TuS erwartet Wissen
Immendorf: Geschenke nur vor dem Anpfiff
Bloß nicht kopflos werden: Marcel Gimm (links, im Duell mit Andernachs Daniel Neunheuser) und der TuS Immendorf wollen vor heimischer Kulisse gegen den VfB Wissen für einen erfolgreichen Abschluss sorgen,
René Weiss

Der TuS Immendorf ist praktisch gerettet, für den VfB Wissen geht es noch um jeden Punkt. Soweit die Ausgangslage vor der Partie auf dem „Dörnchen“ – vor der VfB-Trainer Dirk Spornhauer weiß, wie er dem Druck begegnet.

Lesezeit 2 Minuten

Gut möglich, dass es vor dem Anpfiff etwas sentimental wird. Gleich vier Spieler werden beim TuS Immendorf im Rahmen der Partie gegen den VfB Wissen (Sonntag, 15 Uhr) verabschiedet, zugleich tritt die Mannschaft von Trainer Torben Kühl-Decker letztmals auf dem Kunstrasen auf dem Dörnchen an, der nach fast 20 Jahren seinen Dienst getan hat und in der Sommerpause ausgetauscht wird. Die Gäste um Trainer Dirk Spornhauer wird all das nur wenig interessieren, für den VfB geht’s im Kampf um den Klassenverbleib noch um jeden Punkt. Und auch Kühl-Decker sagt: „Solange wir rechnerisch nicht gerettet sind, lassen wir kein bisschen nach.“

Wissen droht unter den Strich zu rutschen

Mit 42 Punkten sind Abstiegsszenarien in Immendorf wohl nur graue Theorie, gleichwohl sieht Kühl-Decker nicht nur aus Eigennutz das Team in der Pflicht: „Es geht unten in der Tabelle so eng zu, da gebietet es der Fair-Play-Gedanke, dass wir uns voll reinhängen.“ Die Gastgeber können dies aber fraglos etwas unbelasteter als die Wissener tun, die vor der Partie möglicherweise unter den Strich rutschen – falls Linz am Tag zuvor bei der SG Malberg gewinnt. „Das muss man ausblenden. Der Druck ist ja in den letzten Wochen ohnehin immer größer geworden“, weiß Spornhauer um die prekäre Lage, die er aber nicht rund um die Uhr thematisieren will. „Bei aller Ernsthaftigkeit wollen wir auch eine gewisse Lockerheit ausstrahlen, man darf auch den Spaß an der Sache nicht verlieren“, so der VfB-Trainer, „sonst kann das auch zu einer Blockade führen.“

VfB hat sich wieder stabilisiert

Voller Einsatz für den Klassenverbleib: Felix Arndt (rechts, in der Partie gegen Hochwald) und der VfB Wissen sind am Sonntag in Immendorf gefordert.
Manfred Böhmer

Immerhin: Nach der denkwürdigen Negativserie im Frühjahr hat man mit fünf Punkten aus den jüngsten drei Partien wieder Boden unter die Füße bekommen, ist eine Stabilität feststellbar. „Wir hatten einfach viele Probleme seit der Winterpause“, wiederholt sich Spornhauer nur ungern, aber dort liegt für ihn nun mal die Ursache der Negativserie. Die Abgänge von Justin und Lukas Kirschbaum haben geschmerzt, Armando Grau („Er war ja immer eine Art Lebensversicherung“) ist nach seiner Verletzung erst langsam in Tritt gekommen, nicht selten mussten Mittelfeldakteure in die vorderste Linie rücken. „Kurzzeitig kann man diese Defizite kompensieren, aber auf die Strecke dann eben nicht mehr“, so der VfB-Coach. Doch die gröbsten Nöte sind überwunden, „mit der aktuellen Besetzung hätten wir sicher ein paar Punkte mehr“, ist Spornhauer überzeugt.

Gasper zieht es nach Emmelshausen-Karbach

In Immendorf sollen nun in jedem Fall welche hinzukommen, auch wenn Spornhauer um die physischen Qualitäten der Immendorfer weiß. Bei den Gastgebern wird unter anderem Julian Gasper zum letzten Mal vor heimischer Kulisse auflaufen, er versucht fortan sein Glück beim FC Emmelshausen-Karbach. Zudem werden Paul Kern und auch die Torleute Marcel Behr und Dario Weins verabschiedet, in der kommenden Saison könnten Janik Brodt (kommt vom TuS Dietkirchen) und Felix Kliesrath (eigene Jugend) das Duo ablösen. Und auch im Feld sind nahezu alle vakanten Positionen bereits besetzt. „Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht“, sagt Kühl-Decker.

Top-News aus dem Sport