Der VfB Linz ist mit einem Auswärtspunkt in die Entscheidungsrunde um die Tabellenplätze 13 bis 15 der Fußball-Rheinlandliga gestartet. Beim TuS Mosella Schweich spielte die Elf vom Kaiserberg 1:1 (1:0). „Das ist zunächst einmal in Ordnung für ein Auswärtsspiel an einem Mittwochabend mit einer so weiten Anreise“, sagte VfB-Trainer Thomas Schuster. Allein schon ob der Fahrstrecke mögen die Fußball-Theoretiker vermutet haben, die Gastgeber könnten sich leichter tun, ins Spiel zu finden. Aber was entspricht im Fußball schon der Logik? Es waren die Linzer, die die Anfangsphase bestimmten und schon nach drei Minuten in Führung lagen. Duplizität der Ereignisse: Wie schon am Sonntag beim 1:1 gegen den FSV Trier-Tarforst zum Abschluss der Punktrunde brachte Kapitän Niklas Klein die Linzer früh in Führung. Diesmal per Kopf nach einem Eckstoß von Fabio Schopp (3.). Der hatte die Standardsituation zuvor auch herausgeholt, indem er Mosella-Schlussmann Leon Gerhard zwang, sich bei einem Flachschuss ganz lang zu machen. „Wir hatten am Anfang Schwierigkeiten im Spiel gegen den Ball“, stellte Schweichs Trainer Thomas Schleimer, der Bruder des bis zuletzt für den 1. FC Nürnberg in der 2. Liga spielenden Lukas Schleimer, schnell fest. „Unser Rückstand war gerecht.“
Hitzige erste Halbzeit mit tumultartigen Szenen
Während es der VfB verpasste, aus seiner spielerischen Überlegenheit mehr herauszuholen, kämpften sich die Platzherren über Leidenschaft und Emotionen allmählich in die Begegnung. Teilweise tumultartige Szenen, zum Beispiel als ein Schweicher den Schuh von Luca Kirschbaum in Richtung Seitenaus warf, ließen die Emotionen hochkochen. Schiedsrichter Gregor Loosen trug mit vielen strittigen Entscheidungen – die meisten gegen Schweich – dazu bei, dass die Partie in der ersten Halbzeit richtig hitzig wurde.
Mehr oder weniger aus dem Nichts entstand die erste Großchance der Moselaner. Nico Schäfer verpasste nach einem Diagonalball ganz knapp das lange Eck (31.). Kurz darauf war der Linzer Schlussmann Jan Lück rechtzeitig aus seinem Kasten gekommen, als Levi Agbor auf ihn zusprintete (36.).
Im zweiten Durchgang erwischte die Heimmannschaft den besseren Auftakt. Ebenfalls durch ein Tor garniert, ebenfalls nach einem Eckstoß. Jens Schneider brachte den Ball in die Mitte und Elias Hansjosten köpfte ein (50.). Der VfB musste sich schütteln und hatte Glück, nicht den Doppelschlag gegen sich zu kassieren. Agbor ließ mit einem Gewaltschuss an die Latte das Tor erbeben (51.). „Danach haben wir es gut verteidigt und nicht mehr viel zugelassen“, sagte Schuster. Nur einmal stockte dem VfB-Trainer noch der Atem bei Adrian Ossens Versuch (80.), den die Linzer in höchster Not dicht vor der Torlinie klärten. Hätte der VfB in einer an Torraumszenen zwar armen, aber jederzeit dem Anlass entsprechend energiegeladenen Begegnung nur die letzten Angriffe etwas besser zu Ende gespielt, wäre der Sieg und somit bereits ein großer Schritt in Richtung Klassenverbleib möglich gewesen.
„Wir können Tore machen, das haben wir bewiesen. Aber ja, vielleicht es momentan etwas viel, was wir auslassen. Anderseits ist es auch ein gutes Zeichen, dass wir in der Lage sind, uns die Chancen herauszuspielen.“
VfB-Coach Thomas Schuster
Florian Mamuti (90.+3) und Adis Siljovic (90.+4) besaßen in der Nachspielzeit die Chance auf den Siegtreffer. Die Kaltschnäuzigkeit vor dem gegnerischen Tor macht dem VfB derzeit zu schaffen. Schon am Sonntag gegen Trier-Tarforst hatte man zahlreiche Gelegenheiten vergeben, was das Nachsitzen in der Dreierrunde erst zur Folge hatte. „Wir können Tore machen, das haben wir bewiesen. Aber ja, vielleicht es momentan etwas viel, was wir auslassen. Anderseits ist es auch ein gutes Zeichen, dass wir in der Lage sind, uns die Chancen herauszuspielen“, so Schuster.
Bis Sonntag hat seine Mannschaft, die das anschließende Elfmeterschießen mit 4:3 für sich entschied, Zeit zur Regeneration. Dann spielt der VfB ab 15 Uhr auf dem Kaiserberg gegen den VfB Wissen. Dessen Trainer Dirk Spornhauer scheute am Mittwoch den langen Weg von der Sieg an die Mosel nicht, um die beiden Gegner auf dem Weg zum Ziel Klassenverbleib unter die Lupe zu nehmen.
TuS Mosella Schweich – VfB Linz 1:1 (0:1)
Schweich: Gerhard – Schwarz, Stadfeld, Hansjosten, Schneider – Ossen (84. Palms), Pitsch – Schäfer (71. Maldener, 90.+4 Dellwo), Frick, Agbor – Schleimer (73. Schmitt).
Linz: Lück – Schlebach, Klein, M. Siljkovic, A. Siljkovic – Becker – Moritz Rott, Tücke (75. Manuel Rott), Mamuti – Schopp, L. Kirschbaum.
Schiedsrichter: Gregor Loosen (Treis-Karden).
Zuschauer: 430.
Tore: 0:1 Niklas Klein (3.), 1:1 Elias Hansjosten (50.).