Rheinlandliga: Aufsteiger verschafft sich mit dem erneuten Heimerfolg gegen Kirchberg Respekt
Irre Schlussphase gegen Kirchberg: Kudrenko sorgt im Krimi für nächsten Westerburger Sieg
Saison 24/25 Rheinlandliga
Spiel SG Westerburg - TuS Kirchberg
am 31.08.24 in Westerburg, netInclusive Arena
Mit vereinten Kräften: Westerburgs Johannes Derscheid (links) hat Kirchbergs Niklas Schneider im Griff, während sein Teamkollege Louis Klöckner (rechts) auch im Fallen noch den Ball im Blick behält. Foto: Horst Wengenroth
Horst Wengenroth. Photo: (c) Horst Wengenroth 2024

Westerburg. Durch einen 4:3 (2:1)-Last-Minute-Erfolg gegen den TuS Kirchberg hat sich Aufsteiger SG Westerburg/Gemünden/Willmenrod in der Fußball-Rheinlandliga Respekt verschafft.

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Neben Niklas Henry (Absitzen einer Gelb-Rot-Sperre) musste SG-Trainer Oliver Meuer mit Anton Ebers auch seinen zweiten etatmäßigen Außenverteidiger ersetzen. Um seiner Mannschaft hinten die erforderliche Stabilität zu verleihen, stellte er kurzerhand auf Fünferkette um. Dies hatte zur Folge, dass die spielstarken Gäste aus Kirchberg deutlich mehr Ballbesitz besaßen und auf Angriff setzten.

Genau so war der Matchplan beim Neuling aus dem Westerwald ausgelegt. Hinten kompakt stehen und auf die besonderen Momente lauern, um dann erfolgreich zuzuschlagen. Erstmals ging dieses Konzept schon nach sieben Minuten auf. Auf Kopfballvorlage von Paul Reichelt köpfte der Ex-Niederroßbacher Dennis Besirovic sein erstes Tor für seinen neuen Verein. Die SG zog sich nach der Führung komplett zurück.

Der Ex-Oberligist aus dem Hunsrück drückte dem Spiel den Stempel auf, entpuppte sich dabei allerdings als extrem konteranfällig. Zunächst besaßen die Platzherren auch das nötige Spielglück, als der Kopfball des Kirchbergers Tim Müller an die Latte klatschte (20.). Im direkten Gegenzug schlug der Aufsteiger eiskalt zurück. Auf Flanke von Albert Kudrenko erhöhte Paul Reichelt auf 2:0. Rückkehrer Kudrenko belebte die Offensive als Schienenspieler entscheidend. Die Gäste gingen mit ihren Möglichkeiten zu fahrlässig um, unter anderem Jonas Heimer bei einem Kopfball (26.).

Knifflig wurde es, als Heimer Westerburgs Torsteher Jonathan Kloft bereits umkurvt hatte und anschließend von Lars-Hendrik Jung per Bodycheck abgeräumt wurde (30.). Der Unparteiische ließ hier weiterspielen.

„Abstände, kommt enger zusammen“, forderte Westerburg-Coach Meuer mehr Kompaktheit in seinen Reihen. Die Gäste ließen nicht locker und verkürzten durch Jannik Auler gedankenschnell nach einem Abpraller (43.). „Der Anschlusstreffer fiel vom Zeitpunkt her perfekt. Und dann fangen wir uns wieder einen Konter“, fiel Kirchbergs Thorsten Haubst vom Glauben ab. Mit der ersten vielversprechenden Entlastung holte Tobias Schnabel nach Johannes Derscheids perfektem Zuspiel die Doppelführung zurück (60.).

Bei Kirchberg ging nun etwas Energie verloren. Dennoch erhöhten die Hunsrücker nach dem erneuten Anschluss durch Matthias Haubst per indirektem Freistoß (73.) gegen Ende enorm den Druck und schafften durch einen direkten Freistoß von Auler noch den späten Ausgleich (90.).

Doch damit war der Krimi in Westerburg noch nicht zu Ende. Nach einer kräftezehrenden Abwehrschlacht kamen die Gastgeber noch einmal zurück. Im Zusammenspiel mit Tobias Schnabel sorgte Albert Kudrenko in der Nachspielzeit für ein Happy End beim Aufsteiger (90.+6).

„Wenn man mit sieben Mann gegen zwei verteidigt und der Ball geht rein, ist das nicht clever. Trotz erfolgreicher Aufholjagd haben wir nicht alles gegeben. Das war zu wenig“, klang Kirchberg-Coach Thorsten Haubst frustriert. „Wir haben die Räume gut zugestellt und auf Fehler gewartet. Wir wussten, dass Kirchberg bei Standards bärenstark ist. Mit starker Mentalität und dem Glauben bis zur letzten Minute haben wir das Ding noch gezogen“, hat Oliver Meuer beim Sieger die Entschlossenheit bei den Abschlüssen seiner Elf besonders gut gefallen.

SG Westerburg/Gemünden/Willmenrod: Kloft – Klöckner, J. Jung, Wengenroth, L. H. Jung, Kudrenko – Buchmann, Besirovic (90.+1 Aydin) – Reichelt (80. Werner), Schnabel – Derscheid.

TuS Kirchberg: Kappel – Rode, Reifenschneider (74. Jannasch), Müller, Weber (62. Gohres) – Brunk (62. Schneider), Haubst – Milz (90. Weinbender), Heimer (72. Wilbert), Auler – Daum.

Schiedsrichter: Henning Reif (Sankt Sebastian).

Zuschauer: 150.

Tore: 1:0 Dennis Besirovic (7.), 2:0 Paul Reichelt (20.) 2:1 Jannik Auler (43.), 3:1 Tobias Schnabel (60.), 3:2 Matthias Haubst (73.), 3:3 Jannik Auler (90.), 4:3 Albert Kudrenko (90.+6).

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