Was Meuer andeutet, belegen die Zahlen: In ihren fünf Punktspielen haben die Gäste den Platz dreimal als Sieger verlassen, zweimal gab es ein Remis. Zudem steht die Mannschaft von Trainer Kim Kossmann – im Gegensatz zu Westerburg – nach zwei Siegen in der dritten Runde des Rheinlandpokals. „Das ist ein richtig dicker Brocken“, findet Meuer, wobei man sagen müsse, „dass wir 17 dicke Brocken haben in dieser Klasse“.
Als Tabellenzweiter der Bezirksliga Ost setzten sich die Westerburger in der Aufstiegsrunde zur Rheinlandliga durch und gefallen sich dort durchaus in ihrer Außenseiterrolle. Man müsse immer an die 100 Prozent kommen, um eine Chance zu haben, betont der Trainer der Westerwälder gerne. Nach den beiden Auftaktniederlagen gegen Cosmos Koblenz und die SG Schneifel gelang dies der SG bei den Siegen gegen Schweich und Kirchberg sehr gut, ehe es zuletzt ein 2:5 in Linz gab.
Von einem Dämpfer will Meuer aber nicht sprechen. „Das Spiel in Linz war gar nicht so schlecht“, betont der SG-Coach. Der Grund für die am Ende deutliche Niederlage beim Mitaufsteiger lasse sich sogar relativ konkret benennen: „Wir haben uns drei individuelle Fehler erlaubt, die den Unterschied gemacht haben.“
In 80 Prozent der Fälle ist es in der Rheinlandliga so, dass du nach einem groben Fehler auch ein Tor fängst.
Oliver Meuer, Trainer SG Westerburg
Wie konsequent die Gegner in der höchsten Verbandsklasse in der Lage sind, solche Situationen mit Toren zu bestrafen, macht für Meuer einen der Unterschiede zur Bezirksliga aus. „In 80 Prozent der Fälle ist es in der Rheinlandliga so, dass du nach einem groben Fehler auch ein Tor fängst.“ Den Andernachern traut er diese Konsequenz auch zu, verfüge die SG 99 doch über eine gute Offensive.
„Sie spielen schnörkellos nach vorne, oft mit langen Pässen, und gehen dann konsequent auf die zweiten Bälle“, beschreibt Westerburgs Trainer das Andernacher Spiel, das sich in der noch jungen Saison als effektiv erweist. Neben den elf Punkten, die Kossmanns Elf aus den bisherigen fünf Partien geholt hat, zeugt auch die Torbilanz von 13:4 Treffern von einer Qualität, die über dem Durchschnitt liegt. Das, was bisher war, will Meuer aber nicht überbewerten.
„Die Ergebnisse in der Liga sind noch total wild“, findet der SG-Coach. Das Rezept für das Spiel am Samstag, zu dem Westerburg mit vollem Kader antritt, klingt deswegen simpel: „Gegen Andernach müssen wir es einfach wieder besser machen als zuletzt in Linz. Wir wissen ja, woran es lag, dass wir dort verloren haben.“