VfB Wissen – FC Hochwald Zerf (Sa., 15.30 Uhr – Hinrunde 0:2). Mit Niederlagen leben, das sei „generell nicht so mein Ding“, sagt Thomas Kahler. „Aber die Jungs haben alles probiert.Vielleicht haben hinten raus ein bisschen mehr Mut und Glück gefehlt“, bezieht sich der VfB-Trainer auf die 0:1-Niederlage in Morbach, die unter den genannten Umständen zumindest leichter zu verkraften war als andere Partien, in denen die Wissener den Kürzeren zogen.
Das Gastspiel im Hunsrück am zurückliegenden Sonntag war das letzte vor einem April, der den Siegstädtern fünf Heimspiele beschert, bei nur einem Auswärtsspiel gegen die SG Schneifel. Versüßt wird das Ganze dadurch, dass wahlweise die beiden derzeit größten Titelkandidaten vorbeischauen oder die beiden AK-Rivalen zum Derby.
Wer ist für den Mähroboter zuständig?
Bei nunmehr auch wettertechnisch beginnendem Frühling könnte das alles schöner kaum sein für den VfB, wäre da nicht die Sache mit dem brachliegenden Rasen im Dr.-Grosse-Sieg-Stadion. „Ich habe das so verstanden, dass derjenige, der den Rasenmähroboter in die Steckdose steckt, aktuell nicht im Dienst ist“, schickt Thomas Kahler eine weitere kleine Spitze in Richtung Kommune.
Auch im Sinne des Nachwuchses könne es der 44-Jährige nicht verstehen, warum der Rasenplatz nicht für den Spiel- und Trainingsbetrieb hergerichtet wird, sodass in der Regel auf den Ascheplatz nebenan ausgewichen werden muss. „Da geht man drüber wie über einen Sack Nüsse“, macht sich Kahler kaum Hoffnungen, dass der unebene Rasen noch im Laufe der kommenden Wochen bespielt werden kann – schon gar nicht an diesem Samstag, wenn mit dem FC Hochwald Zerf der Tabellenzweite zu Gast ist.
Zerf ist besonders spielstark
Das Team von Fabian Mohsmann gilt landläufig zuweilen als spielstärkste Mannschaft der Liga, die diese Qualität aber in der Regel auf grünem Geläuf zur Schau stellt. Wie beispielsweise am vergangenen Samstag, als die SG Niederroßbach auf dem Kunstrasen in Zerf mit 0:6 unter die Räder kam.
Ob es insofern sogar ein Vorteil für den VfB sein könnte, dass auf Asche gespielt wird, darauf will sich Kahler nicht festlegen. „Wir versuchen das so anzunehmen, wie wir das immer machen“, sagt er lapidar. Das gelte auch für die weiterhin angespannte Personallage.
SG 99 Andernach – SG Malberg/ Elkenroth/Rosenheim/Kausen (So., 14 Uhr – Hinrunde 0:3). Die Töne, die Volker Heun am vergangenen Samstag nach der 0:3-Heimniederlage gegen Bitburg anschlug, waren ganz andere als jene, die der Malberger Trainer nur wenige Tage zuvor nach der 2:5-Pleite in Altenkirchen von sich gegeben hatte.
War er nach dem Derby noch „vollkommen konsterniert“ gewesen, so sprach er nach der am Samstag wiederum davon, „die Kirche im Dorf“ zu lassen. Das hat allerdings weniger mit einem plötzlichen Sinneswandel zu tun, sondern liegt daran, dass der erfahrene Übungsleiter nach nunmehr vier Niederlagen in Serie den Blick aufs große Ganze richtet.
Torjäger Müller wieder im Lauftraining
„Als wir in der Hinrunde fünf Mal nach Gang gewonnen haben, war vieles gut, aber längst nicht alles“, erinnert sich Heun. „Damals war mir klar, dass auch mal eine Phase kommen wird, in der es nicht so läuft, und in der befinden wir uns jetzt. Daran will ich nichts schönreden, aber es ist eben auch nicht alles schlecht“, wirft der SG-Coach einen differenzierteren Blick auf die aktuelle Situation, die in Teilen auch den Ausfall von Gabriel Müller einschließt. Immerhin befinde sich der Torjäger nach einer Knieverletzung schon wieder im Lauftraining.
