Die Gastgeber hatten die Mehrzahl an Chancen. Und das schon sehr früh in der Partie. Patrik Kasel, Torjäger der Trierer Höhenkicker, hatte sofort zwei gute Gelegenheiten. Steffen Weber im Andernacher Tor war aber an diesem Tag bestens aufgelegt – und dennoch machtlos, als Julian Schneider nach guter Kombination nur noch einschieben musste (7.).
Nach dem Trierer 1:0 ging es weiter munter hin und her. Die SG 99 näherte sich dem Trierer Tor, der FSV vergab mehrere Gelegenheiten. Die Unterhaltung steigerte sich bis zur turbulenten Schlussphase der ersten Hälfte, die unschön durch zwei Verletzungen auf Andernacher Seite eingeleitet wurde. Erst musste Ole Conrad mit muskulären Problemen ersetzt werden, dann traf es Youngster Sven Schiffers. Und das schwer: Erst wurde ein Knöchelbruch befürchtet. Nach Einsatz eines Krankenwagens und anschließendem Transport zurück nach Andernach lautete der Verdacht auf Riss des Syndesmosebandes – die genaue Diagnose steht noch aus.
Auf dem Feld schaffte Andernach den Ausgleich durch einen Kopfball von Max Kossmann (40.), der sich ein Sonderlob verdiente. „Er hat ein richtig gutes Spiel gemacht, tolle Ideen gehabt“, lobte SG-Trainer Kim Kossmann. Im Gegenzug traf der stets gefährliche Kasel zur erneuten Führung für den FSV (42.). Noch in der Nachspielzeit glichen die Bäckerjungen aber wieder aus. Jan Engels brachte einen Ball in die Mitte, den der Trierer Routinier Fabio Fuhs ins eigene Netz verlängerte. Dabei hatte sich Fuhs auch noch schwerer verletzt und musste in der Kabine bleiben.
Nach Wiederanpfiff zeigten sich die Andernacher konzentrierter, und daher kam die Führung in Minute 59 durch Daniel Kossmann auch nicht unverdient. Kossmann traf per Rechtsschuss aus 18 Metern den Innenpfosten des langen Eckes – ein sehenswerter Treffer.
Die Hausherren antworteten mit wütenden Angriffen, die SG 99 hatte zweimal durch Elias Matzon und Max Kossmann die Vorentscheidung zum 4:2 auf dem Fuß. Am Ende kam es anders. Der eingewechselte Rigoni traf nach feiner Einzelleistung in der Schlussphase zum letztlich gerechten Remis.
Kossmann bilanzierte: „Wir haben nicht unseren besten Fußball gezeigt und können mit dem Punkt sehr gut leben. Man ärgert sich aber auch immer, wenn der Ausgleich so spät fällt. Aber in der Vergangenheit haben wir hier nicht viel holen können, und Trier ist schon sehr stark aufgetreten. Wenn wir mit zwei Tore Rückstand in die Halbzeit gegangen wären, hätten wir uns auch nicht beschweren können. Die Verletzungen sind natürlich ein Wermutstropfen.“
Lutz Klattenberg