SG HWW Niederroßbach – SG Eintracht Mendig/Bell (Sa., 16 Uhr).
Das Spiel beim Tabellennachbarn sollte die Eintracht unter keinen Umständen verlieren. Mendig (18 Punkte) und Niederroßbach (19) rangieren auf den Plätzen 15 und 16, davor steht die SG Altenkirchen/Neitersen (21) auf dem nach heutigem Stand ersten Abstiegsplatz. Den ersten Nichtabstiegsplatz bekleidet wiederum die SG 99 Andernach (28).
Verringern könnte sich die Zahl der Absteiger durch eine geringere Zahl an Absteigern aus der Oberliga Südwest, allerdings befinden sich dort momentan alle vier potenzielle Rheinlandligavertreter unter dem Strich. Sämtliche betroffene Vereine in der Rheinlandliga rechnen fest damit, dass fünf Mannschaften absteigen müssen.
Hinspiel macht der Eintracht Mut
Auch Eintracht-Trainer Vincenzo Di Maio: „Davon gehe ich aus, ja. Dass wir noch Andernach einholen, ist kaum vorstellbar. Dementsprechend wollen wir alles dafür geben, wenigstens Altenkirchen/Neitersen und eben Hoher Westerwald hinter uns zu lassen. Klar dürfte aber auch sein, dass der Verlierer des Spiels nur noch mit viel Fantasie den Klassenerhalt schaffen kann.“
Mut dürfte den Mendigern das Hinspiel machen, das sie mit 7:1 klar gewannen. „Auch wenn der Sieg sicherlich in den Hinterköpfen der Spieler verankert ist, beginnt die Begegnung leider wieder bei einem 0:0. Hoher Westerwald wartet seit sechs Partien auf einen Sieg, weshalb ich eher davon ausgehe, dass der Gegner uns das Spiel machen lässt. Wenn wir es schaffen, unser Spiel durchzudrücken und unsere Anfälligkeit bei Kontern zu minimieren, sollten wir erfolgreich sein“, meint Di Maio.
Mendigs Coach hat Qual der Wahl
Personell steht der Eintracht bis auf die Langzeitverletzten Florian Birnstock und Majdi Mahmud der gesamte Kader zur Verfügung. Di Maio hat sogar die Möglichkeit, mit Jacob Groß einen gefühlten Neuzugang aus dem Hut zu zaubern. Der 20-jährige Groß, dessen zwei Jahre jüngerer Bruder Nikolas sich als Stammkraft im Abwehrzentrum etabliert hat, konnte nach seinem Wechsel im Sommer aufgrund eines Kreuzbandrisses noch keine Partie für die Eintracht absolvieren.
Dies könnte sich nun ändern, Di Maio erwägt sogar gleich einen Einsatz von Beginn an: „Das ist definitiv eine Option: „Jacob hat eine gute Ausbildung im Jugendbereich genossen und kann sowohl in der defensiven Dreierkette als auch im zentralen Mittelfeld eingesetzt werden. Da wir kurioserweise in der vergangenen Woche mit drei Linksfüßen in der Abwehrkette agiert haben, würde uns ein guter Rechtsfuß gut zu Gesicht stehen.“
Auch Kapitän Rawert kehrt zurück
Um einiges Wichtiger dürfte für die Eintracht dagegen die Rückkehr des in der Vorwoche gesperrten Kapitäns Milan Rawert sein. Ob er wieder die zentrale Rolle in der Dreierkette besetzen wird, steht indes noch nicht fest.
FC Bitburg – TuS Mayen (Sa., 17 Uhr). Nach der ernüchternden 2:3-Niederlage gegen die abstiegsbedrohte SG Altenkirchen/Neitersen, geht es für den Tabellenzwölften Mayen nun zu einem Topteam. Bitburg hat sich still und heimlich ans Spitzenduo der Liga herangearbeitet und bei einem Spiel weniger nur noch sechs Punkte Rückstand. Die Mayener mit ihrem Trainerteam Tobias Uhrmacher/Matthias Tutas treten jedoch aus gutem Grund mit einer gewissen Portion Selbstvertrauen ihre Tour an.
Denn in den bisherigen Spielen gegen Spitzenmannschaften präsentierte sich der TuS jedes Mal von seiner besten Seite. Ob zuletzt gegen den FC Metternich (2:2) und den FSV Trier-Tarforst (3:3) oder in der Hinrunde gegen Cosmos Koblenz (0:0) und Hochwald Zerf (1:1) – qualitativ gute Gegner liegen dem TuS offenbar.
