SG vor 168-Kilometer-Fahrt
Malberger Abschiedstour quer durchs Land
Malbergs Trainer Florian Hammel musste gegen Cosmos einmal mehr im Tor aushelfen und dabei viermal hinter sich greifen. Möglicherweise ist er bei der SG Schneifel erneut gefordert - falls sein Bruder Nick nicht rechtzeitig fit wird.
Jürgen Augst/byJogi

Die SG Malberg will sich mit Anstand aus der Rheinlandliga verabschieden. Und so soll die Auswärts-Tour von fast 170 Kilometer zur SG Schneifel keine Kaffeefahrt werden.

Glaubt man Google Maps, so sind es von Malberg nach Auw bei Prüm 168 Kilometer – einfache Strecke. Alle Beteiligten des Rheinlandligisten müssen sich also abseits des Fußballs für den Samstag nichts groß vornehmen, die Auswärtsfahrt quer durchs nördliche Rheinland-Pfalz zur SG Schneifel (18 Uhr) ist eine der längsten der gesamten Saison und eine Art Abschiedstour für den Tabellenletzten um Trainer Florian Hammel.

Wer steht im Tor: Florian Hammel oder Nick Hammel?

„Natürlich fahren wir mit dem Bus“, sagt der Coach, ehe die verbleibenden Auswärtsziele in Westerburg und Andernach wohl mit Privat-Pkw angesteuert werden. Für die Tour nahe der belgischen Grenze dürfte Hammel wohl auch seine Sporttasche mitnehmen, gut möglich, dass er einmal mehr zwischen den Pfosten aushelfen muss. Grund: Sein Bruder, etatmäßiger Schlussmann der Malberger, hat sich eine Schleimbeutelentzündung zugezogen, gerade für einen Torwart ist ein funktionsfähiges Ellbogengelenk unerlässlich. „Wir werden es im Training mal testen und sehen, ob Nick einsatzfähig ist“, sagt Hammel.

Floris fehlt verletzt, Henning ist fraglich

Die Personalie steht fast stellvertretend für die personellen Nöte, die sich durch die Saison ziehen und wohl mit ein Grund dafür sind, dass es für die Malberger ab dem Sommer in der Bezirksliga Ost weitergeht. Wenn es dumm läuft, steht am Samstag denn auch der Abstieg fest – was aber letztlich nur die logische Konsequenz einer missglückten Saison ist. „Das Verletzungspech lässt uns nicht los, sagt Hammel, „David Floris wird ausfallen, der Einsatz von Tim Henning ist noch fraglich.“ Floris war in der Vorwoche beim 0:3 gegen Cosmos verletzt ausgeschieden und musste im Gesicht genäht werden, was daraufhin deutet, dass er wohl über das Wochenende hinaus wird pausieren müssen.

Und so werden ein paar Plätze im Bus frei bleiben, die Fahrt soll jedoch keine vorgezogene Mannschaftstour werden. „Wir wollen dort schon etwas mitnehmen“, sagt Hammel unverdrossen, wohlwissend, dass sich die Gastgeber nach einem verkorksten Start in die Saison mächtig berappelt haben und zu den besten Rückrunden-Teams gehören. „Gerade zu Hause sind sie richtig gut“, ahnt Hammel, was da möglicherweise auf sein Tor zurollt, „die langen Bälle auf Jan Pidde, der dann ablegt, sind mitunter schwer zu verteidigen.“ Im Idealfall, so die Hoffnung in Malberg, „soll es eine schöne Auswärtsfahrt“ werden, wie der Trainer sagt. Unabhängig davon, wann das sportliche Schicksal endgültig besiegelt ist.

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