Auf- und Abstieg im Fußballverband Rheinland: So ist die Lage vor dem letzten Spieltag - Warum viele Cosmos und Mülheim-Kärlich die Daumen drücken
Auf- und Abstieg im Fußballverband Rheinland: So ist die Lage vor dem letzten Spieltag
Jannik Lang (links) hat mit dem TuS Montabaur schon zum Sprung nach oben angesetzt und dafür gesorgt, dass es in der kommenden Saison auch im Mons-Tabor-Stadion wieder Bezirksliga-Fußball zu sehen gibt. Findet unter den Tabellenzweiten der Kreisligen A nach dem letzten Spieltag die Koeffizientenregelung Anwendung, hätte die SG Rheinhöhen Dahlheim (hier mit Torhüter Max Rosenbach und Josip Topic) beste Karten. Doch auch eine Dreierrunde um den Aufstieg ist noch möglich. Foto: Marco Rosbach
Marco Rosbach

Ein Spieltag noch, dann ist die erste Saison im Fußballverband Rheinland (FVR) im kreisübergreifenden Spielbetrieb beendet. Zumindest, was die reguläre Saison angeht, da im Anschluss noch Entscheidungsspiele und Aufstiegsrunden anstehen. Und weil der Punkte-Koeffizient oftmals über den Aufstieg entscheidet, wird bei vielen Vereinen im Moment eifrig gerechnet. Wir geben einen Überblick über den aktuellen Stand.

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Rheinlandliga

Hier ist die Saison bereits beendet. Die Eisbachtaler Sportfreunde steigen als Meister in die Oberliga auf, die zweitplatzierte SG 2000 Mülheim-Kärlich bestreitet Aufstiegsspiele gegen die Vizemeister aus dem Saarland (FC Hertha Wiesbach) und Südwesten (FC Basara Mainz oder SV Viktoria Herxheim) um einen freien Platz in der fünfthöchsten Spielklasse.

In die Bezirksliga steigen der FC Metternich, die Spvgg EGC Wirges und der FC HWW Niederroßbach ab. Den vierten Absteiger ermitteln am Donnerstag (20 Uhr) in einem Entscheidungsspiel der TuS Immendorf und der FSV Salmrohr. Da die FSG Ehrang dem Verband vor wenigen Tagen mitgeteilt hat, in der nächsten Saison nicht mehr für die Rheinlandliga zu melden, bleibt der Gewinner des Entscheidungsspiels auf jeden Fall Rheinlandligist. Der Verlierer muss darauf hoffen, dass der FC Cosmos Koblenz in der Oberliga bleibt oder Mülheim-Kärlich über die Oberliga-Aufstiegsrunde aufsteigt.

Bezirksliga

Die drei Meister VfB Linz (Ost), SG Vordereifel Laubach (Mitte) und TuS Mosella Schweich (West) stehen als Aufsteiger in die Rheinlandliga fest. In einer Aufstiegsrunde der drei Vizemeister wird mindestens ein weiterer Aufsteiger ermittelt. Sollte Cosmos Koblenz Oberligist bleiben und Mülheim-Kärlich aufsteigen, wären es sogar zwei. Aus dem Westen nimmt der SV Tawern an der Runde teil, aus dem Osten die SG Westerburg oder die SG Hundsangen, und in der Mitte stehen sich die punktgleichen Vereine TuS Oberwinter und SV Anadolu Spor am letzten Spieltag im direkten Duell gegenüber. Ein Unentschieden hätte ein Entscheidungsspiel um Platz zwei in der Bezirksliga Mitte zur Folge.

Aus jeder Staffel steigen vier Mannschaften ab. In der Bezirksliga Ost stehen der FC Kosova Montabaur, die SG Weitefeld und die SG Ellingen als Absteiger fest. Die SG St. Katharinen (31 Punkte) wäre bei einem Unentschieden oder Niederlage am letzten Spieltag gegen die SG Neitersen (33) abgestiegen. Ein Sieg würde definitiv zur Rettung reichen, dann müsste Neitersen oder die SG Wallmenroth (33) absteigen.

Kreisliga A

Die Meister der neun Staffeln steigen auf. So bereichern unter anderem der HSV Neuwied (A2), die SG Betzdorf (A1), der TuS Montabaur (A4) und der SV Untermosel Kobern (A5) in der Saison 2024/25 das Feld der drei Bezirksligen. Für die Vizemeister sind ein bis drei Plätze in der Bezirksliga frei.

