Fußball-Rheinlandliga: Altenkirchen empfängt Niederroßbach, Wissen und Malberg spielen auswärts
Im Westerwald-Duell Chancen nutzen: Altenkirchen empfängt Niederroßbach, Wissen und Malberg auswärts
Was das Erreichen der 30-Punkte-Marke angeht, bietet sich der SG Malberg (in Rot Lee Weber) am Sonntag in Morbach der erste „Matchball“. Foto: Jogi
Jogi

Kreis Altenkirchen. Am ersten Rückrunden-Spieltag bekommen es die drei Fußball-Rheinlandligisten aus dem AK-Land mit Gegnern zu tun, denen sie in dieser Saison schon einmal gegenüberstanden.

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FC Germania Metternich – VfB Wissen (So., 14.30 Uhr – Hinrunde 0:3). Die 0:4-Niederlage in Trier-Tarforst werde keine sein, die lange an ihm nagen würde, hatte Thomas Kahler am Tag danach gesagt. Doch ohne Weiteres zur Tagesordnung übergehen kam für den VfB-Trainer auch nicht infrage. „Wir haben das im Training natürlich aufgearbeitet“, versichert Kahler und nennt drei Aspekte, die zur Pleite geführt hatten. „Zum einen hatten wir in dieser Formation noch nie zusammengespielt. Deshalb schlichen sich einige taktische Fehler ein, mit denen wir den Gegner stark gemacht haben. Wenn du dann nicht gut drin bist, brauchst du auch etwas Matchglück.“ Das bot sich den Wissenern in Form eines Elfmeters, der die Führung bedeutet hätte, wenn Lukas Becher ihn versenkt hätte, statt ihn wegrutschend übers Tor zu jagen. „Damit lief das Spiel dann endgültig in die falsche Richtung“, sieht Kahler darin gewissermaßen die Schlüsseszene der Partie.

Damit haben die Siegstädter ihren „Joker“ bereits ausgespielt, denn nun braucht es in den beiden ausstehenden Begegnungen vor der Pause zwei Siege, um mit dem angestrebten Zwei-Punkte-Schnitt zu überwintern. „Um das zu schaffen, werden wir uns strecken müssen“, weiß Kahler einerseits in Bezug auf die Personallage, die sich in diesem Jahr nicht mehr erheblich verbessern wird, und andererseits mit Blick auf den kommenden Gegner, den der VfB-Coach als „die überragende Mannschaft der letzten Wochen“ bezeichnet. Die Metternicher sind nicht nur seit neun Spielen ungeschlagen, sondern waren vor dem jüngsten 1:1 gegen Niederroßbach auch acht Mal in Folge siegreich. Trotzdem richtet Kahler an sein Team die Erwartungshaltung, „das Spiel wieder aktiver zu gestalten“ – und am Ende drei Punkte mitzunehmen.

Dabei helfen könnte eventuell Julian Wienold, der seine muskuläre Verletzung überwunden zu haben scheint und unter der Woche wieder mit der Mannschaft trainierte.

FV Morbach – SG Malberg/Elkenroth/Rosenheim/Kausen (So., 15 Uhr – Hinrunde 1:1). Eine Malberger Mannschaft, die in einem Spiel, das Spitz auf Knopf steht, kühlen Kopf bewahrt und zur rechten Zeit die siegbringenden Tore schießt? Das gab es in der Vergangenheit nicht oft zu sehen. „Da wollten wir oftmals zu viel und wurden dann für unsere Bemühungen bestraft“, findet auch Trainer Volker Heun, dass sein Team mit dem Auftritt beim 3:1 gegen die SG Schneifel ein Stück weit überraschte. Zufall sei das aber nicht. „Ich habe schon den Eindruck, dass unser Gebilde im Moment ziemlich gefestigt ist“, erkennt der SG-Trainer nicht nur fußballerisch eine positive Entwicklung. „Sicherlich hat uns gegen Schneifel der schnelle Ausgleich noch vor der Pause geholfen. Aber danach haben wir in einer engen zweiten Halbzeit die nötige Geduld aufgebracht, um das Spiel für uns zu entscheiden.“

