Befreiungsschlag in (fast) letzter Minute: Der eingewechselte Erik Milz wurde beim 2:1 (0:1) des TuS Kirchberg gegen den FC Bitburg zum späten Helden am 29. Spieltag in der Fußball-Rheinlandliga. In Minute 88 traf der Rechtsaußen herrlich zum Sieg. Mit dem Dreier klettert der TuS auf Rang zwölf des Tableaus, hat jetzt 35 Zähler. Fünf Punkte Vorsprung auf den ersten Abstiegsrang sowie das Nachholspiel am Mittwoch gegen die fast schon abgestiegene SG Westerburg in der Hinterhand, lassen die Sorgenfalten bei Kirchbergs Verantwortlichen deutlich weniger werden.
Einer traut dem Braten aber noch nicht. „Gegen Wissen sagten die Leute auch, dass wir das sicher gewinnen sollten, wir taten uns aber extrem schwer", so Kirchbergs Trainer Artem Sagel nach Spielschluss. Gegen Wissen vor zwei Wochen traf Jannick Rode erst in der 90. Minute zum 3:2. „Abstiegskampf ist nicht einfach. Wir verspürten in der ersten Halbzeit scheinbar viel Druck, hatten eine negative Körpersprache und wenig Präsenz – keine gute Halbzeit von uns", so Sagel weiter. Tatsächlich plätscherte die Partie dort vor sich hin, doch hatte Bitburg hier alles unter Kontrolle. Jonas Heimer (36.) und Dennis Schröder (39.) verbuchten gegen Ende immerhin Möglichkeiten für den TuS. Den Treffer erzielten wenig später jedoch die Gäste. Dans Sprüds schüttelte über links TuS-Verteidiger Tim Müller ab, Rückpass und Kevin Fuchs durfte zum 0:1 netzen (41.).
Rode kommt zur Pause und trifft zum 1:1
Sagel reagierte zur Pause, brachte Rode für die Innenverteidigung, sodass Müller für das defensive Mittelfeld frei wurde. Rode hatte aber andere Dinge im Sinn, als nur das eigene Tor zu verteidigen. Die kluge Vorlage von Kapitän Florian Daum versenkte der aufgerückte Rode im leeren Tor zum 1:1-Ausgleich (60.). Gut eine Viertelstunde später flankte Jannik Auler auf Müller, dessen Kopfball aus aussichtsreicher Position jedoch zu zentral angesetzt war (78.). Als vieles auf ein Remis hindeutete – erst recht, nachdem in den finalen zehn Minuten eifrig gewechselt wurde – zündete dann noch Sagels zweiter Joker. Heimer flankte von links, Milz nahm das Leder an und jagte es mit dem eigentlich schwächeren Linken in den linken Winkel zum umjubelten 2:1-Siegtreffer (88.). Sagel fand später noch: „In der zweiten Halbzeit haben wir eine Reaktion gezeigt, da waren wir dominant, hatten die größeren Spielanteile. Da war ich sehr zufrieden und der Sieg war vielleicht auch dann verdient."
Bitburgs Trainer Fabian Ewertz sprach aus, was viele sahen: „Die Luft ist raus. Wir haben es ordentlich gemacht, mehr nicht. Während wir zwei, drei Prozent nachgelassen haben, ist Kirchberg voll drauf gegangen – sie mussten ja auch. Die können sich freuen, haben paar Schritte nach vorn gemacht." Bitburgs 42 Punkte reichen zwar zum jetzigen Zeitpunkt rechnerisch noch nicht zum Klassenverbleib, zwölf Punkte Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz bei noch fünf Partien lassen den FC aber sicherlich nächste Saison wieder in der Rheinlandliga anstoßen. Und das wohl auch gegen Kirchberg.
TuS Kirchberg - FC Bitburg 2:1 (0:1)
Kirchberg: Christ – Özer (87. Jannasch), Müller (82. Sehn-Henn), Reifenschneider, Weber - Schröder (51. Milz), J. Heimer (90.+2 S. Wilbert), Schneider, Gohres (46. Rode) - J. Auler, F. Daum.
Bitburg: Kieren - Krasnici, N. Fuchs, Alff, Sprüds - Floß (80. Schroeder), Fisch, Nosbisch - Morbach (58. Mayindombe), Bierbrauer (75. Hensel), K. Fuchs (79. Kusch).
Schiedsrichter: Paul Volk (Arzheim).
Zuschauer: 150.
Tore: 0:1 K. Fuchs (41.), 1:1 Rode (60.), 2:1 Milz (88.).