Der Gegner aus dem Hunsrück, vor dem Gastspiel im Ahrtal mit einem Zähler weniger auf dem Tableau, kassierte nach dem 3:2 gegen Andernach und einem torlosen Remis gegen Aufsteiger Wittlich nun die dritte Saisonniederlage und rutschte mit elf Punkten auf Rang neun ab.
ABC-Aufschwung lockt nur 145 Zuschauer
Angesichts des deutlichen ABC-Aufschwungs und einer bislang nahezu makellosen Performance lässt sich nur schwer nachvollziehen, warum so wenige den Weg zum Kunstrasenplatz nach Heimersheim finden. Dabei wird dort bislang alles das geboten, was das Fußball-Herz erfreut. Keiner der 145 Zuschauer wird TuS-Trainer Patrick Joerg widersprechen können, der nach dem Schlusspfiff von einem „ganz tollen Spiel“ sprach: „Über weite Strecken war es eine recht knappe Angelegenheit, ein Spiel auf Augenhöhe. Nach einer ausgeglichenen ersten Halbzeit sind wir gut in den zweiten Spielabschnitt gestartet, haben uns dann aber durch individuelle Fehler das Leben unnötig schwer gemacht. Dass der Ahrweiler Sieg so hoch ausfiel, ärgert mich ein wenig, weil sich meine Mannschaft von ihrer besten Seite präsentiert hat.“
Dabei hat nicht viel gefehlt und Ahrweiler hätte das dritte 6:2 in Folge auf der Habenseite verbuchen können. Dazu hätte der letzte Schuss aufs Gästetor Sekunden vor dem Abpfiff statt auf eben unter der Querlatte einschlagen müssen.
Feit: Die langen Bälle müssen wir noch besser verteidigen
„Solange wir deutlich mehr Tore schießen als unsere Gegner, können wir uns in der Abwehr noch den einen oder anderen Fehler leisten. Das kann aber auch ganz schnell in die Hose gehen, wie wir beim 4:5 gegen die SG Schneifel schmerzlich erleben mussten. Die langen Bälle müssen wir noch besser verteidigen, dann wird auch hinten die Null stehen“, meinte ABC-Trainer Julian Feit.
Zur Ehrenrettung der fünfköpfigen Defensivabteilung muss gesagt werden, dass dort Akteure mitmischen, denen diese Position keinesfalls auf den Leib geschrieben ist. So wie bei Nils-Simon Remagen, der vor allem im zweiten Durchgang einige Male in höchster Not zur Stelle war, oder Rico Wagner, der zusammen mit Ric Batantou die Außenbahnen beackerte und die beiden Sturmspitzen bedienten. Vom zuletzt stark agierenden Deutsch-Kongolesen kamen die Hereingaben zum 2:1 (64.) von Laurenz Wassinger und zum 4:2 (81.) von dem gerade erst eingewechselten Tobias Reuter.
Porca setzt sehenswert den Schlusspunkt
Die beiden Doppeltorschützen waren beim 3:2 (69.) gemeinsam am Werk: Almir Porca, der schon in der 20. Minute mit einem indirekten Freistoß von der Torraumgrenze aus zum 1:1 ausgeglichen hatte, erkämpfte sich den Ball gegen einen schlampig agierenden Kontrahenten und legte dann auf für Wassinger, der aus kurzer Entfernung nahezu mühelos einschob.
Das Sahnehäubchen lieferte Porca selbst, als er mit einem tollen Heber ins linke obere Toreck den 5:2-Endstand (90.+1) erzielte. Wenn man den Gegner mit unermüdlichen Pressing und enormem Laufpensum ans Kräftelimit bringt, stellen sich, wie zuletzt mehrfach erlebt, auch späte Torerfolge ein. Und es ist zweifellos das Verdienst das neuen Chefcoachs, dass es mit der Fitness seiner Schützlinge zum Besten bestellt ist.
Ahrweiler mit breitem Kader
Und noch etwas haben die vergangenen Wochen gezeigt: Es gibt genug Alternativen im ABC-Team, um auf jede neue sich bietende Situation eine passende Antwort zu finden und weniger ausrechenbar zu werden. Zunehmend erkennbar wird eine mannschaftliche Geschlossenheit, die man in Oberligazeiten so schmerzlich vermisst hatte. Zweifellos auch ein Verdienst des neuen Trainergespanns.
Nach so viel Lobhudelei muss an die Entstehung der beiden Gegentreffer erinnert werden. Beide Male war es Jannik Auler, der beim 0:1 (16.) und beim 2:2 (66.) nahezu ungehindert zum Kopfball kam und Stammtorwart Alex Gorr leer ausgehen ließ. In beiden Fällen hinterließen die Defensivakteure um Kapitän Alexandros Liontos nicht den besten Eindruck und zeigten damit Schwachstellen, an deren Minimierung noch gearbeitet werden muss.
BC Ahrweiler – TuS Kirchberg 5:2 (1:1)
Ahrweiler BC: Gorr, Liontos, Remagen, Klein (70. Warning), Könez, Iwamoto (84. Mergner), Bermel (88. Kuzu), Wagner (90. Bernads), Batantou, Wassinger (80. Reuter). Porca.
TuS Kirchberg: Kappel, Heimer, Daum, Auler, Sagel (79. Samoila), Müller, Weber, Gohres (66. Milz), Hohns, Özer (82. Henn), Bär.
Zuschauer: 145.
Schiedsrichter: Julian Jung (Giesenhausen)
Tore: 0:1 Auler (16.), 1:1 Porca (20.), 2:1 Wassinger (64.), 2:2 Auler (66.), 3:2 Wassinger (69.), 4:2 Reuter (81.), 5:2 Porca (90.+1).