Der TuS Kirchberg muss jetzt noch mal richtig zittern: In der Fußball-Rheinlandliga gab der TuS Kirchberg bei der 2:3 (2:0)-Niederlage gegen die SG Vordereifel eine halbwegs komfortable Pausenführung – Jannik Auler und Erik Milz hatten getroffen – noch aus der Hand. Die Folge: Weiterhin 40 Zähler bedeuten vor dem letzten Spieltag nicht die ersehnte Rettung, da sich der VfB Linz mit 38 Punkten auf Abstiegsrang 15 noch in Schlagdistanz befindet.
Bereits in Minute eins näherte sich Kirchberg dem Eifeler Tor an, Auler traf den Durchstecker von Jonas Heimer aber nicht sauber (1.). Auf der Gegenseite konnte Ole Conrad einen Ausflug von Tizian Christ nicht nutzen, sein Heber aufs leere Tor landete aus 40 Metern einen Meter neben dem Heim-Gehäuse (8.). Dennoch, der Gastgeber war einen Tick besser in der Partie und brachte sich wenig später zuerst auf die Anzeigetafel: Auler düpierte die Vordereifeler Innenverteidiger und hielt den Fuß in eine scharfe Hereingabe zum 1:0 (14.).
Schröder und Schneider müssen zur Pause raus
Ein Jannick-Rode-Freistoß (21.) sowie Casian Samoila mit links aus 25 Metern (31.) unterfütterten das Kirchberger Übergewicht zudem mit Chancen. Um die 2:0-Führung herzustellen, bedurfte es dann einer schönen Kunstrasen-Kombination: Dennis Schröder bediente den einlaufenden Jannick Rode, Querpass auf den mitgestarteten Milz – 2:0 (36.). Und da TuS-Akteur Tim Reifenschneider einen Heber von Lars Oster akrobatisch aus der Gefahrenzone beförderte (39.), ging es mit diesem Ergebnis auch in die Kabine.
Kirchbergs Trainer Artem Sagel musste zum Seitenwechsel zweimal tauschen, Dennis Schröder und Niklas Schneider mussten angeschlagen raus, womit auch die Balance im Spiel der Kirchberger ein wenig verloren ging. Erst recht, als Lukas Mey Mitte des zweiten Durchgangs das 2:1 besorgte. Christ konnte zuvor den Linksschuss von Finn Jordan nicht bändigen, Mey musste nur noch einschieben (67.).
Eingewechselter Julian Schmitz wird zum wichtigen Faktor
Spätestens jetzt begann es in den Kirchberger Köpfen zu arbeiten – und bei Vordereifel wurde der zur Pause eingewechselte Mittelstürmer Julian Schmitz noch ganz wichtig. Einen Pass von Conrad verwertete er schnörkellos aus 20 Metern mit links zum 2:2-Ausgleich (81.). Und da die im Spiel nach vorne so starken Vordereifeler ohnehin selten nachlassen, belohnte man sich gar mit dem Siegtor. Bei einem Konter sah und hörte Mey den rufenden Conrad: Überlegter Rechtsschuss an den linken Innenpfosten zum viel umjubelten 2:3-Endstand (86.).
Gästetrainer Tobias Jakobs sah die Partie folgendermaßen: „Wir sind eigentlich gut reingekommen, hatten auch Chancen. Dann haben wir aufgehört, Fußball zu spielen, unser Spiel mit Ball von Minute 10 bis 35 war schwach. Nach der Halbzeit haben wir offensiv richtig gute Bälle gespielt, von daher bin ich mit dem Auftritt ganz zufrieden. Dass du hier am Ende noch gewinnst, konnte ich natürlich nicht wissen." Eine hervorstechende Eigenschaft seines Teams erwähnte Jakobs dann noch in einem Nebensatz: „Und dass sie nie aufhört, ist ganz allein die Sache der Mannschaft."
Linz, Wissen, Schweich oder Kirchberg – einer steigt ab aus dem Quartett
Sagel war enttäuscht, konnte die Niederlage aber in Teilen erklären: „In der Pause musste ich zweimal verletzungsbedingt wechseln. Danach hat uns irgendwie die Power gefehlt, um griffiger zu sein. Nach den Ergebnissen des Spieltags auf den anderen Plätzen steht nächste Woche ein Endspiel an. Ich bin mir aber sicher, dass wir bei der SG Schneifel den Deckel drauf machen."
Zur Ausgangslage: Drei Teams sind mit Trier-Tarforst, Westerburg und Malberg bereits abgestiegen, den vierten und letzten Abstiegsplatz 15 belegt derzeit der VfB Linz mit 38 Zählern. Zwischen dem Zwölften Kirchberg (40 Punkte) und dem Abstiegsrang lauern mit 39 Punkten noch der TuS Mosella Schweich und der VfB Wissen. Heißt: Will der TuS am nächsten Sonntag nicht auf die anderen Sportplätze schauen müssen, sollte er selbst dreifach punkten auf dem Rasenplatz in Auw.
TuS Kirchberg - SG Vordereifel 2:3 (2:0)
Kirchberg: Christ – Rode, Müller, Reifenschneider – Schröder (46. Krenn), Samoila, Schneider (46. Weber), J. Heimer, Gohres – J. Auler, Milz (61. Özer).
Vordereifel:Steitz – Schmitt,Gerhartz, Nebeler (46. Schmitz), Fritz – Jordan, Freiwald (61. Kossmann), Jo. Gorges – Conrad – Mey, Oster.
Schiedsrichter: Pascal Wagener (Neunkhausen).
Zuschauer: 150.
Tore:1:0 J. Auler (14.), 2:0 Milz (36.), 2:1 Mey (67.), 2:2 Schmitz (81.), 2:3 Conrad (86.).
Besonderheit: Gelb-Rote Karte für Oster (89., Vordereifel).