Bei dieser Begegnung werden jeder Ligabeobachter und viele darüber hinaus sofort hellhörig. Denn im vergangenen Jahr schlug die Partie der Andernacher in Wittlich hohe Wellen. Im September 2023 führte die Elf von Trainer Kim Kossmann bei den Rot-Weißen in der 90. Minute in Überzahl mit 3:2, ehe die Flutlichter aus- und nicht wieder angingen. Der Unparteiische brach in der Folge ab und es entbrannte ein Rechtsstreit über die Wertung dieser Partie.
Wittlich klagte über zwei Instanzen ein Wiederholungsspiel ein, was den Andernachern verständlicherweise sauer aufstieß. Die lieferten auf dem Platz dann im Februar die Antwort, 4:3 gewann die Kossmann-Elf die Neuauflage und ließ im Rückspiel auf eigenem Platz sogar noch ein 4:0 folgen.
Die SG 99 Andernach hat das Spiel, über das verbandsweit seit September mehr geredet und geschrieben wurde als es den Funktionären des Fußballverbandes Rheinland (FVR) lieb gewesen sein dürfte, im zweiten Anlauf für sich entschieden.Kossmann: Der glücklichste Mensch der Welt – SG 99 Andernach gewinnt nervenaufreibendes Wiederholungsspiel
„Über die ganze Geschichte möchte ich eigentlich gar nichts mehr sagen. Am Ende hat ja die Gerechtigkeit gesiegt“, sagt Kossmann. So ganz gerecht war das Ausscheiden der Andernacher am Dienstagabend beim 1:3 gegen die Karbacher derweil nicht. Die Niederlage beschäftigte den Andernacher Trainer. „Wir hätten das Weiterkommen durchaus verdient gehabt. Kompliment an meine Mannschaft für diesen leidenschaftlichen Auftritt. Es fehlte nur das Spielglück. Das 2:0 vor der Pause war möglich, auch das 2:2 in der Nachspielzeit. Aber so ist es manchmal. Insgesamt war es ein wirklich cooler Abend“, befand Kossmann.
Bei Andernach ist Leistungsträger Philipp Schmitz angeschlagen und droht auszufallen. Auf jeden Fall fehlen werden die Urlauber Tim Hoffmann und Hannes Lutz sowie der verletzte Darian Dshabrailow. „Aber wir wollen nur über die sprechen, die da sind. Wir werden eine Mannschaft aufbieten, die auch dieses Spiel gewinnen kann. Sicherlich ist Wittlich noch stärker einzuschätzen als letztes Jahr, aber auch wir haben uns weiterentwickelt“, sagt Kossmann.
Nicht aber so weit, um nun neue Ansprüche anzumelden, auch nicht bei einem weiteren Erfolg. Kossmann: „Wir sind besser geworden, das wissen wir. Und wir stehen aktuell zurecht da, wo wir stehen. Und es gibt sicherlich ein paar Spieler, die auch noch höher spielen können. Aber wir bleiben hier ganz unaufgeregt. Ich kann auf Anhieb Dutzende Beispiele liefern, dass es auch schnell anders laufen kann. Erst einmal 40 Punkte auf der Habenseite, dann wird weiter geschaut.“