„Eine interessante Aufgabe“, wie Kim Kossmann findet. Der Andernacher Trainer sieht viele Parallelen bei den Vereinen und eine nette Anekdote gibt es auch: Das letzte Aufeinandertreffen liegt ungefähr achteinhalb Jahre zurück. Die SG 99 spielte ihre erste Saison in der Rheinlandliga, Schweich hatte bereits sechs Spielzeiten in der höchsten Spielklasse hinter sich, stieg dann am Saisonende ab. Beim Auswärtsspiel in Schweich (1:1) stand Kossmann selbst noch auf dem Platz, musste aber vorzeitig runter.
Denn nach grobem Foulspiel sah Kossmann in der 87. Minute die Rote Karte. Es sollte der letzte Berührungspunkt mit Schweich sein. Der TuS spielte fortan bis zum diesjährigen Sommer in der Bezirksliga West. „Seit dem Spiel habe ich Schweich nie wieder gesehen“, sagt Kossmann. „Aber die Entwicklung dort stets verfolgt. Und da sehe ich einige Parallelen zu uns.“
Trainer Thomas Schleimer kommt aus der eigenen Jugend, arbeitet viel mit aus dem TuS-Unterbau herangezogenen Spielern. „Auch in ihrer robusten Spielweise ähneln sie stark unserem Spiel, habe ich mir sagen lassen“, beschreibt Kossmann, der fortführt. „Was da für eine Qualität ist, liegt aber auch auf der Hand. Schweich hat die Bezirksliga mit deutlichem Vorsprung gewonnen und auch in der Rheinlandliga schon zwei Heimspiele klar gewonnen. Mit Julius Kallweit, zuletzt bei Eintracht Trier, haben sie einen außergewöhnlichen Offensivstrategen.“
Beim Personal der Andernacher gibt es derzeit kaum Sorgen. Nach dem beim Heimsieg gegen den FC Cosmos Koblenz erlittenen Bänderriss steht Innenverteidiger Philipp Schmitz, übrigens als einziger SG 99-Akteur auch schon vor achteinhalb Jahren dabei, auf der Verletztenliste. Die geschätzte Ausfallzeit beträgt circa sechs Wochen. „Doch Philipp ist ein außergewöhnlich harter Hund. Ihn müssen wir eher bremsen. Er wäre gerne schon am Samstag wieder mit dabei“, sagt Kossmann. Noah Wilbert, der derzeit die zweite Innenverteidigerposition bekleidet, macht seine Sache richtig gut und kompensiert den Ausfall von Schmitz. Außen vor ist gegen Schweich auch Außenverteidiger Sven Schiffers, der sich eine Zerrung zugezogen hat.
Daniel Neunheuser, Fabian Weber (beide gegen die SG Schneifel beruflich beziehungsweise privat verhindert) sowie Hannes Lutz (verpasste den Saisonstart aufgrund einer Knieverletzung) stehen wieder im Kader und sorgen für manch schwere Entscheidung bei Kossmann. Eine Entscheidung, die schon gefallen ist, ist die auf der Torhüterposition. Jordi Bolz wird Dominik Klein, der zuletzt drei Spiele stark pariert hat, ersetzen. „Wir haben keine Nummer eins, und das ist alles abgesprochen. Beide verpassen kein Training und Jordi hat die ersten beiden Saisonspiele stark gehalten. Wir können einfach glücklich sein, dass wir zwei solch gute Keeper haben und verteilen die Spielzeit“, erklärt Kossmann.