Dabei hatte sich die Elf von Trainer Vincenzo Di Maio an der heimischen Brauerstraße anscheinend einiges vorgenommen, denn nach dem Anpfiff von Schiedsrichter Pacal Lichtenthäler übernahm die Mendiger Eintracht gleich einmal das Spielgeschehen. Die Hausherren zeigten sich zunächst bissiger und gedankenschneller und überraschten damit wohl die Gäste aus Trier. Nach ersten leichten Torannäherungen der Eintracht war es aber Ehrangs Jonas Amberg, der nach 20 Minuten die 1:0-Führung hätte erzielen müssen. Amberg lief alleine auf Mendigs Torhüter Robin Rohr zu und hätte nur noch für Mitspieler Ramon Stief querlegen müssen, entschied sich aber es selbst zu probieren und scheiterte an einer starken Fußabwehr Rohrs.
Schwere Verletzung sorgt für Unterbrechung
Danach kam es zu einer unglücklich und folgenschweren Szene zwischen Mendigs Joachim Akwapay und FSG-Akteur Fabio Fuhs, die das Spiel für mehrere Minuten anhalten ließ. Im vollen Tempo trat Akwapay dabei dem grätschenden Fuhs unabsichtlich auf den Arm, sodass dieser mit Verdacht auf einen Bruch ins Krankenhaus gebracht werden musste.
Nachdem man sich von diesem Schockmoment erholt hatten, kamen die Mendiger durch Akwapay (40.) und Tsvetan Mihov (42.) zu zwei hochkarätigen Chancen binnen weniger Minuten. Auf der anderen Seite verhinderte Rohr gegen Jonas Streit das 0:1 (44.), ehe erneut Amberg in der vierten Minute der Nachspielzeit aus guter Position über das Mendiger Gehäuse zielte. Mendigs Coach Di Maio konnte zufrieden sein mit dem Auftritt seiner Schützlinge in Halbzeit eins.
Ehrang erhöht das Tempo für Vulkanstädter zu stark
Nach dem Seitenwechsel verloren die abstiegsbedrohten Vulkanstädter aber komplett den Faden, was aber auch daran lag, dass Ehrang-Pfalzel nun einen Gang höher schaltete. Der eingewechselte Abubakri Imam scheiterte in der 48. Minute noch am Querbalken, wenig später machte es Andre Thielen von der Strafraumkante besser. Nach langem Einwurf wurde Thielen von Akwapay nicht energisch genug gestört, der folgende Drehschuss landete für Rohr unhaltbar im linken Eck des Mendiger Tores (54.). Wiederum sechs Minuten später musste Imam nach einem mustergültigen Konter vor der Torlinie nur noch einschieben, um auf 2:0 zu erhöhen. Eine starke Viertelstunde der FSG krönte erneut Thielen mit seinem zweiten Treffer in der 69. Minute.
Immerhin zerfiel die Eintracht, im Gegensatz zu manch anderen Spielen, im Anschluss nicht in alle Einzelteile. Ein Solo von Bilyal Myumyunov brachte die Di Maio-Elf auch noch einmal auf Schlagdistanz (71.), eine Aufholjagd ließ eine etwas tiefer verteidigende Gästeabwehr aber nicht mehr zu. So endete die Partie mit einem verdienten Gästeerfolg und der 17. Saisonniederlage der Hausherren.
Zumindest haben wir es dann mit Anstand zu Ende gebracht.
SG-Trainer Vincenzo Di Maio
Di Maio wollte seinem Team keinen Vorwurf machen: „Wir haben vernünftige 45 Minuten gezeigt, sind danach aber einfach nicht mehr in die Gänge gekommen. Ehrang hat in der Offensive einiges an Qualität und dies in Halbzeit zwei auch gezeigt. Zumindest haben wir es dann mit Anstand zu Ende gebracht.“ Gästetrainer Kevin Schmitt freute sich über die Reaktion seiner Mannschaft nach der Pause: „Die erste Hälfte war mit das Schlechteste, was wir in der Rheinlandliga bislang gezeigt haben. Die Mannschaft hat sich die Pausenansprache zu Herzen genommen und es im Anschluss deutlich besser gemacht.“
SG Eintracht Mendig/Bell – FSG Ehrang-Pfalzel 1:3 (0:0)
Mendig: Rohr – Montermann (75. Müller), Al Badarin, Groß, Limbach, Mihov (86. Baumann), Heinemann, Pohl (59. Kirchev) Akwapay (75. Emmerichs), Myumyunov (86. Court), Braquin Mitel.
Ehrang: Zingen – Dondelinger, Heintel, Stief 89. Mertes), Streit, Amberg, Lehnert, Bauer (46. Imam), Thielen (90+1. Hammoud), Fuhs (33. Gericke), Thömmes.
Schiedsrichter: Pascal Lichtenthäler (Daaden).
Zuschauer: 106.
Tore: 0:1 Andre Thielen (54.), 0:2 Abubakri Imam (60.), 0:3 Thielen (69.), 1:3 Bilyal Myumuynov (71.).