Rheinlandliga-Aufstiegsrunde: TuS muss dich trotz starker zweiter Hälfte in Tawern mit 1:1 begnügen - Morgen ist Westerburg zu Gast
Remis in Tawern löst bei Oberwinter keinen großen Jubel aus – Nun kommt am Mittwoch Westerburg
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Nach der Pause hatten Mirco Koll (am Ball) und der TuS Oberwinter beim SV Tawern zunehmend Entfaltungsmöglichkeiten – und kamen gegen Ende noch zum hochverdienten Ausgleich. Foto: Andreas Arens
Andreas Arens

Oberwinter. Ein Auswärtspunkt im ersten von zwei Aufstiegsspielen zur Fußball-Rheinlandliga ist eigentlich in Ordnung. Nach einer sehr überlegen geführten zweiten Hälfte, in der sie den gastgebenden SV Tawern phasenweise an die Wand gespielt hatten, konnten sie sich beim TuS Oberwinter aber nicht so recht über das 1:1 (0:1) vor 850 Zuschauern freuen.

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Weil sie das anschließende Elfmeterschießen mit 7:8 verloren haben, müssen die Schützlinge von Trainer Cornel Hirt nun bereits am Mittwoch (19.30 Uhr) wieder ran, wenn sie den Bezirksliga-Ost-Zweiten SG Westerburg zu Gast haben.

Auch der Oberwinterer Trainer Cornel Hirt wusste direkt nach dem Abpfiff: „Da war mehr drin. Insgesamt war es keine gute erste Hälfte von uns, und dann bekommen wir auch noch zum psychologisch ungünstigen Zeitpunkt kurz vor der Pause das Gegentor. Im zweiten Durchgang haben wir es aber viel besser gemacht und hatten viele sehr gute Chancen.“

Oberwinter mit besserem Start

Im Duell der Vizemeister aus der Bezirksligen West und Mitte hatte Oberwinter zwar den besseren Start – wenige Sekunden waren absolviert, da schoss Mirco Koll nach feinem Flankenlauf von Max Blohm den Tawerner Nico Kirch an – danach bekamen die Gastgeber das Geschehen aber Schritt für Schritt in den Griff.

Nachdem Luca Grün auf Steckpass des gut aufgelegten Ex-Mannheimer und Homburger Regionalligaspielers Giancarlo Pinna an TuS-Torwart Niklas Fachinger gescheitert war (2.), gewann Tawern ein ums andere Mal die Zweikämpfe im Mittelfeld. Über links brachen die Akteure der erst vor einem Jahr aus der A-Klasse aufgestiegenen Schwarz-Weißen immer wieder gefährlich durch. Zu überhastet schloss Johannes Weber aber nach Rückpass von Jonathan Konrad ab (28.). Dann rettete Fachinger kurz hintereinander zwei Mal glänzend gegen Johannes Weber und Pinna (41.).

Unmut von Trainer Hirt wächst

Der Unmut von TuS-Trainer Hirt über das Spiel seiner Elf wuchs – und sollte sich kurz vor dem Pausenpfiff des souverän leitenden Schiedsrichters Marlon Manderfeld noch mal steigern: Über Grün, Johannes Weber und Pinna kam der Ball von links auf Pascal Kirch in der Zentrale, der ihn noch nicht mal voll traf, es aber trotzdem oder gerade so schaffte, den machtlosen Fachinger zum 1:0 zu überwinden (45.+2).

So konzentriert sie über weite Strecken des ersten Durchgangs agiert hatten, so fahrig wirkten die Tawerner im zweiten Durchgang: Max Blohm traf von der Strafraumgrenze aus nur den Pfosten (48.), kurz danach scheiterte auch Thomas Enke nach Flanke von Mirco Koll an der Torumrandung (50.). Tawern fehlte es nun an Zugriff. Nach einer Stunde wurde Stephan Gies bei seinem Abschluss gerade noch so von der Tawerner Abwehr geblockt (60.).

Tawern von einer Verlegenheit in die nächste

„Die Abstände stimmen nicht mehr“, brüllte SV-Trainer Steve Birtz aufs Spielfeld. Doch seine Mannschaft taumelte weiter von einer Verlegenheit in die nächste. Dennis Weber rettete im letzten Moment nach dem Abschluss von Gies (62.). Koll köpfte frei stehend am Tor vorbei (67.): Der Ausgleichstreffer der Gäste vom Rhein schien nur noch eine Frage der Zeit zu sein. Tawern wirkte platt, lief nur noch hinterher.

Es dauerte indes bis zur 82. Minute, ehe sich Oberwinter für seinen hohen Aufwand und die vielen Möglichkeiten nach der Pause belohnte: Nach Linksflanke von Maximilian Spahn stand Blohm in der Mitte blank und hämmerte den Ball zum 1:1 unter die Latte.

Erst danach entwickelten die Gastgeber wieder mehr Zug zum gegnerischen Tor. Zunächst köpfte Johannes Weber nach einer Flanke des agilen Grün um Haaresbreite vorbei (83.), dann wurde Ken Lipperts Abschluss aus kurzer Distanz gerade noch so vor der Linie geklärt (84.).

Tawern gewinnt Elfmeterschießen

Um nach der Dreierrunde (bei etwaiger Punkt- und Torgleichheit) allen Eventualitäten aus dem Weg zu gehen, gab es im Anschluss noch ein Elfmeterschießen. Das entschied Tawern mit 8:7 für sich.

„In der zweiten Hälfte haben wir etwas Glück gehabt. Vor der Pause war es aber richtig gut von meiner Mannschaft. Dass wir dann abgebaut haben, hängt auch damit zusammen, dass immer dieselben spielen müssen und irgendwann die Kraft nachlässt“, bilanzierte Hirts Kollege vom SV Tawern, der Luxemburger Steve Birtz.

Hirt hofft auf tolle Kulisse am Mittwoch

Lieber hätten Hirt und Oberwinter nach der zurückliegenden englischen Woche erst am Sonntag gespielt. „Doch wir müssen es so nehmen, wie es ist. Wir erwarten einen ähnlich guten Gegner, wie es Tawern war, und hoffen auf eine schöne Kulisse und einen Sieg“, meinte der TuS-Trainer Hirt abschließend.

SV Tawern – TuS Oberwinter 1:1 (1:0)

Tawern: Krista – D. Weber, Düpre, N. Kirch, Konrad – Grün (85. Vogel), Fantes (32. Densborn), Lippert, P. Kirch (76. Regitz)- J. Weber, Pinna.

Oberwinter: Fachinger – Bollig, Stalph, K. M. Begen, Meiswinkel – Gies (73. Schällhammer), Spahn, Koll, Reggami – Blohm – Enke.

Schiedsrichter: Marlon Manderfeld (Birgel)

Zuschauer: 850.

Tore: 1:0 Pascal Kirch (45.+2), 1:1 Max Blohm (82.).

Elfmeterschießen: 8:7 für den SV Tawern .

Zur Erklärung: Eine Mannschaft aus der Dreierrunde steigt in jedem Fall in die Rheinlandliga auf. Ob es auch der Tabellenzweite packt, hängt vom Klassenverbleib des FC Cosmos Koblenz ab. Den können die Rhein-Mosel-Städter inzwischen aber nur noch schaffen, wenn der Oberliga-Vize SV Gonsenheim via Relegation in die Regionalliga aufsteigt und so einen Platz freimacht.

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