SG Eintracht Mendig/Bell – SG Hoher Westerwald Niederroßbach (Fr., 20 Uhr). Auf eine große Unbekannte stößt die SG Eintracht Mendig/Bell am heutigen Freitagabend in der Fußball-Rheinlandliga. An der heimischen Brauerstraße empfangen die Vulkanstädter um 20 Uhr den Aufsteiger SG Hoher Westerwald Niederroßbach, der nach dem Aufstieg in der vergangenen Saison nun erstmalig im Verbandsoberhaus zugegen ist. Nach dem 1:9-Debakel der Vorwoche bei der FSG Ehrang-Pfalzel, will Eintracht-Coach Salvatore Nizza mit seinem Team vor heimischem Publikum wieder zurück zu den Grundtugenden finden.
Dass die Mendiger im heutigen Heimspiel erneut auf einen Aufsteiger treffen, ist in Bezug auf die hohe Auswärtsniederlage bei Mitaufsteiger Ehrang-Pfalzel nicht uninteressant. Beide Mannschaften sind, beziehungsweise waren, für die Eintracht Neuland. Im Gegensatz zum vergangenen Wochenende will Nizza dieses Mal den Fokus aber nur auf seine eigenes Team legen.
SVE-Trainer Nizza klärt auf
„Die Niederlage habe ich auf meine Kappe genommen, da ich die Mannschaft letzten Endes nicht passend auf den Gegner eingestellt habe. Wie der kommende Gegner agieren wird, ist dieses Mal nicht so wichtig, da wir selbst wieder in die Spur finden wollen und uns in erster Linie mit der eigenen Leistung beschäftigen müssen“, erklärt Nizza.
Nach guten Darbietungen gegen Bitburg (1:2), Andernach (2:1) sowie den TSV Emmelshausen (6:0) und einer damit einhergehenden ansteigenden Leistungskurve war die Höhe der Niederlage im Trierer Stadtteil Pfalzel doch verwunderlich. Nizza klärt auf: „Die guten Ergebnisse haben wir zum Anlass genommen höher anzugreifen und den Gegner früher zu pressen, da wir dort bei Ehrang auch Chancen ausgemacht haben. Das ist leider nach hinten losgegangen. Wir werden nun wieder ein wenig mehr zurück zu den Grundtugenden kehren und uns vorwiegend auf wesentliche Dinge, wie Geduld oder defensive Disziplin konzentrieren.“
Niederroßbach hat erst sieben Tore erzielt
Vom heutigen Gast aus dem Westerwald ist zu mindestens ein ähnlicher Sturmlauf wie von Ehrang-Pfalzel nicht zu erwarten. Der Aufsteiger konnte in den bisherigen acht Begegnungen erst sieben Tore erzielen, damit aber immerhin auch sieben Punkte einfahren. Bei einem Auswärtssieg würde die Mannschaft um Trainer Stefan Häßler an der Mendiger Eintracht vorbeiziehen.
„Das wollen wir in jedem Falle vermeiden. Es hat schon ein bisschen den Charakter eines Sechs-Punkte-Spiels, auch wenn wir immer noch recht früh in der Saison sind. Wir hatten uns aber für den September neun Punkte als Ziel gesetzt und davon erst sechs eingefahren, weshalb wir unsere Zielsetzung mit einem Heimsieg vollends erfüllen wollen“, gibt Nizza zu Protokoll.
Mendiger Personalsituation entspannt sich
In puncto Spielerkader können die Vulkanstädter wieder vollumfänglich auf Leroy Lehmann und Niklas Heinemann zurückgreifen. Während Lehmann zuletzt berufsbedingt zwei Wochen fehlte, stieß Leistungsträger Heinemann, ebenfalls berufsbedingt, verspätet in Trierer hinzu. Des Weiteren befinden sich Majdi Mahmud und Oldie Sebastian Mintgen wieder im Training.
„Mal schauen, ob die beiden am Freitagabend schon eine Option für die Bank sind. Riskieren wollen wir nichts – es besteht aber durchaus die Möglichkeit“, freut sich Nizza über die (eventuellen) zusätzlichen Möglichkeiten.
TuS Mayen – FC Bitburg (Sa., 15.30 Uhr). Zu Hause ist der TuS Mayen in dieser Saison noch ohne Niederlage. Ob die Serie auch im vierten Heimspiel anhält, wird die Partie am Samstagnachmittag zeigen. Mit dem FC Bitburg gastiert um 15.30 Uhr ein echter Prüfstein im heimischen Nettetalstadion, der laut TuS-Coach Tobias Uhrmacher zu den spielstärksten Mannschaften des Verbandsoberhauses gehört.
Dass die Mayener aber ebenfalls einiges zu bieten haben, beweist ein Blick auf die Anzahl der bisher geschossenen Tore. In acht Partien markierte die Mannschaft des Trainerduos Uhrmacher/Matthias Tutas starke 20 Treffer, lediglich Spitzenreiter VfB Wissen kann mehr vorweisen (24). Neuzugang Kevin Dreidoppel ist zudem mit sieben Treffern ligaweit der Zweitbeste. Noch beeindruckender wird die Offensivleistung, wenn man die Zahlen mit dem Vorjahr vergleicht, denn nach acht Spielen hatte man in der Spielzeit 2021/22 gerade einmal zehn Tore erzielt, in der gesamten Hinrunde waren es nur 21 Tore.
