TuS verliert 3:4 in Morbach
Ein ganz bitterer Abend für die Kirchberger
Diskussionsbedarf mit Schiedsrichter Ronny Jäckel herrschte bei den Kirchbergern um (von links) Torwart Tizian Christ, Dennis Schröder, Yannik Kerzan und Jonas Heimer nach der bitteren 3:4-Niederlage in Morbach.
Michael Bongard

Selbst 3:4 in Morbach verloren und die Konkurrenz im Abstiegskampf gewonnen: Für den TuS Kirchberg lief der 24. Spieltag in der Fußball-Rheinlandliga alles andere als erwünscht.

Morbach. Das ist für den TuS Kirchberg in der Fußball-Rheinlandliga ein Mittwochsspieltag zum Vergessen gewesen: Kirchberg verlor das Hunsrück-Derby beim FV Morbach mit 3:4 (2:1), ein Teil der Konkurrenz im Tabellenkeller (VfB Linz und FSV Trier-Tarforst) gewann ihre Partien. Kirchberg bleibt Drittletzter, der Rückstand auf das rettende Ufer – der fünftletzte Rang 14 – wuchs auf drei Punkte an. Morbach schoss auf Rang drei hoch.

Als Kirchbergs Kapitän Florian Daum in der 81. Minute die Fußspitze in eine Vorlage von Jonas Heimer reinhielt und das umjubelte 3:3 markierte, war ein Teilerfolg für den TuS beim formstarken FV Morbach (nun vier Siege in fünf Partien nach dem Winter) in greifbarer Nähe. Doch dann kam die 85. Minute und ein aus dem Halbfeld halbhoch getretener Freistoß der Morbacher, den die Kirchberger nicht geklärt bekamen. Der Ball landete vor den Füßen von Lukas Servatius, der mit dem Rücken zum Tor stand, sich blitzschnell drehte und das Leder aus 16 Metern unter die Latte kloppte. 4:3 für Morbach.

Sagel hadert mit „inkonsequenter“ Abwehrarbeit

„Wir kriegen den Ball nicht weg, und das wird sofort bestraft. Morbach hatte aus dem Spiel heraus kaum Möglichkeiten, aber sie machen trotzdem vier Tore, weil wir in der Abwehr zu viele Luftlöcher hatten und zu inkonsequent waren“, haderte Kirchbergs Coach Artem Sagel. Der Morbacher Trainer Philipp Frank, der aus Ober Kostenz stammt und in der Vorsaison noch Trainer beim Oberligisten FC Karbach war, wusste, dass es ein glücklicher Sieg für seinen FV war: „Alles in allem war das ein ausgeglichenes Spiel, Kirchberg hat gut gekämpft. Ob verdient oder nicht, das ist mir egal. Aber je länger das Spiel dauerte, umso mehr ist es in unsere Richtung gekippt.“

Dabei begann alles so gut für Kirchberg: Nach altbekanntem Muster ging Kirchberg in Front. Flanke Heimer, Kopfball Daum – 0:1 (10.). Sebastian Schell und Servatius waren dem Ausgleich nahe, ehe Max Schemer per sattem Linksschuss das 1:1 für Morbach markierte (40.). Aber Kirchberg ging noch vor der Pause wieder in Führung: Erik Milz setzte Heimer gut ein, dessen Schuss aus 20 Metern landete leicht abgefälscht halbhoch in den Maschen (45.).

Kirchberger Ärger über Freistoßpfiff vor dem Gegentor zum 2:2

„Wir waren auch nach dem Seitenwechsel gut drin in der Partie“, sagte Sagel: „Aber dann pfeift er diesen Freistoß.“ Schiedsrichter Ronny Jäckel entschied nach dem Einsteigen von Jannick Rode gegen Philipp Meeth auf Foul an der Kirchberger Strafraumkante. „Jannick stellt den Körper rein und läuft den Ball ab, das muss er nicht pfeifen“, meinte Sagel. Meeth war es egal, wunderschön und mit Hilfe der Unterkante der Latte landete der Freistoß zum 2:2 im Netz (56.). Und Meeth hatte noch einem im Köcher: Nach 66 Minuten zog der Linksaußen nach innen und jagte die Kugel ins lange Eck zum 3:2 für Morbach.

Kirchberg, das vor 180 Zuschauern alles reinwarf, belohnte sich mit dem 3:3 durch Daum in der 81. Minute, aber dann kam der beschriebene K.o. in der 85. Minute, als man den Ball nicht klären konnte und Servatius zum Matchwinner wurde. Sagel musste sich erst mal ein wenig sammeln nach der bitteren Niederlage: „Zu verlieren ist immer schlimm. Wir haben nie den Kopf hängen gelassen, aber das Spielglück war nicht auf unserer Seite.“ Am Sonntag geht es daheim um 15.30 Uhr gegen den Sechsten Andernach, der beim Kirchberger Abstiegskonkurrenten VfB Linz am Mittwoch eine 2:7-Klatsche erlitt. Kirchberg braucht einen Sieg, ansonsten könnte der Rückstand auf das rettende Ufer noch größer werden.

Ich bin superfroh hier.
Philipp Frank, Trainer FV Morbach

In Morbach ist dagegen derzeit alles bestens. „Nach einem Hänger zum Saisonstart ist bei uns eine Entwicklung zu erkennen“, sagte Frank nach dem Sprung auf den dritten Tabellenplatz. Sein erstes Jahr beim FV läuft gut, eine Vertragsverlängerung ist fast in trockenen Tüchern. „Ich bin superfroh hier“, sagte der mittlerweile in Dudenroth lebende 31-Jährige.

FV Morbach - TuS Kirchberg 4:3 (1:2)

Morbach: Görgen – Marcel Schultheis, Martin Schultheis, Böhnke, Servatius – Amberg, Kahyaoglu, Kappes (77. Schurich) – Meeth (82. Heckler), S. Schell, Schemer (90. Kaiser).

Kirchberg: Christ – Özer, Rode, Reifenschneider, Schröder (46. Weber) – Müller (67. Samoila), Schneider, J. Heimer – Gohres (67. J. Auler), F. Daum, Milz (70. Sehn-Henn).

Schiedsrichter: Ronny Jäckel (Mayen).

Zuschauer: 180.

Tore: 0:1 F. Daum (10.), 1:1 Schemer (40.), 1:2 J. Heimer (45.), 2:2 Meeth (56.), 3:2 Meeth (66.), 3:3 F. Daum (81.), 4:3 Servatius (85.).

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