Westerburger 1:1 gegen Malberg
Kein Sieger im Duell der Absteiger
Kein Tor: Malbergs Justin Nagel (rechts) kommt frei vor Westerburgs Schlussmann Niklas Leukel zum Abschluss, schiebt den Ball aber vorbei.
Horst Wengenroth. Photo: (c) Horst Wengenroth 2025

Das Kellerduell in der Rheinlandliga zwischen Westerburg und Malberg brachte keinen Sieger hervor. Die Partie der bereits abgestiegenen Klubs begann mit einem Kuriosum.

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Am 32. Spieltag der Rheinlandliga gab es im Westerwaldderby zwischen der SG Westerburg/Gemünden/Willmenrod und der SG Malberg/Elkenroth/Rosenheim/Kausen keinen Sieger. Die 90 Minuten beim 1:1 (1:0) zeigten auf, warum die Rivalen bereits vorzeitig als Absteiger in die Bezirksliga Ost feststehen.

Trikots mit gleicher Farbe

„Beide werden das Spiel gewinnen wollen. Wir hatten zu viele Ausfälle in der Runde und keinen guten Saisonstart. Nach dem schon einige Zeit feststehenden Abstieg konnten wir frühzeitig planen und mit den Spielern sprechen. Für die Bezirksliga sind wir positiv gestimmt", gab der verletzte Malberger Kapitän Julius Müller schon einen Vorgeschmack auf die kommende Saison eine Klasse tiefer. Trainer Florian Hammel war aus wichtigen privaten Gründen erst unmittelbar vor Spielbeginn erschienen. Apropos Anpfiff - dieser verzögerte sich um 20 Minuten wegen gleicher Trikot- und Stutzenfarbe. Als dann von Malberger Seite Ersatz beschafft wurde, konnte es losgehen.

Der Aufsteiger aus Westerburg hatte sichtlich Probleme mit der unfreiwilligen Verspätung des Spielbeginns. Eine Viertelstunde lang schien der Neuling wie gelähmt gegen den hochmotivierten und engagierten Tabellenletzten. Justin Nagel steuerte alleine auf das Weserburger-Tor zu (3.), schob die Kugel aber vorbei. Auf Flanke von Jannik Weller hatte der Gästezielspieler dann Probleme bei der Abnahme (8.). „Bringt mal Leben rein", monierte Christian Hartmann beim Neuling den schleppenden Start seiner Schützlinge. Das Schlusslicht aus Malberg war bis dahin mit größerer Ballsicherheit unterwegs.

Beide Teams mit guten Möglichkeiten

Die erste Aktion der Hausherren durch Matthias Wengenroth bereitete Oldie Matthias Zeiler im Gästetor noch keine Schwierigkeiten (15.). Danach waren die Platzherren aber drin in der Begegnung, die eine Halbzeit lang nun recht unterhaltsam verlief. Auch in den Strafräumen war einiges los. Bei Albert Kudrenkos Versuch war Zeiler erneut im Bilde (15.). Beim Gast kam abermals Nagel aus spitzem Winkel an Westerburgs Keeper Niklas Leukel nicht vorbei (18.). Auf der Gegenseite hatte Tobias Schnabel einen schwachen Rückpass erlaufen. Torwart Zeiler bereits umspielt, traf er nur das Außennetz (21.). Zwei Minuten später war es auf Malberger Seite erneut Nagel, der unbedrängt Torwart Leukel den Ball in die Arme köpfte.

Schnabel trifft zum Westerburger 1:0

Eine Balleroberung von Westerburgs Kapitän Tim Buchmann leitete die heimische Führung ein. Über Matthias Wengenroth landete die Kugel bei Schnabel, der mühelos zum 1:0 traf (25.).  „Wir wollen richtig Gas geben und das Tempo hochhalten", hatte Christian Hartmann seiner Mannschaft eingeimpft. Doch nach dem Torerfolg kehrte erst mal Ruhe ein.  „Spielt Fußball, Bewegung rein", versuchte Hammel beim Gegner den Rückstand aus den Köpfen seiner Akteure rauszunehmen.

Ab durch die Mitte: Westerburgs David Gläser (weißes Trikot) lässt gleich drei Malberger stehen.
Horst Wengenroth. Photo: (c) Horst Wengenroth 2025

Im zweiten Abschnitt wurde zunehmend deutlich, warum beide Mannschaften die Klasse nicht halten konnten. Das Niveau spiegelte sich klar im Tabellenbild wider. Vieles blieb Stückwerk in beiden Reihen. Für einen der wenigen Höhepunkte sorgte Malbergs Ausgleich nach einer Stunde. Luca Thom hatte Bastian Bleeser auf die Reise geschickt. Dessen Pass brachte Youngster Tim Henning zum 1:1 unter. Benjamin Weishar besaß sogar die Möglichkeit, das Spiel zu drehen (74.). Westerburg ließ nun vermehrt das Mannschaftsspiel vermissen, versuchte es erfolglos mit dem Kopf durch die Wand.

Besirovic trifft den Pfosten

In der Schlussviertelstunde war in beiden Lagern alles möglich. In seinem letzten Spiel für die SG Westerburg wegen eines bevorstehenden Umzugs in den Raum Köln scheiterte Dennis Besirovic am Pfosten (75.). Sein Kollege Schnabel setzte den Querpass von Jo Derscheid am Tor vorbei (84.). Am Ende war der Tabellenletzte aus Malberg nochmal am Zug. Nagel schoss drüber (89.). Westerburgs Leukel hielt den einen Punkt bravourös gegen Kevin Kostka fest (90.+2). Am Ende des Tages hatte aber auch keines der Kellerkinder den Sieg verdient.

„Wir machen einfach die Tore nicht.“
Malbergs Trainer Florian Hammel beschreibt eines der Kernprobleme des Schlusslichts 

„In der ersten Halbzeit waren wir fußballerisch gut. Wir machen einfach die Tore nicht. Nach einem dummen Ballverlust mussten wir einem Rückstand hinterherlaufen. Lücken haben wir immer wieder gefunden, hatten aber keine Körner mehr", fand Florian Hammel den Spielausgang gerecht.

In der Anfangsviertelstunde waren wir gar nicht drin im Spiel. Danach haben wir mit mehr Griffigkeit die Kontrolle erlangt. Im letzten Drittel haben wir die Angriffe nicht sauber zu Ende gespielt. Keine Mannschaft konnte den Lucky Punch setzen", machte Christian Hartmann angesichts der Bedeutungslosigkeit des Duells einfach den Haken drunter.

SG Westerburg/Gemünden/Willmenrod - SG Malberg/Elkenroth/Rosenheim/Kausen 1:1 (1:0)

SG Westerburg: Leukel - Henry (76. A. Ebers), J. Jung, L. H. Jung, Kudrenko (63. D. Gläser) - Buchmann, Besirovic - Schneider, Reichelt, Schnabel - Wengenroth (79. Derscheid).

SG Malberg: Zeiler - Weller, Becker, Utsch, Bleeser - Heidrich (79. Floris), Weishar - Henning (79. Kostka), Krahn (60. Hassel) - Nagel, Thom.

Schiedsrichter: Patrick Heim (Hohenstein).

Zuschauer: 183.

Tore: 1:0 Tobias Schnabel (25.), 1:1 Tim Henning (60.).

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