Fußball-Rheinlandliga:
Im Derby gegen Mendig/Bell soll die Mayener Offensive endlich liefern
Beim schwer erkämpften 1:0-Heimsieg gegen Aufsteiger gegen FC Metternich konnten sich die Mendiger (grüne Trikots) auf die Defensive verlassen. In drei Rheinlandligaspielen hat die Eintracht erst ein Gegentor kassiert. Ob das auch nach dem Derby gegen TuS Mayen noch gilt? Foto: Andreas Walt
Andreas Walz

Mayen/Mendig. Nach dem Derby ist vor dem Derby, könnte man sich beim Fußball-Rheinlandligisten TuS Mayen dieser Tage denken. Am Sonntag (Anstoß: 15 Uhr) empfängt das Team um Spielertrainer Tobias Uhrmacher den Lokalrivalen SG Eintracht Mendig/ Bell im Nettetalstadion. Während die Mayener ihr erstes Derby mit 0:1 bei der SG 99 Andernach in den Sand gesetzt haben, reisen die Vulkanstädter um Coach Kodai Stalph mit sieben Punkten aus drei Spielen und jeder Menge Selbstvertrauen im Gepäck an.

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Der Saisonstart aus TuS-Sicht hätte dagegen zumindest ergebnistechnisch kaum schlechter laufen können. Trotz guter Leistungen in den Spielen gegen Trier-Tarforst, Schneifel und in Teilen bei der SG 99 stehen bei der Uhrmacher-Elf lediglich zwei Punkte nach drei Spielen zu Buche. „Ja, wir hatten uns aus den ersten drei Ligapartien mehr erhofft. Mit Mendig kommt zudem jetzt ein sehr starker und erfahrener Gegner, gegen den ein Sieg nicht einfach so im Vorbeigehen gelingen wird. Wenn wir die Punkte in Mayen behalten wollen, müssen wir vor allem in der Offensive mehr Durchschlagskraft entwickeln“, legt Uhrmacher den Finger in die Wunde.

In der Tat sind die Rollen im Nettetal vertauscht. Während in der letzten Saison die Defensive das Sorgenkind und der Sturm das Prunkstück war, hat sich das Blatt gewendet, wenngleich die Spielanlage des TuS deutlich den Fokus auf die eigene Offensive legt. „Wir haben in der Trainingswoche intensiv an den Baustellen gearbeitet und sind für das Spiel gerüstet“, meint jedenfalls Uhrmacher.

Dessen Pendant aufseiten der Mendiger Eintracht, Kodai Stalph, kann mit dem Saisonstart hochzufrieden sein. Allerdings plagen den Trainer der Vulkanstädter vor dem Lokalduell ganz andere Sorgen. „Die Einsätze von Marcel Berg, Florian Wirths, Niklas Heinemann und Magomed Ibragimov sind allesamt ungewiss. Zudem entscheidet sich erst kurzfristig, ob Björn Gilles nach seiner Handverletzung grünes Licht vom Arzt erhält“, zählt Stalph die Sorgenkinder auf. „Die Vorzeichen könnten bei uns besser sein, nichtsdestotrotz wollen wir genauso erfolgreich abschneiden wie in den Duellen der letzten Saison“, meint Stalph.

Keine guten Erinnerungen dürfte der TuS Mayen an die Derbys der Saison 2019/20 haben. Nach einem desaströsen 0:5 im Hinspiel an der Brauerstraße setzte es auch zu Hause eine bittere 0:3-Niederlage. Uhrmacher wiegelt ab: „Die Spiele sind uns schon noch in Erinnerung, jedoch durch die Coronapause ein wenig in Vergessenheit geraten. Wir wollen uns aber nicht für Niederlagen aus der Vergangenheit revanchieren, sondern unser aktuelles Punktekonto füllen.“

Dabei kann Uhrmacher wohl auf den gesamten Kader zurückgreifen, lediglich Innenverteidiger Philipp Ries steht auf der Kippe. Bei den Vulkanstädtern wird sich, wie erwähnt, erst in letzter Minute entscheiden, wer auflaufen kann. Verlassen kann sich Coach Stalph aber auf die beiden ehemaligen Mayener Talente Julian Schäfer und Leander Mombaur. Die beiden 18-Jährigen, die noch in der A-Jugend auflaufen dürfen, hatten sich in der Sommerpause kurzfristig für einen Wechsel zur Eintracht entschieden. An den bisherigen drei Spieltagen wussten Mombaur (zwei Startelfeinsätze) und Schäfer (drei Einsätze) gleich zu überzeugen, von Anpassungsproblemen an den Seniorenfußball keine Spur. „Die beiden machen es wirklich gut und sind bei unserem dünnen Kader zu einem wichtigen Faktor geworden. Ich bin gespannt, wie sie sich unter Druck im Derby anstellen“, sagt Stalph, der mit einer großen Portion Respekt ins Nettetal fährt: „Mayen hat in der Offensive richtig viel Qualität. Ich erwarte einen starken Gegner, der um jeden Zentimeter kämpfen wird.“

Von unserem Mitarbeiter Jan Müller

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