Immerhin: Während in Andernach die generelle Leistung zu wünschen übrig gelassen hatte, fehlte dem VfB am vergangenen Samstag in erster Linie Spielglück. In der ersten halben Stunde waren die Wissener drauf und dran selbst in Führung zu gehen, was der Partie wahrscheinlich einen aus ihrer Sicht positiveren Verlauf gegeben hätte. Warum sich die Mannschaft nach dem ersten Gegentreffer jedoch erneut völlig von der Rolle präsentierte und ihr damit zurzeit offensichtlich die Fähigkeit fehlt, mit derlei Rückschlägen umzugehen, ist eine Baustelle, die geschlossen werden muss, um nicht noch tiefer in den Tabellenkeller abzurutschen.
Coach Dirk Spornhauer erinnert sich in diesem Zusammenhang auch an die 1:5-Niederlage bei der SG Hochwald Anfang März, als seine Mannen nach einer Stunde das 1:2 kassierten und es nur fünf Minuten später bereits 1:4 stand. Den Schlüssel, solche Phasen künftig zu vermeiden, sieht Spornhauer darin, „Ruhe zu bewahren, sich nach einem Gegentor erst mal zu sammeln und nicht zu meinen, wir müssten direkt mit vollem Risiko zum Gegenschlag ausholen“.
Am liebsten wollen die Wissener freilich erst gar kein Gegentor zulassen. Damit würde zumindest schon mal ein Punkt hängen bleiben, der gegen den nächsten Gegner aber wohl zu wenig wäre. Gegen den Tabellenvorletzten aus Metternich, der in zwölf Auswärtsspielen bis dato nur in Ahrweiler (3:1) und Wittlich (1:1) punktete, ist ein Sieg Pflicht – auch wenn Spornhauer bei der Bewertung der aktuellen Form der Gäste gerne auch die Heimspiele einschließt, wo es der Gegner in diesem Jahr bereits ordentlich krachen ließ mit einem 6:1 gegen Tarforst, einem 7:2 gegen Ehrang und zuletzt einem 5:2 gegen Morbach.
Personell erwägt Spornhauer, eventuell „einen oder zwei Jungs aus der Zweiten“ mit in den Kader zu nehmen. Dass Tim Leidig für seine Rote Karte gegen Kirchberg wohl zwei Spiele zuschauen muss, ärgert den Trainer, der sich die Szene im Video noch mehrfach angesehen hat. „Es war ein hartes Einsteigen, aber keine Rote Karte“, lautet seine Erkenntnis.