Fußball-Rheinlandliga: Der Aufsteiger fordert den Tabellendritten der Vorsaison, Ahrweiler BC, beim Saisonauftakt auf dem Kaiserberg heraus
Aufsteiger startet gegen Topteam Ahrweiler BC: VfB Linz will eigenen Ballbesitz im Derby nutzen
So ängstlich wie in dieser Szene der Linzer Fabio Schopp (Mitte) im Testspiel des VfB gegen den TuS Oberpleis (3:4) darf der Meister der Bezirksliga Ost und Aufsteiger in die Rheinlandliga in der Saison 2024/2025 nicht agieren. Zum Saisonstart wartet gleich das Derby gegen Ahrweiler BC auf dem Linzer Kaiserberg. Links im Bild ist der VfB-Torhüter Jan Lück zu sehen. Foto: Creativ/Heinz-Werner Lamberz
Heinz-Werner Lamberz

Linz. Gleich zum Saisonauftakt hat der Spielplan in der Fußball-Rheinlandliga ein interessantes Derby vorgesehen. Knappe 16 Kilometer und der Rhein trennen den Aufsteiger VfB Linz und den Ahrweiler BC, eine kürzere Auswärtsfahrt trotz Fährfahrt gibt es für beide Seiten in dieser Spielzeit nicht.

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Deshalb und weil dieses Duell fünf Jahre nur auf Freundschaftsspielebene stattfand, dürften sich sicherlich auch einige Zuschauer beider Vereine auf dem Kaiserberg am Sonntag (Spielbeginn: 15 Uhr) einfinden. Eines dieser Freundschaftsduelle fand im vergangenen Februar statt, das der ABC beim damaligen Bezirksliga-Spitzenreiter in Linz klar mit 5:2 gewann. Daraus lässt sich für den Auftakt in der Rheinlandliga nun aber kaum noch etwas ableiten. Gleich sieben Startelfspieler aus der Partie von vor sechs Monaten stehen nicht mehr im Kader des ABC. „Und auch sonst beruht eine Gegneranalyse nicht auf einem Test von vor einem halben Jahr. Wir haben Linz in jüngster Zeit mehrfach beobachtet“, sagt ABC-Coach Julian Feit.

Und was er dabei sah, gefiel ihm. „Linz ist eine Bereicherung für diese Liga, ganz klar. Die Mannschaft spielt einen attraktiven Fußball, das ist ein gut geführter Verein mit einer klaren Herangehensweise, der der unseren nicht unähnlich ist. Man darf ein interessantes Spiel erwarten.“

Der ABC kommt nach Platz drei im Vorjahr nicht um die Favoritenrolle herum. „Für uns geht es nach dem Aufstieg in erster Linie um den Klassenverbleib. Ahrweiler wird mit der ganzen Qualität im Kader oben mitspielen“, glaubt der Linzer Coach Thomas Schuster. Er weiß aber auch: „Natürlich kann in einem Spiel immer was gehen. Wir wollen uns auf jeden Fall nicht hinten reinstellen. Das wird gegen den ABC nicht funktionieren. Es gilt, den eigenen Ballbesitz gut zu nutzen.“

Dabei könnte dem VfB seine Eingespieltheit zugutekommen. Die Leistungsträger blieben fast allesamt nach dem Aufstieg zusammen. „Natürlich kann und soll das ein Vorteil sein. Seit ich vor zwei Jahren hinzukam, spielt die Mannschaft mit wenig Veränderungen zusammen. Einige der Jungs auch schon vorher“, sagt Schuster.

Beim ABC gab es einen größeren Umbruch zu bewerkstelligen. Einem Dutzend Neuzugänge stehen elf Abgänge gegenüber. „Aber das passt. Wir haben in der Vorbereitung schnell zueinandergefunden. Natürlich gibt es immer ein paar Dinge, die sich im Saisonverlauf noch entwickeln werden. Aber wir sind grundsätzlich optimistisch“, berichtet Feit, den lediglich der witterungsbedingte Ausfall der ersten Pokalrunde gegen den SV Anadolu Spor Koblenz am vergangenen Sonntag etwas ärgert: „Wir haben die Systeme hochgefahren und konnten doch nicht loslegen. Das ist schade, aber auch nicht zu ändern. Wir sind froh, dass es nun richtig losgeht.“

Auch auf Linzer Seite ist die Vorbereitung mit einem siegreichen Abschluss (2:1) in der ersten Rheinlandpokalrunde beim Bezirksligisten HSV Neuwied als gelungen einzustufen. „Die guten Ergebnisse sollte man auch nicht überbewerten. Ich hab die Inhalte gesehen, die ich sehen wollte. Die Rheinlandliga wird aber eine ganz andere Herausforderung. Wir tun gut daran, nicht allzu viel nachzudenken und Spiel für Spiel zu nehmen“, meint Schuster.

In Sachen Aufstellung halten sich beide Trainer bedeckt. Beim ABC ergibt sich einiges von selbst. Niklas Röder, Sami Berhausen und Rico Wagner fehlen, bleiben also 17 Feldspieler. „Acht, neun Positionen sollten klar sein. Aber das ist gar nicht entscheidend. Wichtig ist, dass wir auch von der Bank Spieler bringen können, die in der Lage sind, die Dynamik eines Spiels zu verändern. Und ich glaube, dass wir da gut aufgestellt sind“, erklärt Feit. Schuster sagt: „Zwei Jungs sind noch im Urlaub. Aber das muss egal sein. Wir haben einen ausreichend großen Kader. Jeder hat den Anspruch, zu spielen und jeder kann dies auch. Ich beschäftige mich nur mit dem, was da ist. Es kann jetzt in jedem Fall losgehen.“

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