Bad Breisig
Bad Breisig geht als Außenseiter ins Derby bei Aufsteiger Andernach

Gegen die Spfr Eisbachtal (schwarze Hosen) lief bei Bad Breisig (von links mit Mustafa Yilmaz, Florian Lückenbach und Leonor Tolaj) nicht viel zusammen. Nun hofft der Tabellenletzte in Andernach auf den ersten Sieg. Foto: Vollrath

Hans-Jürgen Voll

Bad Breisig. Der Stachel sitzt tief, den die Eisbachtaler Sportfreunde dem Fußball-Rheinlandligisten SG Bad Breisig zuletzt mit dem 2:0 im heimischen Rheintalstadion versetzt haben. Trainer Ilkay Keskin war die üble Laune nach dem Schlusspfiff deutlich anzumerken. Nur selten hat man den 33-Jährigen in seiner Laufbahn als Verantwortlicher für das sportliche Geschehen auf dem Rasen derart deprimiert erlebt.

Bad Breisig. Der Stachel sitzt tief, den die Eisbachtaler Sportfreunde dem Fußball-Rheinlandligisten SG Bad Breisig zuletzt mit dem 2:0 im heimischen Rheintalstadion versetzt haben. Trainer Ilkay Keskin war die üble Laune nach dem Schlusspfiff deutlich anzumerken. Nur selten hat man den 33-Jährigen in seiner Laufbahn als Verantwortlicher für das sportliche Geschehen auf dem Rasen derart deprimiert erlebt.

Durchaus nachvollziehbar, denn bisher konnten viele andere Gründe und Unwägbarkeiten für das Scheitern seines Teams ins Feld geführt werden. Doch diesmal war es die erschreckende Erkenntnis, dass zumindest ein Teil seines Kaders völlig versagt hatte. Dabei war die Bank nur selten so üppig besetzt wie zurzeit.

Vor der Partie gegen Eisbachtal hatte Keskin von seinen Spielern gefordert, der gegenwärtigen Tabelle angesichts des wachsenden Abstandes zur sportlichen Konkurrenz keine Beachtung zu schenken. Nun muss die SG fürchten, dass der Rest der Liga demnächst so weit enteilt ist, dass er nur noch per Feldstecher erkennbar wird. Die Alarmglocken läuten derart laut, dass man sie wenige Kilometer rheinaufwärts vernehmen dürfte, wo am Sonntag um 15 Uhr im Derby auf dem Stadion-Kunstrasen Aufsteiger SG 99 Andernach Gastgeber sein wird.

Der erfolgreich in die Saison gestartete Liga-Neuling, der anfangs sogar mit an der Spitze marschierte und momentan auf Platz fünf rangiert, wird nichts von Nachbarschaftshilfe wissen wollen und bestrebt sein, die Bilanz weiter zu verbessern und weiter Punkte für den Klassenerhalt zu sammeln. Der ist das erklärte Ziel der Bäckerjungen, die nach Aussage ihres Geschäftsführers Albrecht Schmitz einer neuen Vereins-Leitlinie folgen, die da heißt: „Wir geben unserem eigenen Nachwuchs eine Chance.“ Das ist der grundlegende Unterschied zur SG Bad Breisig, die erst neuerdings wieder mehr in die Jugendförderung investiert, um auf Dauer von Fremdbestimmung unabhängiger zu werden.

Die Karten für das erste Zusammentreffen auf Augenhöhe sind gemischt, das bessere Blatt dürften die Gastgeber auf der Hand haben. Ihre Trümpfe sind 15 Punkte aus fünf siegreichen Partien, die das Vertrauen in die eigene Stärke gestärkt haben.

Allerdings hat die Elf von Trainer Franz Kowalski zuletzt zweimal in Folge gepatzt. Nach der 1:3-Pleite in Trier-Tarforst folgte ein 2:4 gegen die SG Malberg/Rosenheim. Besonders schwer im Magen dürfte die jüngste Heimniederlage liegen, nach dem 0:3 gegen den Lokalrivalen TuS Mayen bereits die zweite. Einen dritten Ausrutscher wird man sich gegen das Schlusslicht kaum leisten wollen. Noch in bester Erinnerung dürfte die Überraschung vor fast genau einem Jahr sein, als im Zweitrundenspiel des Rheinlandpokals Bezirksligist Andernach den klassenhöheren Gegner mit 2:1 aus dem Wettbewerb warf. Zur Historie noch dies: Seit 2003 gab es sieben Direktduelle, die ersten vier endeten zugunsten von Bad Breisig, die letzten drei gewann Andernach.

Gäste-Coach Keskin will diese Serie stoppen: „Für uns gibt es nur noch eins: Wir müssen erbarmungslos auf Sieg spielen. Auch wenn wir wissen, dass Andernach über ein seit Jahren eingespieltes Team verfügt, das sich bisher als ligatauglich erwiesen hat. Bis Ende des Jahres wollen wir noch möglichst viele der zu vergebenden 30 Punkte zu holen. Und ich traue dies der Mannschaft auch zu, selbst nach der schwachen Vorstellung gegen Eisbachtal.“ hjs

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