Um Spiele zu entscheiden, braucht es im Fußball bekanntlich Tore. Auf solche wartet der nächste Malberger Gegner seit nunmehr vier Punktspielen, in denen der FV Morbach nur beim 0:0 gegen Bitburg Zählbares holte, sodass die Hunsrücker aus dem oberen Tabellendrittel, in dem Heun die Mannschaft ob ihrer Spielstärke auch verortet, ins Mittelmaß abgerutscht sind. Laut Heun dürften dem FVM vor allem die Ausfälle von Jean Gilchris Koffi Kanga und Marius Marx zu schaffen machen, wobei Ersterer wohl auch nicht mehr zum Einsatz kommen wird. Dem Vernehmen nach ist die Aufenthaltsgenehmigung des Ivorers abgelaufen. Gerüchten zufolge soll es zudem innerhalb des Vereins rumoren. „Das alles trägt natürlich dazu bei, in so eine Negativspirale zu kommen“, weiß Heun, der sich mit seiner Mannschaft entsprechend Hoffnungen macht, schon am Sonntag die 30-Punkte-Marke zu knacken, „auch wenn wir uns auf dem großen Kunstrasen in Morbach bisher immer Probleme hatten“. Vorbauen für eine eventuelle Niederlage will der SG-Trainer damit aber nicht.

SG Altenkirchen/Neitersen – SG Hoher Westerwald Niederroßbach/Emmerichenhain (So., 15 Uhr in Neitersen – Hinrunde 1:2). In Anbetracht der zur Verfügung stehenden Mittel war das, was die Altenkirchener bei der 2:4-Heimpleite gegen Ehrang boten, sehr ordentlich. „Aber davon können wir uns nichts kaufen“, lässt Trainer Dominik Pistor durchklingen, dass ihn und seine tief im Tabellenkeller feststeckende Mannschaft inzwischen nur noch Ergebnisse zählen. Dass diese schon seit Wochen nicht stimmen, liegt auch daran, dass die Kombinierten aus der Kreisstadt und dem Wiedbachtal vor dem gegnerischen Tor zu harmlos sind. Doch dahin gehend war gegen Ehrang zumindest ein Fortschritt zu erkennen. Denn während sich die Altenkirchener bislang äußerst schwer taten, sich Chancen zu erspielen, mangelte es am vergangenen Sonntag an guten Gelegenheiten nicht. „Wenn ich aus 20 Torschüssen nur zwei Tore mache, ist das zu wenig“, benennt Pistor den Unterschied zum Gegner, der umgekehrt aus vergleichsweise wenigen Möglichkeiten vier Tore generierte.

Es ist offensichtlich, was Pistor unter der Woche zum Trainingsinhalt machte. Denn derlei Fahrlässigkeiten darf sich seine Mannschaft nicht erlauben angesichts des großen Rückstands auf die sicheren Tabellenregionen, denen der nächste Gegner wesentlich näher ist. Das Westerwald-Duell erscheint als weiteres Schlüsselspiel für die Pistor-Elf, wenngleich der Trainer es in der aktuellen Situation richtigerweise als unerheblich einstuft, wer die Gegner sind, da so oder so Punkte hermüssen. Dahin gehend waren die Niederroßbacher unter ihrem neuen Trainer Thorsten Wörsdörfer – der vor einigen Jahren schon mal bei der SG Altenkirchen/Neitersen angeheuert hatte, ehe sich das Engagement doch noch zerschlug – erfolgreicher. In zwei Spielen holte der Aufsteiger vier Punkte – und wird gegen weiterhin personell gebeutelte Altenkirchener unbedingt nachlegen wollen.

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