Fußball-Rheinlandliga: Lokalrivalen eröffnen fünften Spieltag mit einem Torlosen Remis
Nullnummer im Derby: Wissen und Malberg teilen die Punkte
Malbergs Steffen Gerhardus (am Boden) und Wissens Lukas Becher (am Ball) gerieten nach wenigen Minuten aneinander und ließen dadurch schon früh Derbystimmung aufkommen – vor allem am Spielfeldrand. Foto: byJogi
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Wissen. Ein Derby unter Flutlichtatmosphäre lässt vor allem bei Fußballromantikern die Herzen höher schlagen. Das Derby zwischen dem VfB Wissen und der SG Malberg/Elkenroth/Rosenheim/Kausen in der Fußball-Rheinlandliga jedoch konnte dieser Stimmung selten gerecht werden. Mit 0:0 trennten sich die beiden Lokalrivalen am Freitagabend.

Gerade mal fünf Minuten waren gespielt, da nahm das Derby schon mal richtig Fahrt auf – allerdings nicht auf dem Feld, sondern an der Seitenlinie, wo zumindest beide Trainer nach einer kleinen Rangelei zwischen Malbergs Steffen Gerhardus und dem Wissener Lukas Becher schon mal auf Betriebstemperatur kamen und sich lautstark austauschten. Nachdem Schiedsrichter Marvin Engelbertz den beiden Streithähnen jedoch eine Ansage gemacht hatte, kehrte Ruhe ein und der Fokus richtete sich wieder auf das Geschehen auf dem Rasen.

Und da brauchten beide Teams dann doch etwas länger, um Nennenswertes vor den Toren zustande zu bringen. Genauer gesagt waren es sogar nur die Siegstädter, die bis zur Pause vor Gästekeeper Matthias Zeiler auftauchten. Nach einer Flanke von Julian Wienold von der linken Seite hatte sich Simon Ebach im Rücken seines Gegenspielers weggeschlichen und nahm den Ball aus zehn Metern direkt, wobei es dem seinem Abschluss aber an Präzision fehlte, sodass Zeiler keine Mühe hatte (18.). Acht Minuten später war es Justus Stühn, der diesmal über rechts vorgestoßen war und den Ball hoch auf den zweiten Pfosten zog, wo erneut Simon Ebach mit einem Kopfball zur Stelle war, der Zeiler diesmal schon mehr forderte. Doch der Malberger Schlussmann fischte das Spielgerät mit einer starken Reaktion noch aus dem kurzen Eck. Ebenfalls zur Stelle war Zeiler kurz vor der Pause, als Anil Berber auf den schnellen Max Ebach durchsteckte und dieser an Malbergs Nummer eins scheiterte (42.).

Wissen: Klappert – Stühn, Pirsljin, Weitershagen, Wienold – Müller, Bayram – S. Ebach, Berber (73. Leidig), M. Ebach (75. Slesiona) – Becher (79. Foniq).

Malberg: Zeiler – Weber, Molzberger, St. Gerhardus, Aydin – Weinlich – Groß (61. Rixen), Heidrich, J. Müller (68. L. Müller), G. Müller – Nagel (80. Pfeiffer).

Schiedsrichter: Marvin Engelbertz (Scheuerfeld).

Zuschauer: 300.

Besonderheiten: Gelb-Rote Karten gegen Wissen Tim Leidig und Malbergs Sven Heidrich nach Rudelbildung (90.+4).

Während sich Zeiler also in den ersten 45 Minuten einige Male auszeichnen durfte, profitierte sein Gegenüber Philipp Klappert im VfB-Kasten davon, dass seine beiden Innenverteidiger Mario Weitershagen und Tom Pirsljin Malbergs einzige Spitze Justin Nagel gut im Griff hatten.

Daran änderte sich auch nach dem Seitenwechsel erst einmal nichts, und auch was die Strafraumszenen anging, bauten die Gastgeber ihre Führung aus. Und auch nach Toren brachte Max Ebach kurz nach Wiederbeginn den VfB vermeintlich in Führung, als er eine Hereingabe von rechts in die Maschen drückte. Warum Schiedsrichter Engelbertz den Treffer jedoch nicht anerkannte, sorgte zumindest auf den Rängen, von denen aus der Grund für diese Entscheidung nicht genau ersichtlich war, für Verwunderung.

Danach blieben weitere Torraumszenen lange Zeit Mangelware, bis endlich auch die Gäste sich dem gegnerischen Gehäuse annäherten – und wie. Nachdem Julian Molzberger mit einem Freistoß aus 25 Metern einen ersten Warnschuss abgegeben hatte (72.), fasste sich in der 79. Minute Justin Nagel, der auch im zweiten Durchgang einen schweren Stand hatte, ein Herz, hielt aus ähnlicher Distanz wie zuvor Molzberger einfach mal drauf und hämmerte den Ball ans Lattenkreuz.

Es sollte der Höhepunkt dieses Derbys bleiben. Denn in der Schlussphase neutralisierten sich beide Teams und waren auf Sicherung des Unentschiedens bedacht, das beiden am Ende einen Zähler brachte, der im Kampf um den Klassenverbleib noch einiges Wert sein kann. Das war hinterher wohl auch beiden Trainern bewusst, die sich hinterher nicht nur wieder lieb hatten, sondern auch mit dem einen Punkt leben konnnten. „Auch wenn wir unsere Aktionen nach vorne noch mutiger hätten vortragen können, muss man sehen, dass wir harte Wochen hinter uns haben. Dass dabei acht Punkte für uns herausgesprungen sind, damit können wir zufrieden sein“, meinte VfB-Coach Thomas Kahler, während SG-Trainer Volker Heun bilanzierte: „Aufgrund der zweiten Halbzeit ist der Punkt für uns nicht unverdient.“

Désirée Rumpel/Andreas Hundhammer

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