1:1 gegen Rot-Weiss Wittlich
Kirchberg kommt Klassenverbleib einen Punkt näher
Hier markiert Kirchbergs Kapitän Florian Daum im Hechtflug das 1:0 für seinen TuS gegen Rot-Weiss Wittlich, aber die Gäste kamen noch zum 1:1-Ausgleich. Bitter für Kirchberg: Daum musste mit einer Knieverletzung ausgewechselt werden.
Dennis Irmiter

Ein Befreiungsschlag war es nicht, aber eine deutliche Formsteigerung: Der TuS Kirchberg verdiente sich gegen Rot-Weiss Wittlich mit dem 1:1 einen Punkt, der am Ende wichtig werden könnte.

Dieser Punkt könnte am Ende verdammt wichtig werden: Gegen Rot-Weiss Wittlich erbeutete Fußball-Rheinlandligist TuS Kirchberg ein respektables 1:1 (0:0) und hat bei noch drei Saisonspielen fünf Punkte Vorsprung auf den ersten Abstiegsrang 15.

„Wir brauchen weiterhin jeden Punkt“, sieht TuS-Trainer Artem Sagel seine Mannen allerdings noch nicht gerettet. Gleichwohl war er aber zufrieden damit, was im Vergleich zur Vorwoche, als man beim 0:5 in Ahrweiler nichts zu melden hatte, alles besser gelaufen war. „Da könnte ich 20 Punkte auflisten, denn vorige Woche war das gar nichts. Vor allem aber waren es Leidenschaft und Präsenz, die wir heute gezeigt haben.“ Nicht zu vergessen, dass man wesentlich mehr personelle Optionen hatte und vor allem keine „englische Woche“ in den Knochen.

„Kirchberg hat einen ordentlichen Job gemacht.“
Fahrudin Kuduzovic, Trainer Rot-Weiss Wittlich

Auf Wittlicher Seite hatte man sich insgeheim noch Hoffnungen gemacht, nachdem am Freitag Mülheim-Kärlich und am Samstag Cosmos gepatzt hatten. „Das war heute eine große Chance für uns“, ärgerte sich Wittlichs Trainer Fahrudin Kuduzovic darüber, dass man „90 Minuten lang nicht richtig da“ gewesen war, dass die Energie gefehlt habe. Und natürlich steht immer ein Gegner auf dem Platz, der ebenfalls Ziele hat. „Kirchberg hat einen ordentlichen Job gemacht“, erkannte der ehemalige Trierer Regionalliga-Spieler, der im Februar den Posten in Wittlich übernahm, fair an.

Kirchbergs Kapitän Daum erneut am Knie verletzt

Wesentlich enttäuschter, beinahe untröstlich wirkte derweil Kirchbergs Kapitän Florian Daum. Wie wichtig er für sein Team ist, bewies er Mal um Mal, wenn bei gegnerischen Standards seine Kopfballstärke im eigenen Sechzehner gefragt war. Sein 1:0 in der 54. Minute ließ Kirchberg vom vorzeitigen Ligaverbleib träumen: Von rechts hatte der eingewechselte Dennis Schröder geflankt, Jannik Auler legte per Kopf zurück in die Mitte, wo Daum den Ball über die Linie drückte. Doch eine knappe Viertelstunde später erwischte es Daum im Zuge eines harmlos wirkenden Zweikampfs am lädierten Knie – schnell war klar: Es würde an diesem Tag nicht weitergehen.

„Er hätte sich nach der Saison ohnehin am Knie behandeln, vielleicht sogar operieren lassen müssen“, berichtete Sagel. Und wer Daums Gesichtsausdruck sah, als er, den wenige Wochen alten Nachwuchs im Arm haltend, vor den Mannschaftskabinen stand, der verspürte wenig Hoffnung darauf, dass der Kapitän seinen Mannen in den letzten Saisonspielen noch einmal helfen könne.

Sagel sieht „offenen Schlagabtausch“

Die Zuschauer hatten zuvor einen „offenen Schlagabtausch“, so Sagel, gesehen, „jede Mannschaft hatte ihre guten Phasen. Unsere erste Halbzeit war stark, nur haben wir uns nicht belohnt. Danach konnten wir uns noch steigern.“ Gefährlich wurde es in Durchgang eins vornehmlich, wenn Auler auf der linken Seite eingriff, sein Schuss in der fünften Minute strich am langen Pfosten vorbei. Ein Weitschuss von Süleyman Özer (36.) und ein Querschläger von Wittlichs Niclas Lentes (40.) sorgten nur bedingt für Gefahr, während Casian Samoila aus zweiter Reihe perfekt ins linke obere Eck getroffen hätte, doch Philipp Berhard rettete (50.).

Kirchberger 2:1 lag in der Luft

Bei Wittlich, wo der Ex-Kirchberger Timo Wollny auf der linken Außenbahn begann, später nach rechts wechselte, war die spielerische Qualität spürbar. Aber es mangelte an der Präzision, sodass Sturmspitze Yannick Lauer oft ins Leere lief. Wollny wäre fast der Ausgleich gelungen: Nach Querpass kam er von halbrechter Position aus zum Schuss – Tizian Christ hatte sein Tor verlassen, konnte den Torschuss aber nicht verhindern, letztlich drückte Ralf Rizvani das Leder ins Netz (69.). Ein 2:1 lag in der Luft, und die Frage, ob Daum anstelle von Jannik Rode einen Freistoß von Jonas Heimer verwertet hätte (81.), ist hypothetisch. Mit dem Remis „können wir gut leben“, zog Sagel ein zufriedenes Fazit. Und vielleicht gibt es ja doch noch Entwarnung in Sachen Florian Daum für die letzten Saisonspiele bei Cosmos Koblenz, SG Vordereifel und bei der SG Schneifel.

TuS Kirchberg – Rot-Weiss Wittlich 1:1 (0:0)

TuS Kirchberg: Christ – Özer (46. Schröder), Rode, T. Reifenschneider, Weber – Müller (70. Schneider), J. Heimer – Gohres (59. Milz), Samoila, J. Auler – F. Daum (78. Krenn).

Rot-Weiss Wittlich: Berhard – Stefan, Lentes, Harig, Tonner – Habbouchi (70. Saim) – Ercan, Uhlig (52. Kahyaoglu), Rizvani, Wollny (89. Wingert) – Lauer.

Schiedsrichter: Nicolas Prinz (Ehrang).

Zuschauer: 150.

Tore: 1:0 F. Daum (54.), 1:1 R. Rizvani (67.).

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