten vor Ende der regulären Spielzeit durfte indes die SG 99 wieder jubeln. Ecke Schmitz, Kopfball Hoffmann: Das Tor zum 2:2 war fast eine Kopie des ersten Treffers.

Es läuft bei den Andernachern

In den vergangenen, so erfolgreichen Wochen habe seine Elf schon besser gespielt, wusste Kim Kossmann. Umso erleichterter zeigte er sich, dass es immerhin zu einem Punkt gereicht hatte: „In der Hinrunde wären wir hier noch sang- und klanglos untergegangen. Aber so ist Fußball: Wenn es läuft, dann läuft es einfach.“

Die fünf freien Tage, die er unabhängig vom Spiel in Salmrohr ausgelobt hatte, sieht Kossmann gut angelegt: Nach den vielen englischen Wochen sollen seine Schützlinge über Ostern wieder zu Kräften kommen. Jene, die zuletzt weniger zum Einsatz kamen, müssen indes bereits am Dienstag wieder ran: Ab 19.30 Uhr steht dann ein Testspiel bei A-Ligist SC Conordia Saffig auf dem Programm.

Andernach: S. Weber – Schiffers (83. Hild), Schmitz, Hoffmann, Dshabrailow – Lutz (90.+4 Müller), F. Weber (72. Saftig), Demiraj, Wingenbach (50. Kubatta) – Wambach, Dolon (90.+3 Regehr).

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