Rheinlandliga: Aluminium und ein überragenderWesterburger Torwart stehen einem Sieg im Weg
Mülheimer 1:1 wird gefühlt zu einer Niederlage – Westerburgs Torwart glänzt nach spezieller Vorbereitung
Gute Ballbehandlung, ein Tor – aber kein Sieg gegen Westerburg: Mülheim-Kärlichs Torjäger Pascal Steinmetz (rechts). Foto: Wolfgang Heil
Wolfgang Heil

Mülheim-Kärlich. Die Reaktionen nach dem Abpfiff betrachtend, deutete alles auf einen Auswärtssieg hin. Doch das war ein Trugschluss, denn die Partie der Fußball-Rheinlandliga zwischen der SG 2000 Mülheim-Kärlich und der SG Westerburg endete 1:1 (0:1) – was aber vom Aufsteiger wie ein Sieg bejubelt wurde.

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In Zentrum der Jubeltraube nach dem Abpfiff: Westerburgs Keeper Niklas Leukel, der mal um mal mit glänzenden Paraden einen Rückstand verhinderte. „Und wir hatten auch eine große Portion Spielglück“, gab Leukel ehrlich zu, da drei Mal Pfosten und Latte für ihn retteten. Seine Vorbereitung auf das Spiel ist jedoch kaum zur Nachahmung empfohlen, beschworen doch Leukels Kameraden die Kraft eines besonderen Zaubertranks. Was es damit auf sich hatte? „Ich war am Samstag auf einem Firmenausflug auf dem Cannstatter Wasen“, erzählte Leukel. Details darüber, was in Stuttgart alles an Getränken geflossen war und wann die Heimreise angetreten wurde, tun an dieser Stelle nichts zur Sache. Unterm Strich stand eine bärenstarke Leistung Leukels, der das Lob aber nicht allein einheimsen wollte: „Super Leistung von allen, es macht richtig Bock mit dem Team.“

Torwart Wall hadert mit Chancenverwertung

Derweil war Wundenlecken bei der SG2000 angesagt, wo Trainer Nenad Lazarevic, der von einer „gefühlten Niederlage“ sprach, dieselbe Startformation wie vier Tage zuvor im Pokal gegen TuS Koblenz (2:3) aufgeboten hatte. Mit dem genesenen Martin Jacobs stand immerhin eine Offensiv-Option mehr zur Verfügung. Und von Kräfteverschleiß konnte über die 90+4 Minuten keine Rede sein. Mangelnde Konzentration? Vielleicht. Und die Frage, weshalb beim 0:1 Linksverteidiger Anton Ebers vorne rechts auftauchte, der einen Angriff über die linke Seite mit dem Führungstreffer krönte (29.), muss sich die halbe Mannschaft gefallen lassen. „Wir lassen zu viele klare Dinger liegen“, haderte SG2000-Keeper Michael Wall schon recht früh in der Partie.

Platzek eröffnet Aluminium-Serie

Die Aluminium-Serie eröffnete Paul Platzek nach einem Slalomlauf durch den Strafraum (23.), später machten Paul Heuser (74.) und Tom Weis (82.) die gleiche Erfahrung. Dazwischen lagen Chancen der Gastgeber von Rönz (60.), Jacobs (66.), Pascal Steinmetz (78.) und Heuser (83., 90.+4) – doch an Leukel prallte nahezu alles ab. Bis auf den Ausgleichstreffer: Nach einem geklärten Jacobs-Torschuss kam der Ball zu Steinmetz, der bekanntermaßen nie lange fackelt und volley zum 1:1 traf (66.). Die Westerburger brachten mit zunehmender Spieldauer nur noch wenig Entlastendes zustande, hatten aber ebenfalls Pech mit dem Torgestänge: „Etwas mehr Glück, und wir wären sogar mit 2:0 in Führung gegangen“, dachte Gästetrainer Oliver Meuer an den Lattentreffer von Tobias Schnabel (52.). Doch die Freude über den Zähler überwog: „Wir haben einige Umschaltmomente nicht gut genug ausgespielt, aber leidenschaftlich verteidigt und können mit dem Punkt sehr gut leben.“

Wittlich zieht an der Spitze davon

Die SG2000 musste derweil Spitzenreiter Wittlich (4:2 gegen Andernach) ziehen lassen und bleibt Zweiter. Absehbar ist, dass Angreifer Daniel Aretz am Wochenende wieder einsatzbereit ist. Und auch Tobias Uhrmacher schließt nicht aus, in diesem Jahr noch einmal aufzulaufen, wenn er wie vorgesehen diesen Monat noch den Gips an seiner gebrochenen rechten Hand los wird.

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