Souveränes 4:1 gegen Tarforst
Cosmos jetzt mit Mülheim-Kärlich gleichauf vorn
Das frühe 1:0 für Cosmos: Torschütze Kelvin Lunga (rechts) freut sich mit Wilde-Donald Guerrier. Am Ende hieß es gegen Trier-Tarforst 4:1.
Jörg Niebergall

Spannender geht’s kaum als an der Spitze der Rheinlandliga: Der FC Cosmos hat nach einer furiosen Aufholjagd in der Rückrunde mit Tabellenführer Mülheim-Kärlich gleichgezogen. Das 4:1 gegen Trier-Tarforst war das 20. Spiel ohne Niederlage. 

Der FC Cosmos Koblenz gibt sich weiterhin keine Blöße: Dem deutlichen 4:0 unter der Woche gegen SG Vordereifel folgte ein 4:1 (2:0) gegen den FSV Trier-Tarforst. Somit konnten die „Cosmonauten“ in der Tabelle nach Punkten mit dem Spitzenreiter aus Mülheim-Kärlich gleichziehen. Genau diese neue Situation ließ Yusuf Emre Kasel nach der Partie strahlen: „Das ist ein Riesenerlebnis für meine Jungs. Wenn uns zur Winterpause jemand gesagt hätte, dass wir am 30. Spieltag punktgleich mit dem Spitzenreiter vorne stehen, hätte das niemand hier für möglich gehalten.“

16 Siege und vier Unentschieden seit Oktober

Die Serie der Blau-Weißen ist schon beeindruckend. Seit mittlerweile 20 Begegnungen ist das Team in der Rheinlandliga ungeschlagen. 16 Siege und vier Remis konnten seit Anfang Oktober notiert werden. Einen dieser Punktverluste gab es ausgerechnet im Hinspiel in Trier. So hoffte FSV-Coach Patrick Zöllner noch im Vorfeld auf eine kleine Überraschung. „Das Spiel solange wie möglich offenhalten und mutig auftreten“, war die Marschroute der Gäste.

Doch von Gegenwehr war auf dem Platz zunächst nicht viel zu sehen. Koblenz übernahm sofort das Kommando auf dem Platz und drückte die Tarforster mit schön anzusehendem Fußball gepaart mit Kampf und Laufbereitschaft in die Defensive. Konsequenz: Die „Cosmonauten“ lagen bereits nach 13 Minuten mit 2:0 in Führung. Treffer Nummer eins erzielte Kelvin Lunga (8.). 50 Prozent davon gehörten allerdings Tony Djim, der im Mittelfeld Benjamin Arnold den Ball abgeluchst und danach dem Torschützen aufgelegt hatte. Fünf Minuten später sorgte Luan Krasniqi mit dem zweiten Treffer frühzeitig für Ruhe auf dem Platz.

Cosmos hat stets alles unter Kontrolle

In der Folgezeit zog sich Koblenz nun ein wenig zurück. Bewusst, wie Kasal nach Spielende anmerkte. „Wir wollten uns zurückziehen und dann die freien Räume für schnelle Konter nutzen“. Das Spiel blieb aber trotzdem recht einseitig. Die Gastgeber behielten in der Folgezeit weiter die Spielkontrolle, nur die zwingenden Möglichkeiten wurden seltener. So gelang es den Gästen, sich zumindest ein wenig von dem Druck zu lösen – ohne dabei selbst gefährlich zu werden. Lediglich ein Distanzschuss zwang den Koblenzer Keeper Josue Duverger zu einer Abwehraktion (30.).

Halbzeit zwei startete wie die ersten 45 Minuten. Koblenz drückte Trier in die eigene Hälfte und kam auch recht schnell zum dritten Treffer. Dieser fiel in Minute 51. Ein Eckball landete beim frei stehenden Arnaud Fezui, der per Kopfball zum 3:0 vollendete. Das Tor war zu diesem Zeitpunkt bereits überfällig, da Cosmos bereits zuvor durch Kellici und Djim zwei Großchancen ausgelassen hatte. Zumindest Djim legte vier Minuten später nochmals nach. In der letzten halben Stunde versäumte es Cosmos Koblenz, nachzulegen.

Tarforst sorgt für Ergebniskosmetik

Aber trotzdem sahen die Zuschauer in der letzten halben Stunde weiterhin eine interessante Begegnung, teilweise sogar einen offenen Schlagabtausch, weil beide Seiten versuchten, zu einem Torerfolg zu kommen. Zumindest die Trierer Seite hatte dann hier noch einmal ein kleines Erfolgserlebnis mit dem 4:1 von Joel Schneemilch, zehn Minuten vor dem Spielende.

„Wichtig war, die drei Punkte einzufahren.“
Für Cosmos-Trainer Yusuf Emre Kasal stand das Ergebnis über allem.

So verpasste am Ende Cosmos letztendlich den Sprung auf Platz eins der Tabelle. Aber hier nahm Kasal sein Team am Ende sofort wieder in Schutz. „Es ist schwer, bei so einem klaren Spielstand sich weiterhin voll fokussiert zu halten. Unter dem Strich habe ich, trotz dieser Konzentrationsschwäche, viel Positives gesehen. Wichtig war, die drei Punkte einzufahren“.

Aber auch FSV-Coach Patrick Zöllner hatte trotz der deutlichen Niederlage positive Anmerkungen auf seinem Zettel. „Man hat gesehen, dass sich hier David und Goliath gegenüberstanden. Wir haben es dem Gegner teilweise zu einfach gemacht. Und trotzdem ist schon, bemerkenswert wie sich die Mannschaft selbst nach dem 0:4 weiterhin präsentiert hat. Wir hatten durchaus noch Möglichkeiten, weitere Treffer zu erzielen.“

Cosmos Koblenz – FSV Trier-Tarforst 4:1 (2:0)

Cosmos Koblenz: Duverger (75. Ammon) – Farajli, Klein, Fezui, Guerrier – Ech-Chabel, Krasniqi (71. Kanoute), Kelleci (59. Sawaneh) – Ed-Daoudi (59. Kokot), Lunga, Djim (59. Neal).

FSV Trier-Tarforst: Merling – Quint, Arnold, Suder, Kiesewetter – Nico Neumann, Herrig, Müller-Adams (65. Raithel), Schuch – Böhme (71. Schneemilch), Heitkötter (58. Knörr).

Zuschauer: 60 in Mendig.

Schiedsrichter: Michele Abbondanza (Wiesbaden).

Tore: 1:0 Kelvin Lunga (8.), 2:0 Luan Krasniqi (13.), 3:0 Arnaud Fezui (51.), 4:0 Tony Djim (55.), 4:1 Joel Schneemilch (80.).

Gelb-Rote Karte: Noah Schuch (84., Trier).

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