Viel „Leidenschaft und Hingabe“ sah SG 99-Trainer Franz Kowalski von seiner Elf am vergangenen Spieltag, genauer nach der 2:0-Führung seiner Elf. Die Chance auf den dritten Treffer wurde mehrfach ausgelassen. Oberwinter stellte den Anschluss her, Andernach kämpfte verbissen um den Sieg – und es wurden bange Minuten bis zum erlösenden Schlusspfiff. „Vielleicht bringt uns genau das weiter, als hätten wir den Sieg mit dem 3:0 frühzeitig klar gemacht“, vermutet Kowalski. Mit dem ersten Sonntagsspiel ging also der erste Dreier einher, nun müssen sich die Andernacher Spieler wieder umgewöhnen. Für Kowalski aber kein Problem: „Wichtig ist einfach nur, dass wir jedes Spiel mit Demut angehen. Gegen die stärkeren Teams haben wir den Kürzeren gezogen. Gegen Teams auf der vermeintlichen Augenhöhe müssen wir nun punkten. Aber auch das ist schwer, wobei Neitersen uns in der Vergangenheit gut lag.“
In der Vorsaison kam die SG 99 zu einem 2:1-Heimsieg gegen die Westerwälder. Auf dem Kunstrasen in Neitersen folgte ein 1:1-Unentschieden, bei dem Lukas Haubrich, ehemals für TuS Koblenz aktiv, mit einem satten Schuss den Ausgleich für Neitersen besorgte. Auf Haubrich liegt nicht nur daher besonderes Augenmerk. „Das ist sicher der herausragende Spieler und Dreh- und Angelpunkt der Mannschaft. Ansonsten besticht Neitersen durch viel Teamgeist und Physis“, weiß Kowalski. Der Start in die Saison verlief für die Westerwälder optimal mit sechs Spielen ohne Niederlage bei vier Siegen. Zuletzt stotterte der Motor allerdings ein wenig. Es folgten Niederlagen zu Hause gegen den FSV Salmrohr und beim bis dato sieglosen SV Windhagen.
Die Startelf der SG 99 wird kein Geheimnis sein. Kowalski wird das Team so belassen wie beim Sieg über Oberwinter. Gegen den TuS liefen mit Tim Hoffmann und Ole Conrad zwei Nachwuchskräfte auf, die ihre Aufgaben mit Bravour erledigten. Hoffmann gliederte sich links in die Viererkette ein. „Gerade im Umschaltspiel ist Tim für uns von enormer Bedeutung mit seiner Kopfball- und Zweikampfstärke. Auch Ole macht sich ohnehin hervorragend und tut der Offensive gut. Sie haben es klar verdient, wieder von Beginn an aufzulaufen“, sagt Kowalski. Die wieder einsatzfähigen Sascha Unruh und Georg Egorov werden zunächst wohl auf der Bank Platz nehmen müssen.lkl