Abschlussstärke macht Unterschied
Die neu gewonnene Angriffsstärke freut besonders Coach Uhrmacher: „Das tut uns natürlich unheimlich gut und zeugt von einer Entwicklung. Wir haben durch die Neuzugänge auch wesentlich mehr Optionen und sind so ein gutes Stück flexibler. Man darf aber auch nicht vergessen, dass wir in der vergangenen Saison Offensiv gar nicht mal so ungefährlich waren, aber einfach viel zu viele Chancen liegen gelassen haben. Die Abschlussstärke macht aktuell einfach den Unterschied.“
Eine ähnliche Angriffsstärke kann auch der kommende Gegner aus Bitburg vorweisen, wenngleich sich die Qualität des FC noch nicht in Toren widerspiegelt. Lediglich 14 Tore stehen beim Gast auf der Habenseite. Uhrmacher hat dennoch gehörigen Respekt vor den Bierstädtern: „Bitburg hat in allen Mannschaftsteilen viel Qualität, zudem haben sie einen taktischen Ansatz, der sehr viel auf dem spielerischen Element basiert. Sie spielen demnach einen gepflegten Ball und sind offensiv nur schwer zu stoppen. In Simon Floß und Joshua Bierbrauer haben sie darüber hinaus auch Spieler, die wissen, wo das Tor steht.“
Aus dem Spiel heraus nichts zugelassen
Den Weg zum gegnerischen Tor haben die Mayener in der Vorwoche aber ebenfalls gleich vier Mal gefunden. Weniger erfreut dürfte Uhrmacher dagegen über die zwischenzeitlich verspielte 2:0-Führung gewesen sein. „Die Gegentore muss man aber gesondert betrachten. In beiden Fällen hatten wir unsere Aktien drin, im Training hält unser Schlussmann Tim Scherrer von diesen Schüssen zehn von zehn. Ansonsten haben wir aus dem Spiel heraus so gut wie nichts zugelassen“, urteilt Uhrmacher.
Personell hat Uhrmacher derzeit den Luxus auf einen breiten Kader zurückgreifen zu können. Gegen Bitburg werden im Vergleich zur Vorwoche zudem die beiden gesperrten Akteure Milen Manchev und Steffen Schmitt zurückkehren. Im Tor steht übrigens erneut Scherrer, da Maurice Ziegler krankheitsbedingt passen muss. „Wir wollen zu Hause weiter ungeschlagen bleiben und unseren Zuschauern wieder eine gute Partie bieten. Gegen Bitburg wird es nicht einfach, aber in der Rheinlandliga ist in jeder Begegnung etwas möglich“, gibt Uhrmacher die Marschrichtung vor.
SG Malberg/Elkenroth/Rosenheim/Kausen – SG 99 Andernach (Sa., 16 Uhr). Es läuft derzeit nicht bei der SG 99 Andernach. Fünf Pleiten in Serie in der Rheinlandliga, dazu das Aus im Rheinlandpokal-Wettbewerb. Trainer Kim Kossmann steht vor der größten Herausforderung seiner noch jungen Laufbahn und hofft mit seinen Bäckerjungen am morgigen Samstag, 16 Uhr, bei der SG Malberg/Elkenroth/Rosenheim/Kausen endlich wieder auf Zählbares.
„Diese Negativserie ist für mich als Trainer Neuland. Ich bin da auch sehr emotional, denn die SG 99 ist mein Verein. Wir versuchen wirklich alles und die Gedanken kreisen minütlich um den Fußball, aber zuletzt ist einfach alles schief gelaufen“, verdeutlicht Kossmann die Lage. Ratlos ist das Andernacher Urgestein aber keineswegs. „Die Jungs und ich sprechen eine Sprache. Wir werden einiges verändern. Für unseren Offensivfußball brauchen wir einfach mehr Selbstvertrauen. Das wollen wir uns zurückholen, indem wir punkten, egal wie.“
Gegner Malberg siegte unter der Woche
Die Westerwälder dürften sich demnach auf eine defensivere SG 99 einstellen, bei der mit Fabian Weber ein Mittelfeldakteur nach Bänderriss länger fehlen wird. Dazu gibt es ein paar angeschlagene Akteure. Die Einsätze von Filip Reintges, Philipp Schmitz und Ole Conrad sich noch unsicher. Dafür kehrt mit Oliver Kubatta eine Offensivkraft in den Kader zurück. „In dieser Situation kommt es aber gar nicht so sehr darauf an wer auf dem Platz steht und wer nicht. Wir müssen jetzt ganz einfach zusammenhalten, gemeinsam einem klaren Matchplan folgen“, so Kossmann.
Gegner Malberg zeigt derzeit einen ganz anderen Trend. Die Elf von Trainer Volker Heun siegte dreimal nach Gang, zuletzt am Mittwochabend mit 2:0 beim FC Bitburg. „Die Malberger sind schon eine unbequeme Mannschaft. Jahr für Jahr wird diese Elf zu den Abstiegskandidaten gezählt und immer wieder entwickelt mein Trainerkollege da ein Team, gegen das man nicht gerne spielt und die ihre Punkte holen. Es wird, gerade in unserer Situation, richtig schwer dort. Aber wir wollen dieses Erfolgserlebnis, und dazu zähle ich auch ein Unentschieden, unbedingt“, so Kossmann.