Metin Kilic wird am 15. Januar beim Trainingsauftakt des Fußball-Rheinlandligisten FC HWW Niederroßbach seinen Einstand feiern. Der 51-jährige Elzer übernimmt das Amt von den beiden Spielertrainern Maximilian Ramb und Alexander Haller, die im August eingesprungen waren, als der gerade erst verpflichtete Niklas Wörsdörfer nach nur zwei Spieltagen bereits seinen Rücktritt erklärt hatte.
Das letzte Wort ist noch nicht gesprochen
Sowohl Ramb als auch Haller sollen sich fortan wieder auf ihre Rolle auf dem Platz konzentrieren, jedenfalls ist das der Plan der Verantwortlichen im Verein und des Nachfolgers der beiden Offensivspieler. Allerdings scheint hier das letzte Wort noch nicht gesprochen zu sein. Haller erklärt: „Ich habe im Sommer gesagt, dass ich bis Weihnachten als Trainer zur Verfügung stehe, darüber hinaus aber im Normalfall nur als Spieler.“ Bei Ramb klingt das etwas anders – beziehungsweise klingt das noch gar nicht. Es würden in dieser Woche noch Gespräche ausstehen, deswegen wolle er aktuell nichts dazu sagen, meint er auf Nachfrage.
Seitens des FC HWW heißt es, dass B-Lizenz-Inhaber Kilic helfen soll, den Klassenverbleib in der Rheinlandliga zu schaffen. Angesichts der sportlichen Ausgangslage muss sich der gerade neu formierte Vorstand aber auch mit einem anderen Szenario auseinandersetzen. Denn Niederroßbach ist durch die jüngsten Spielausfälle auf den letzten Platz abgerutscht, der Rückstand auf Platz 14 beträgt 4 Punkte, der auf Platz 13 bereits 9 Punkte. Deshalb teilen die Verantwortlichen mit, dass Kilic unabhängig von der Spielklasse auch über den Sommer hinaus im Hohen Westerwald arbeiten soll.
Die Tabelle sagt nichts über die Qualität der Mannschaft. Da steckt viel mehr drin.
Metin Kilic
„Wir benötigen auf der Trainerposition eine Konstante“, heißt es in einem Statement des Vorstands. „Um diese Konstante herum wollen wir eine Mannschaft aufbauen. Für uns ist jede Rheinlandliga-Saison wie eine Meisterschaft, und wenn wir den Klassenerhalt schaffen sollten, dann wäre das riesig. Allerdings sind wir uns bewusst, wie schwer diese Aufgabe ist. Die Mannschaft hat die Qualität, um das große Ziel zu erreichen.“
Den bisherigen Co-Trainern Maximilian Ramb und Alexander Haller attestiert der Vorstand „hervorragende Arbeit“ und wünscht sich: „Die beiden sollen als Führungsspieler innerhalb der Mannschaft fungieren, auf dem Platz ihre Leistung abrufen und sich auch darauf voll konzentrieren können.“
Ein “Mann für die schwierigen Fälle„
Von Kilic versprechen sich die Verantwortlichen neue Impulse: „Metin ist ein absoluter Motivator und ein sehr engagierter Trainer. Wir sind uns sicher, dass wir gemeinsam mit ihm unsere Mannschaft weiterentwickeln und stabilisieren können.“
Der Elzer, der lange beim TuS Frickhofen tätig war, hatte in der vergangenen Saison bei den Eisbachtaler Sportfreunden nach dem Rücktritt von Marco Reifenscheidt die Lücke geschlossen, sich danach aber selbst eine Auszeit verordnet. „Wenn du 30 Jahre als Spieler, Spielertrainer, Trainer und Jugendleiter tätig warst und immer auf 100 Prozent gefahren bist, musst du auch mal runterkommen“, sagt Kilic. Als „Mann für die schwierigen Fälle“ sei er jetzt aber bereit für die Herausforderung in Niederroßbach. „Die Tabelle sagt nichts über die Qualität der Mannschaft. Da steckt viel mehr drin“, ist Kilic überzeugt. „Die Flamme brennt noch, jetzt gilt es, sie weiter zu befeuern, damit wir nach der Winterpause einen guten Start erwischen und dann voll angreifen können.“