Einheit ist ein ganz gutes Stichwort, denn die beschwor VfB-Trainer Dirk Spornhauer in dieser Woche noch einmal. Am vergangenen Wochenende habe der 2:0-Sieg gegen die SG 99 Andernach gezeigt, so meint es der Trainer, worauf es für die Siegstädter ankommt, um erfolgreich zu sein. „Das muss der Gradmesser sein, das habe ich den Jungs klar gemacht“, blickt Spornhauer auf den „unglaublich fokussierten“ Auftritt gegen die Andernacher zurück. „Wenn wir so als Team funktionieren und als Mannschaft immer so geschlossen auftreten, dann sind wir schwer zu bespielen und dann haben wir in jedem Spiel gute Chancen“, erklärt der 50-Jährige weiter.
Auf keinen Fall dürfe seine VfB-Elf nach der „wirklich guten Leistung“ gegen Andernach den kommenden Gegner unterschätzen. „Man gewinnt so souverän gegen Andernach und dann kommt vermeintlich 'nur' der Tabellenvorletzte. So dürfen wir das nicht angehen“, warnt Spornhauer seine Spieler vor „einer schwierigen Aufgabe“.
VfB-Trainer Dirk Spornhauer warnt vor Kirchberg
Kirchberg sei besser, als es die Tabelle derzeit aussagt. „Sehr mutig“ gegen den Ball und mit „erfahrenen und vor allem robusten Spielern“, lautet Spornhauers Einschätzung des Gegners. Zu spüren bekam es die Spornhauer-Elf auch in der vergangenen Spielzeit. „In Kirchberg haben wir ein gutes Spiel gemacht, aber zu Hause haben wir verloren. Da zeigten sie sich gnadenlos effektiv und einfach robuster als wir“, erinnert sich der ehemalige Oberligaverteidiger.
Das Gastspiel in Kirchberg war vor fast genau einem Jahr (1. Oktober 2023) das erste Spiel unter der Leitung Spornhauers. Der VfB siegte mit 3:2 am Wasserturm. Am 30. März diesen Jahres revanchierte sich der TuS: Der VfB musste eine 1:4-Klatsche in Wissen hinnehmen, nachdem man bereits nach 42 Minuten mit 0:3 hinten lag.
Trainer steht wieder an der Seitenlinie
„Wir werden sie nicht unterschätzen. Wir brauchen die gleiche Anspannung wie vergangene Woche“, so Spornhauer. Diese Anspannung sei bereits vor dem Spiel in der Kabine zu spüren gewesen und gab dem Trainer gleich ein gutes Gefühl. Auch der Übungsleiter selbst darf wieder näher am Spielfeldrand dabei sein, nachdem er seine Innenraumsperre nach der Roten Karte in Linz auf der Tribüne in Wissen wortwörtlich abgesessen hat.
Dafür muss Spornhauer auf Tim Leidig (muskuläre Probleme) sowie Flügelspieler Til Cordes verzichten. Der torgefährliche Außenspieler sah gegen Andernach bereits in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit die Gelb-Rote Karte, weil er vorverwarnt die schnelle Ausführung eines Andernacher Freistoßes unterbunden haben soll. „Er hatte in der vergangenen Saison viele Schwankungen, spielt aber derzeit konstant gut und war nun schon öfters der spielentscheidende Mann“, lobt der VfB-Trainer seinen Linksaußen.
Spornhauer mahnt Umfeld um Ruhe
Ebenfalls fehlen wird Co-Trainer Wolfgang Leidig, der – wie auch Mannschaftsarzt Peter Janka – die Rote Karte wegen einer Unsportlichkeit sah. Auch wenn der 50-jährige Coach die Gelb-Rote Karte gegen Cordes immer noch nicht nachvollziehen kann und bereits am vergangene Freitag erneut Kritik gegenüber der Spielleitung äußerte, weiß er auch, dass sich etwas ändern muss. „Wir, damit meine ich vor allem das Umfeld, müssen das bisschen beruhigen“, sagt er, schränkt aber auch vielsagend ein: „Das Spiel an sich war total fair, die Emotionen sind leider woanders hergekommen.“
Das Gute sei gewesen, dass sich seine Spieler „nicht davon anstecken“ haben lassen, und stattdessen unbeirrt ihre Leistung gezeigt haben. Eine Leistung, die nun als Gradmesser gilt – allen voran am Samstag gegen Kirchberg.