Schlusslicht gegen Überflieger
In Malberg gibt es für Cosmos wenig zu gewinnen
In Ahrweiler waren die Malberger um Benjamin Weishar (links, gegen Christian Scheu) meist zweiter Sieger in den Zweikämpfen. Gegen Cosmos will das Schlusslicht mehr Gegenwehr leisten.
Martin Gausmann

Alles andere als ein klarer Sieg des FC Cosmos bei Fast-Absteiger SG Malberg wäre eine kleine Sensation. Gäste-Trainer Kasal warnt denn auch vor der Aufgabe - wird er erhört? 

Wie hat die SG Malberg die 0:8-Schlappe beim Ahrweiler BC verkraftet? Das ist eine der Fragen vor dem Heimspiel (Donnerstag, 20 Uhr) gegen den FC Cosmos Koblenz, vor dem die Gegensätze kaum größer sein könnten: Während es für das abgeschlagene Schlusslicht um Trainer Florian Hammel in den ausstehenden sechs Partien nur noch darum geht, sich mit Anstand aus der Rheinlandliga zu verabschieden, sind die „Cosmonauten“ seit Oktober ohne Niederlage und gingen im Kalenderjahr 2025 lediglich beim 1:1 in Immendorf nicht als Sieger vom Platz.

„Wir hätten dort wohl selbst in Topform nichts geholt.“
Malbergs Trainer Florian Hammel musste in Ahrweiler die Klasse der Gastgeber anerkennen.

„In Ahrweiler kam natürlich einiges zusammen“, blickt Hammel zurück, „wir hätten dort wohl selbst in Topform nichts geholt“, sagt er und verweist auf den TuS Immendorf, der beim offensivstarken ABC ebenfalls mit 1:7 untergegangen war. Es ist menschlich und wohl auch nachvollziehbar, dass bei seinem Team irgendwann die Köpfe heruntergingen, zumal Hammels Kader derzeit personell arg dezimiert ist. „Es sollte uns nicht wieder passieren, das ist sicher auch ein Lernprozess, den wir durchlaufen müssen“, sagt Malbergs Trainer, wohlwissend, dass gegen den FC Cosmos ähnliches Ungemach droht, wenn die Gäste ins Rollen kommen.

„Das wird sehr unangenehm.“
Cosmos-Trainer Yusuf Emre Kasal weiß, dass es für seine Elf in Malberg nicht viel zu gewinnen gibt.

Vielleicht hilft es den Gastgebern ja auch, dass mit der Klatsche beim ABC auch ein bisschen der Druck abgefallen ist, weil der Klassenverbleib allenfalls theoretischer Natur ist - und damit manches vielleicht einfacher fällt. Was die Aufgabe für Cosmos nicht einfacher macht. „Das wird sehr unangenehm“, umschreibt Gäste-Trainer Yusuf Emre Kasal die undankbare Ausgangslage für den Tabellenzweiten, für den es außer drei Punkten eigentlich nichts zu gewinnen gibt. „Man kann alle eigentlich nur ermahnen, sich an den Plan zu halten und mit taktischer Disziplin zu agieren“, sagt Kasal, „es sollte niemand anfangen, plötzlich seine eigenen Ideen zu haben.“

Verständnis für Krasniqi, aber auch Unmut

Dass er die Partie beim Tabellenletzten nicht auf die leichte Schulter nimmt, zeigt die Tatsache, dass er beim Malberger 0:8 in Ahrweiler vor Ort war, freilich auch, weil Cosmos Anfang Mai ebenfalls noch beim ABC antreten muss. „Wir respektieren jeden Gegner“, sagt Kasal, der in dieser Woche auch noch einmal die bisweilen überbordenden Emotionen in seiner Mannschaft thematisiert hat. Nicht zum ersten Mal in dieser Saison musste in Luan Krasniqi ein Akteur per Gelb-Roter Karte vom Feld, weil er sich allzusehr von den Emotionen leiten ließ. Erst übertrieb er es gegen Morbach nach seinem Tor zum 2:1 mit dem Jubel, wenig später ließ er ein Foul folgen. „Er ist 20 Jahre jung und muss noch lernen“, hat Kasal ein Stück weit Verständnis, ärgert sich aber auch, „denn wir brauchen in dieser Phase der Saison jeden Spieler.“

Und so ist in diesen Tagen auch nicht die Zeit, um gegen den Tabellenletzten eine Art Rotation zu vollziehen: „Wir werden mit der bestmöglichen Aufstellung beginnen.“ Die Malberger, das verspricht Hammel, wollen dem Favoriten das Leben so schwer wie möglich machen - „und natürlich auch selbst unsere Chance suchen“.

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