Da die Möglichkeit gegeben ist, dass es drei freie Plätze gibt, werden wohl drei regionale Relegationsrunden mit jeweils drei Mannschaften begonnen, die womöglich aber abgebrochen werden, wenn Cosmos Koblenz absteigt oder Mülheim-Kärlich nicht mehr aufsteigen kann. Dann wären nur einer beziehungsweise zwei Plätze frei, die über die Koeffizientenregelung vergeben werden.

Hier hat einen Spieltag vor Saisonende die SG Rheinhöhen Dahlheim aus der A4 mit einem Punkteschnitt von 2,44 die Nase vorn. Die SG Weißenthurm (A2) könnte mit einem Sieg gegen Neitersen II aufschließen zum derzeitigen Zweiten SV Sirzenich (A9), wenn dieser am letzten Spieltag bei Tabellenführer Eintracht Trier II verliert. Dann hätten beide Vereine mit 60 Punkten aus 26 Spielen einen Schnitt von 2,30.

In diesem Fall käme die Tordifferenz zum Tragen, bei der Sirzenich (+ 42) klar vor Weißenthurm (+ 31) liegt. Der Tabellenzweite aus der Kreisliga A1 (SV Niederfischbach oder VfB Niederdreisbach) hat über den Punkteschnitt keine Chance mehr aufzusteigen und muss daher Cosmos Koblenz und Mülheim-Kärlich die Daumen drücken, damit die angesprochenen regionalen Dreierrunden von Relevanz sind. Niederfischbach oder Niederdreisbach würden als Zweiter der dem Kreis Westerwald/Sieg zugeordneten Staffel auf die SG Rheinhöhen Dahlheim (Rhein-Lahn) und die SG Weißenthurm (Westerwald/Wied) treffen.

Aus jeder Staffel steigen die letzten drei Mannschaften in die Kreisliga B ab. In der A2 haben der SV Rheinbreitbach und die SG Andernach II keine Chance mehr auf den Klassenverbleib. Die SG DJK Neustadt-Fernthal muss am letzten Spieltag einen Punkt gutmachen auf die SG Neitersen II. Sollte sich Neitersen II sportlich retten, aber durch den Abstieg der eigenen ersten Mannschat aus der Bezirksliga zwangsabsteigen müssen, so würde dieser Platz nicht automatisch an den besten Absteiger dieser Staffel gehen, wie unsere Zeitung zuletzt berichtet hatte. Jens Bachmann, der Spielausschussvorsitzende des FVR, teilte dazu mit, dass stets der Punktekoeffizient ausschlaggebend sei.

Dies würde in dem genannten Fall bedeuten, dass der beste Absteiger aller neun A-Klassen den freien Platz von Neitersen II einnehmen würde. Dies wäre aktuell die SG Herdorf (A1) mit einem Schnitt von 1,11 Punkten. Neustadt-Fernthal (A4) ist Fünfter mit 0,96 Punkten, Schlusslicht ist die TuS Nassovia Nassau (A4) mit 0,67 Punkten.

In der Kreisliga B 4 lieferten sich Nick Murawski (rechts) und seine SG Haiderbach lange ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem FSV Ebernhahn, dem aber die Puste ausging. In der Schlussphase der Saison kam dann die SG Horressen-Elgendorf um Lars Bode (links) noch einmal stark auf und schob sich bis auf Platz zwei hinter Meister Haiderbach vor. Horressens Problem: Im Vergleich der Koeffizienten aller Vizemeister hätte die SG ebenso schlechte Karten wie ihre Verfolger Grenzbachtal und Ebernhahn. Foto: Andreas Hergenhahn
ANDREAS HERGENHAHN. Andreas Hergenhahn

Kreisliga B

15 B-Klassen bedeuten 15 Meister, die in das Kreisliga-Oberhaus aufsteigen. Den Aufstieg bejubeln duften unter anderem bereits der VfL Oberlahr-Flammersfeld (B2), die SG Haiderbach/Sessenbach (B4), die DJK Plaidt (B5), die SG Elbert/Horbach (B7), der SV Reinhardt’s Elf (B6) oder die SG Mittelhof (B1). Für die Tabellenzweiten stehen über die Koeffizientenregelung sieben bis neun freie Plätze (abhängig von Cosmos Koblenz und Mülheim-Kärlich) zur Verfügung. Hier kann sich am letzten Spieltag noch einiges verändern.

So belegt die SG Hammerland (B2) derzeit mit einem Schnitt von 2,44 einen scheinbar sicheren dritten Rang unter allen 15 B-Klassen-Zweiten. Sollte Hammerland jedoch das finale Spiel gegen Meister Oberlahr verlieren, würde sich der Schnitt auf 2,34 verschlechtern und läge damit unter dem des derzeit achtplatzierten SC Bendorf-Sayn (B6) mit 2,35, der am letzten Spieltag spielfrei ist.

