Den ersten Aufreger der Partie sollte es gleich in der zweiten Spielminute geben. Nach einem langen Ball der Malberger in den Strafraum der Gäste, berührte Nicolas Görres den Ball mit der Hand. Schiedsrichter Bell-Simons zeigte ohne zu zögern auf den Punkt. „Beim Elfmeter wird unser Spieler ganz klar von hinten in den Ball geschoben und berührt ihn dann mit der Hand, die zehn Zentimeter vom Körper weg ist. Das ist niemals ein Elfmeter“, echauffierte sich Gästetrainer Stephan Simon über den Pfiff. Für Malberg-Coach Florian Hammel hingegen war es „ein klarer Elfmeter“. Malberg-Stürmer Justin Nagel verwandelte den Strafstoß eiskalt zum 1:0 ins linke obere Eck.
Schiedsrichtergespann nimmt Elfmeter für Schneifel zurück
Die Partie wurde zunehmend hitziger und war geprägt durch etliche Foulspiele auf beiden Seiten, wobei keine bösartigen dabei waren. Dies führte zu einer Nachspielzeit von sieben Minuten in der ersten Hälfte, in denen noch einiges passieren sollte. Nach einem Zweikampf mit Philip Krahn ging Schneifel-Kapitän Alexander Zapp zu Boden, Schiedsrichter Bell-Simons zeigte erneut auf den Punkt. Nach einer dreiminütigen (!) Besprechung mit seinem Schiedsrichter-Assistenten nahm er seine Entscheidung zurück und entschied auf Freistoß für die Malberger (45.).
Dies brachte für Gästetrainer Simon endgültig das Fass zum Überlaufen: „Wir haben heute in Unterzahl gespielt – aufgrund der Schiedsrichterentscheidungen. Er pfeift aus einer Überzeugung heraus, er ist sich sicher, geht zum Linienrichter, und plötzlich ist seine Überzeugung weg. Da fragt man sich welches Wort Gewicht hat.“ Hammel sprach auch hier von einer „richtigen Entscheidung“. Dennoch durften die Gäste vor der Halbzeit über das 1:1 jubeln. Nach einer Ecke von Görres war es ausgerechnet Kapitän Zapp, der den Ball aus fünf Metern einnickte (45.+7).
14-Jähriger Schiedsrichterassistent übernimmt Spielleitung
Die chancenarme Partie sollte auch in Halbzeit zwei vor allem von Kampf geprägt sein. In der 63. Minute verletzte sich Schiedsrichter Bell-Simons am Rücken, das zum einen zu einer 20-minütigen Spielunterbrechung, zum anderen aber auch dazu führte, dass der 14-jährige Schiedsrichterassistent Jonas Braun die Leitung auf dem Feld übernahm. Schiedsrichter-Beobachter Carsten Jakobs übernahm an der Seitenlinie für Braun.
Fortan gab es im wieder aufgenommenen Spiel mehrere Halbchancen für beide Teams, bei denen vor allem Jannik Weller (63.) und Lee Weber (76.) gute Gelegenheiten auf den Malberger Siegtreffer hatten. In der 70. Spielminute bekam Schneifel-Coach Simon die Gelb-Rote Karte. Das Kuriose: Beide Gelbe Karten bekam er von zwei unterschiedlichen Schiedsrichtern verhängt.
„Aufgrund der Entscheidungsfindung war es eine absolute Frechheit uns gegenüber, wobei beide Mannschaften darunter gelitten haben. Am Ende fahren wir nicht mit leeren Händen nach Hause, wobei der eine Punkt beiden nicht hilft,“ resümierte Simon. „Wir haben heute gut gespielt, wir müssen uns einfach mal belohnen. Wir müssen die Tore machen. Was positiv ist: wir haben nicht verloren“, fasste Malberg-Coach Hammel nach einer turbulenten und kuriosen Partie zusammen.
SG Malberg/E./R./K. – SG Schneifel 1:1 (1:1)
Malberg/Elkenroth/Rosenheim/Kausen: N. Hammel – Weller, Becker, Märzhäuser, Hassel – Blakaj, Heidrich, Krahn (46. Weber), Groß (89. Bleeser) – Floris (82. Thom), Nagel.
Schneifel: Koziol – Zapp (46. Szillat), Grün, Babendererde – Lenerz (82. Bauer), Bück, Zunk, Görres – Zeimmes (89. Moitzheim), Pidde, Reetz.
Schiedsrichter: Michael Bell-Simons (Wehr).
Zuschauer: 180.
Tore: 1:0 Justin Nagel (2., Handelfmeter), 1:1 Alexander Zapp (45+7.).
Besonderheiten: Schiedsrichter Bell-Simons musste verletzungsbedingt durch Assistent Jonas Braun ersetzt werden, Schiedsrichter-Beobachter Carsten Jakobs wurde neuer Assistent (63.);Gelb-Rote Karte für Schneifel-Trainer Stephan Simon (70.) wegen wiederholten Meckerns.