Davon abgesehen ist der 61-Jährige lange genug im Geschäft, um zu wissen, dass es „nichts nützt, immer nur mit dem Knüppel draufzuhauen“. Zumal seine Spieler ihm dafür kaum eine Grundlage liefern. „Die Mannschaft zieht mit und ist einsichtig“, lobt er seine Schützlinge für ihre vorbildliche Einstellung, mit der sich alsbald wieder der Erfolg einstellen soll.
Andernach seit vier Spielen sieglos
Nicht viel besser läuft es derzeit für den nächsten Malberger Gegner. Auch die SG Andernach startete mit einem Dreier aus der Winterpause, ist seitdem aber ebenfalls seit vier Spielen sieglos, wenngleich dabei immerhin Punktgewinne in Mendig (3:3) und gegen Titelanwärter Cosmos Koblenz (0:0) heraussprangen.
Von der Einstellung her sei auch seiner Mannschaft „absolut nichts vorzuwerfen“, meinte Gästetrainer Kim Kossmann unlängst nach der 1:3-Niederlage bei der SG Schneifel, bei der sich die Andernacher vom Schiedsrichter ungerecht behandelt fühlten.
SG Altenkirchen/Neitersen – FSV Salmrohr (So., 15 Uhr in Altenkirchen – Hinrunde 2:3). Was Erfolg angeht, muss man sich manchmal in Geduld üben beziehungsweise einen Schritt nach dem anderen gehen. So wie die SG Altenkirchen, die in der Vorbereitung keines ihrer vier Testspiele gegen tierklassige Gegner gewann, aber bereits andeutete, nach vorne durchschlagskräftiger zu sein als noch in der ersten Halbserie.
Auch nach dem Ligastart stand nach den ersten vier Partien kein Sieg zu Buche, allerdings auch nur eine Niederlage (0:2 gegen Primus Cosmos) und die Erkenntnis, auch gegen Ligakonkurrenten mithalten zu können. Über diese Zwischenschritte ist die Mannschaft von Dominik Pistor nunmehr an dem Punkt angekommen, an dem sie nicht nur mithält, sondern auch Erfolge feiert, von denen es in den nächsten Wochen viele weitere brauchen wird, um den zwischendurch in weite Ferne gerückten Klassenverbleib zu schaffen.
Platz 13 befindet sich in Sichtweite
Der könnte angesichts der aktuellen Entwicklungen sogar in der Form gelingen, dass es den Kombinierten aus Kreisstadt und Wiedbachtal am Ende egal sein kann, was sich in den übergeordneten Klassen tut. Denn durch die jüngsten Siege gegen Malberg (5:2) und in Mayen (3:2) sind die Altenkirchener nicht nur auf den fünftletzten Platz vorgerückt. Auch der definitiv rettende 13. Tabellenplatz befindet sich wieder in Sichtweite, zumal die dort rangierenden Andernacher aktuell eine Ergebniskrise durchleben.
„Klar schielen wir ein wenig darauf“, mein SG-Trainer Pistor. „Doch auch wenn es abgedroschen klingt: Wir müssen von Spiel zu Spiel schauen. Aktuell haben wir einen Lauf, den wollen wir so lange es geht fortsetzen. Und dann schauen wir in paar Wochen, ob wir es vielleicht wieder in der eigenen Hand haben.“
Mut aus dem Hinspiel schöpfen
Was die kommende Aufgabe angeht, schöpft Pistor neben der aktuellen Form seines Teams auch aus dem Hinspiel Mut, das erst in letzter Minute verloren ging, nachdem die Westerwälder zwei Mal zurückgekommen waren. Vor anderthalb Wochen kam Salmrohr in Trier-Tarforst heftig unter die Räder (0:7) und lag am vergangenen Samstag auch gegen Metternich schon mit 0:2 hinten, ehe doch noch ein Punkt hängen blieb.