Bitburg ist in bestechender Form
Gegen Bitburg gab es im Hinspiel jedoch eine 1:4-Niederlage, allerdings hatten die Mayener in der Begegnung genügend Chancen, das Spiel zu ihren eigenen Gunsten zu entscheiden.
„Das waren allesamt gute Leistungen, allerdings bedeutet das nicht automatisch, dass wir am Samstag erneut gut spielen. Bitburg hat sich an die Tabellenspitze herangekämpft und ist derzeit in bestechender Form. Wir werden uns im Vergleich zur Vorwoche klar steigern müssen“, meint Uhrmacher.
Uhrmacher erklärt Niederlage
Dass seine eigene Mannschaft in Kottenheim gegen Altenkirchen leer ausgegangen ist, wollte Uhrmacher nicht beschönigen. Jedoch hat er für die Leistung auch eine Erklärung: „Die Ausfälle von Matthias Tutas, Tobias Loosen, Steffen Schmitt können wir in der Vielzahl nicht einfach so kompensieren. Zudem waren wir ja nicht chancenlos, sondern der Gegner effektiver.“
Bitburg weise nun jede Menge Qualität in den eigenen Reihen auf: „Mit Joshua Bierbrauer im Sturm, Simon Floß dahinter und vielen weiteren Akteuren ist die Mannschaft gut besetzt. Deshalb hatte ich Bitburg zu Saisonbeginn auch ganz weit oben gesehen“, berichtetet Uhrmacher.
Mayen hat ein beruhigendes Polster
Mit Tabellenplatz zwölf und elf Punkten Vorsprung auf den voraussichtlich ersten Abstiegsplatz hat Mayen ein beruhigendes Polster. Uhrmacher warnt aber vor Bequemlichkeit: „Wenn wir bis Saisonende keine Punkte mehr holen, wird das nicht reichen, so einfach ist die Rechnung. Trotzdem ist es angenehm, nicht mit dem allergrößten Druck in die restlichen Spieltage gehen zu müssen.“
Personell sieht es beim TuS wieder ein wenig besser aus. Tutas und Uhrmacher, die beide zuletzt passen mussten, stehen ebenso wieder im Kader wie Michael Daub, der sich weiter seinem Leistungsvermögen annähert. Fehlen werden hingegen weiterhin Loosen und Schmitt.
SG 99 Andernach – SG Malber/Rosenheim (So., 15 Uhr). Erst drei Heimsiege stehen für die SG 99 bislang zu Buche. Nummer vier soll am Sonntag folgen. Die Andernacher 1:3-Niederlage bei der SG Schneifel Stadtkyll war zu Wochenbeginn abgehakt. Trainer Kim Kossmann schaut nun voraus: „Nach Punkten sind wir nicht da, wo wir sein sollten. Wir setzen alles daran, dass wir nun gegen Malberg die 30-Punkte-Marke nehmen.“
Für den Gegner hat Kossman viel Lob übrig: „Mein Kollege Volker Heun baut da Jahr für Jahr eine Mannschaft zusammen, die sich von den Abstiegsplätzen fernhält und mit Gabriel Müller einen überragenden Stürmer hat.“
Andernach gibt sich optimistisch
Der war zuletzt allerdings zwei Mal nicht im Einsatz. Insgesamt vier Spiele in Serie verloren die Malberger zuletzt. „Aber daran kann man den Gegner nicht messen“, meint Kossmann. Ebenso wenig wie seine Mannschaft an der 0:3-Hinspielniederlage: „Das war eine völlig andere Konstellation. Wir waren inmitten einer Niederlagenserie und mental am Boden. Jetzt stehen wir ganz anders da, sind wirklich gut drauf.“
Der Kader ist aber nicht so gut bestückt wie noch in der Vorwoche. Sven Schiffers erlitt im Training am Mittwoch einen Bänderriss im Sprunggelenk und wird einige Wochen fehlen. Auch Oliver Kubatta und Jan Engels müssen verletzungsbedingt wohl zuschauen. „Dennoch sind wir absolut optimistisch“, versichert Kossmann.
Erste erfolgreiche Personalgespräche
Für die kommende Saison wurden bereits die ersten Personalien festgezurrt. Die zwei Andernacher Kapitäne, Mittelfeldstratege Daniel Neunheuser und Abwehrchef Philipp Schmitz, bleiben an Bord. Auch das Torhüterduo Steffen Weber und Jannis Koch wird sein Engagement in Andernach fortsetzen.
„Das sind gute Nachrichten. Schon jetzt kann man sagen, dass der Großteil des Kaders zusammenbleibt“, berichtet Kossmann.