SG 99 trifft auf SG 2000
Andernach: Das 0:7 ist noch im Hinterkopf
Die Akteure der SG 99 Andernach (blaue Trikots) waren zuletzt beim 1:5 bei der SG Vordereifel phasenweise nur Zuschauer. Das soll sich nun im Nachbarschaftsduell gegen Mülheim-Kärlich ändern.
Alfons Benz

Es ist das Duell der Nachbarn: Die SG 99 Andernach will gegen Tabellenführer Mülheim-Kärlich den Trend der vergangenen Wochen umkehren. Für die Gäste geht es darum, sich den Verfolger FC Cosmos vom Hals zu halten.

Es ist ein bisschen der Fluch der guten Tat, der die SG 99 Andernach in diesen Tagen ereilt: Weil die Mannschaft um Trainer Kim Kossmann mit bereits 45 Punkten weitaus besser dasteht, als sie es wohl selbst erwartet hätte, fällt auf der Zielgeraden der Rheinlandliga-Saison bisweilen schwer, sich mit der letzten Leidenschaft in jeden Zweikampf zu werfen. Zuletzt drei Niederlagen in Folge inklusive 14 Gegentreffer bestärken diesen Eindruck, den die Kossmann-Elf aber nun revidieren kann: Es geht im Nachbarschaftsduell gegen die SG 2000 Mülheim-Kärlich (Samstag, 14 Uhr) nicht nur darum, den Trend umzukehren, sondern sich auch für das heftige 0:7 aus dem Hinspiel zu revanchieren.

Reifenschneider vom FC Karbach nach Mülheim

Die Gäste wiederum spüren inzwischen den heißen Atem des FC Cosmos, der nach dem 4:0 im Nachholspiel gegen Vordereifel bis auf zwei Punkte an den Tabellenführer herangerückt ist. Immerhin: Nachdem die Mannschaft um Trainer Nenad Lazarevic ein kleines Tal durchschreiten musste, haben sich die Mülheimer mit zwei Siegen in Folge wieder gefangen, das jüngste 4:0 gegen Linz geriet sehr souverän - und zur Belohnung durften die Akteure des Tabellenführers über Ostern die Füße hochlegen. Auch Lazarevic gönnte sich ein paar freie Tage und ließ sich für zwei Einheiten von Pierre Gitzen vertreten. Das Ergebnis des Verfolgers hat Lazarevic zur Kenntnis genommen, „es spielt für uns aber keine große Rolle“. Mülheims Trainer war ohnehin davon ausgegangen, dass Cosmos nichts mehr liegenlässt, „aber wir haben ja nach wie vor alles in der eigenen Hand“. Positiv stimmt ihn dabei, dass er inzwischen wieder auf seine angestammte Viererkette zurückgreifen kann, die insgesamt für mehr Stabilität sorgt.

Neues Torwart-Trio in der kommenden Saison

Parallel dazu laufen hinter den Kulissen auch die Planungen für die neue Saison, unabhängig davon, ob es am Ende mit dem Aufstieg in die Oberliga klappt. Fix ist dabei der Wechsel von Torwart Marc Reifenschneider, der vom FC Karbach kommen wird. Der 30-Jährige muss sich beim Oberligisten derzeit mit der Rolle als Nummer zwei begnügen und will sich neu orientieren. „Ich habe ja selbst mit ihm gespielt und kenne seine Qualitäten“, sagt Lazarevic, „als Torwart, aber eben auch als ein toller Charakter, der einer Mannschaft guttut.“ Reifenschneider könnte somit als Nachfolger des scheidenden Michael Wall das Mülheimer Torwart-Trio anführen, zu dem neben Ahmad Khalil auch Neuzugang Felix Lehmann vom SV Weitersburg gehören wird.

In Torlaune: Die SG 2000 Mülheim-Kärlich verbuchte zuletzt ein klares 4:0 gegen den VfB Linz.
Tobias Jenatschek

„Wir haben ein gutes Verhältnis zu den Mülheimern und wünschen ihnen auch den Aufstieg“, sagt Kossmann vor der Partie gegen den Tabellenführer, „aber für uns ist völlig klar, dass wir das Spiel gewinnen wollen.“. Vielleicht kommt der Gegner für die Andernacher in diesen Tagen gerade recht, so Kossmanns Hoffnung, der sich im Nachgang des 1:5 bei der SG Vordereifel am Ostersamstag darüber geärgert hat, dass seiner Elf dort eine Art „Sommerkick“ unterstellt wurde. „Wir haben das zur Kenntnis genommen, aber ich kann es nicht nachvollziehen“, so Kossmann, der vielmehr davon spricht, dass derzeit viel gegen sein Team läuft. „Aber wir tun auch nicht so viel dafür, dass es anders läuft“, so seine Sicht der Dinge. Konkret heißt das: Zu den vergebenen Großchancen gesellen sich Fehler, die zu Gegentoren führen - eine unheilvolle Mischung.

Andernachs Regehr mit Kreuzbandriss

Trotz des Hinspiel-Ergebnisses und der Flut an Gegentreffern bleibt sich Kossmann treu und will auch gegen den Tabellenführer die Herangehensweise nicht ändern. „Das hat uns in der Hinrunde viele Punkte gebracht, das ist unsere Art Fußball zu spielen“, sagt er. Bitter für die Andernacher: Nach Leon Kryeziu hat sich nun auch Dimitri Regehr einen Kreuzbandriss zugezogen, eine genauere Untersuchung brachte im Anschluss an das Training Gewissheit. Kossmann wird den Kader somit erneut mit Akteuren aus der U19 auffüllen.

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