Kasal-Elf kann vorlegen
Cosmos: Tabellenführer für eine Nacht?
Für den FC Cosmos um Trainer Yusuf Emre Kasal soll es gegen Schneifel nach oben gehen: Schon bei einem Unentschieden winkt zumindest für eine Nacht die Tabellenführung.
Jörg Niebergall

Wer wird Meister: Cosmos oder Mülheim-Kärlich? Die beiden abschließenden Spieltage in der Fußball-Rheinlandliga haben es in sich, für die beiden punktgleichen Teams an der Spitze kann jeder Patzer den direkten Aufstieg kosten.

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Auch Zahlen, eigentlich unumstößlich, bieten Raum für Interpretationen. Siehe FC Cosmos. Der Fußball-Rheinlandligist hat mit einer bemerkenswerten Aufholjagd seit dem Herbst zu Tabellenführer SG 2000 Mülheim-Kärlich aufgeschlossen und dabei sechs Punkte gutgemacht – muss aber nun zur Unzeit eine kleine Ergebnisdelle verarbeiten. Vor dem Duell mit der SG Schneifel (Samstag, 17 Uhr, Mendig) steht für das Team um Trainer Yufu Emre Kasal nur ein Punkt aus den vergangen beiden Partien zu Buche. Bekommt die Mannschaft so kurz vor dem möglichen Aufstieg in die Oberliga etwa Fracksausen?

Trainer Kasal ist als Psychologe gefragt

Nimmt man die jüngsten Eindrücke der „Cosmonauten“ aus dem 0:0 gegen Kirchberg als Maßstab, ist nicht von der Hand zu weisen, dass der Kopf maßgeblichen Einfluss darauf hat, was die Füße tun. Nachdem die Mannschaft fast in der gesamten Saison in der Rolle des Jägers war und nur gewinnen konnte, gibt es nun auch etwas zu verlieren – die Meisterschaft. Und so sind in diesen Tagen eher die psychologischen Fähigkeiten des Trainers als dessen taktisch-strategischen Pläne gefragt. „Man muss die Dinge richtig einordnen“, schildert Kasal seine Sicht der Dinge, „wir sind ja im Winter angetreten, um auf Platz zwei zu kommen. Dass wir das schon erreicht haben, ist ein Riesenerfolg. Aber es ist eben auch menschlich, dass dann die Erwartungshaltung steigt. Und den Druck haben wir uns ja auch selbst auferlegt. Aber wir können nur noch gewinnen.“

„In jedem Fall ist der Druck immens, wenn man nachlegen muss.“
Cosmos-Trainer Yusuf Emre Kasal

So oder so ähnlich hat er das auch unter der Woche seiner Mannschaft eingeimpft, die als Konsequenz daraus wieder mit mehr Lockerheit ans Werk gehen soll. Ob es nun ein Vorteil ist, dass Cosmos erstmals seit langer Zeit gegenüber der SG 2000 vorlegen kann, darüber hat sich Kasal keine Gedanken gemacht: „Es ist in jedem Fall ein neues Szenario. Wir werden es nach dem Spiel wissen.“ Wenn-Dann-Spekulationen sind für ihn unerheblich, gleichwohl lässt er durchblicken, dass er die Last des gewinnen müssens gern auch mal der Konkurrenz aufbürdet: „In jedem Fall ist der Druck immens, wenn man nachlegen muss. Wir hatten an einigen Wochenenden kurzzeitig elf Punkte Rückstand auf Mülheim, man weiß, man muss liefern.“

Gelb-Rot: Kelleci und Guerrier müssen zuschauen

Die Partie gegen Kirchberg am vergangenen Wochenende hat auch offenbart, dass es in dieser Phase der Saison zweitrangig ist, wer auf der anderen Seite des Feldes steht. Ohnehin gibt’s in den eigenen Reihen genug Baustellen, Kasal muss in Tufan Kelleci und „Dodo“ Guerrier zwei erfahrene Akteure aufgrund einer Gelb-Rot-Sperre ersetzen. Gerade Kellecis Platzverweis ärgert den Trainer, der bereits verwarnte Rechtsverteidiger hatte kurz vor dem Ende lautstark in Richtung der Kirchberger lamentiert, noch dazu aus großer Entfernung. „Da muss er sich besser im Griff haben“, sagt Kasal, der aber für beide Außenverteidiger-Posten  Alternativen hat. Jehor Kokot und Milot Ajeti waren bereits zu Beginn des Jahres zuverlässige Vertreter. „Mit ihnen haben wir jedes Spiel gewonnen“, hat Kasal festgestellt. Ein gutes Omen für das Schneifel-Spiel?

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