Der VfB Wissen II (B1) ist mit einem Schnitt von 2,40 gemeinsam mit dem SV Gutweiler (B14) Sechster und kann mit einem Sieg somit den Aufstieg perfekt machen. In dieser Wertung lag die SG Aar-Einrich Allendorf (B7) vor wenigen Wochen noch mit einem Punkteschnitt von 2,57 klar auf Aufstiegskurs. Nach nur einem Punkt aus fünf Partien ist der Schnitt auf 2,17 gesunken und sogar der zweite Platz verloren gegangen. Der neue Tabellenzweite TuS Burgschwalbach II (2,21) hat als 13. jedoch keine Hoffnung mehr, ähnlich ergeht es der zuletzt starken SG Horressen-Elgendorf (B4), die mit einem Schnitt von 2,22 Zwölfter der 15 B-Klassen-Zweiten ist.

Träumen erlaubt ist weiterhin beim SV Rengsdorf (B5). Mit einem Sieg bei der SG Neuwied würde der neunte Platz verteidigt werden und der Schnitt von 2,29 auf 2,32 gesteigert. Überholen könnte der SVR damit theoretisch noch den SV Gutweiler (B14), wenn dieser gegen die SG Farschweiler verliert und sich der Punkteschnitt dadurch von 2,40 auf 2,30 verschlechtern würde.

Drei Absteiger gibt es pro B-Klasse. Hier geht es teilweise noch sehr spannend zu. So kämpfen in der B5 mit dem TuS Hausen (28 Punkte), dem CSV Neuwied (26), dem SSV Heimbach-Weis II (26) und der SG Eich II (25) noch vier Mannschaften um zwei Tickets für die Kreisliga B. In der B2 machen die SG Bitzen (20) und die SG Lautzert II (19) den dritten Absteiger unter sich aus. Mit der SG Herschbach II (22), der SG Rennerod II (21) und der SG Westerburg III (19) wollen drei Westerwald/Sieg-Vereine in der B4 den zwölften Platz umgehen und den ESV Siershahn und die SG Selters nicht in die Kreisliga C begleiten.

Kreisliga C

Die 23 Meister – unter anderem FV Engers II (C3), FC Lion’s Ransbach (C7), SG Betzdorf II (C1), SG Meudt-Berod (C4) und FC Urbar II (C11) – steigen auf. In der C5 hat die SG St. Katharinen II (63 Punkte) vor dem letzten Spieltag die besten Karten im Dreikampf mit dem SV Windhagen II (62) und dem VfB Linz II (60). In der C2 läuft alles auf ein Entscheidungsspiel zwischen dem FSV Kroppach und den Spfr Selbach (beide 61 Punkte) hinaus. Auch in der C-Klasse hängt die Anzahl der aufstiegsberechtigten Vizemeister von der Entwicklung in der Oberliga ab und beträgt zwischen 11 und 13. Gute Chancen haben der SV Windhagen II (C5) als Sechster mit einem Schnitt von 2,48 und die SG Thalhausen (C3) als Achter mit einem Schnitt von 2,40. Weniger gut sind die Aussichten für die SG Haiderbach II (C7), die mit 1,87 Punkten nur 22. von 23 Zweiten ist.

Unter den 23 Mannschaften sind aber einige, die gar nicht aufsteigen dürfen, weil die erste Mannschaft in der Kreisliga B spielt, wie zum Beispiel die SG Pölich-Schleich II (C22), die SG Lünebach II (C16) oder die FSG Vordereifel Baar II (C8). Die SG Herdorf II (C1) dürfte nicht aufsteigen, wenn die erste Mannschaft aus der Kreisliga A absteigt.

Ganz kompliziert wird es in der C12: Hier dürften weder die SG Unterwesterwald Dreikirchen II (58 Punkte) noch die SG Aar-Einrich Allendorf II (58) aufsteigen, wenn die ersten Mannschaften nicht doch noch als Zweiter der B-Klasse aufsteigen. Somit würde der Tabellendritte TuS Gückingen II (55) als Aufsteiger nachrücken. Dieses Nachrücken gilt übrigens nur für den Direktaufsteiger einer Staffel. In den vorgenannten Staffeln (C22, C16, C8, C1) hätte der Tabellendritte keine Aufstiegsmöglichkeit, sondern es würde der nächstbeste Tabellenzweite nach dem Punktekoeffizienten berücksichtigt.

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